Botho Stüwe

 

 

Ehrenmitglieder unseres Vereins

 

Wir setzen im ersten Infoblatt des Jahres 2010 unsere Vorstellung von Ehrenmitgliedern unseres Vereins fort.

 

Ein würdiger Höhepunkt unserer Jahreshauptversammlung 2007 war die Auszeichnung von Botho Stüwe mit der Urkunde als Ehrenmitglied im Förderverein Peenemünde für seine Verdienste bei der Bewahrung des Wissens über das Werk Peenemünde-West, sowie der aktiven Mitarbeit bei der Aufarbeitung der Geschichte der Luftwaffenerprobungsstelle Peenemünde.

Botho Stüwe ist seit 19.01.1993 Mitglied in unserem Verein.

 

Er wurde am 18.12.1919 in Berlin-Neukölln geboren. Nach Schulbesuch und Ingenieurstudium begann für ihn 1940 der Wehrdienst bei der Luftwaffe (Nachrichten). 1941 wurde er als Ingenieursoldat zur Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West versetzt. Dort war er bis April 1945 auf dem Gebiet der Fernlenktechnik, im Labor E4C/1, tätig. Zwischenzeitlich erfüllte er 1942 Aufgaben bei der Erprobungsstelle FOGGIA – E-Stelle Süd, Italien und in JESAU – E-Stelle Flugplatz Jesau, Ostpreußen. Ende 1945 wurde er mit vielen anderen Spezialisten zum Flugplatz Blexen, Nähe Bremerhaven, verlegt. Am 09. Mai 1945 erfolgte die Übergabe an eine schottische Einheit. Alle Angehörigen der E-Stelle, darunter auch Botho Stüwe, wurden in Drochtersen (bei Stade) interniert. Hier warteten die ehemaligen Ingenieursoldaten auf ihre Entlassung in eine ungewisse Zukunft. Von 1947 bis zu seiner Pensionierung 1985 arbeitete Botho Stüwe als Entwicklungsingenieur bei einem Großunternehmen der Elektroindustrie. Aktiv hat er in der ehemaligen „Historischen Arbeitsgemeinschaft Peenemünde“ (HAP) mitgearbeitet.

 

Botho Stüwe hat in einem interessanten Buch über Peenemünde-West die Entstehungsgeschichte der Versuchstelle sowie die Entwicklungsgeschichte der vielen Geräte und Waffensysteme geschildert. Eine wunderbare Ergänzung ist der 2003 erschienene Bildband von ihm über Peenemünde West. Im Vorwort schreibt er u.a.: “Als nach 1990, durch die politischen Verhältnisse bedingt, - Peenemünde wieder in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit treten konnte, setzte ein Tauziehen um die Bedeutung und historische Einordnung Peenemündes aus der Zeit von 1937 bis 1945 ein.

Die einen hätten es gern als „Wiege der Raumfahrt“ deklariert. Andere, besonders die heute etablierte Geschichtsbetrachtung, sieht darin ein weiteres dankenswertes Objekt der Vergangenheitsbewältigung.

Wer die bisherigen weiteren Veröffentlichungen von Zeitzeugen, W. Dornberger: „V2, der Schuss ins Weltall“; G. Reisig: „Raketenforschung in Deutschland“ und den Beitrag von M. Mayer: „Versuchs- und Erprobungsstelle der Lw. Peenemünde-West/Usedom in Bd. 27, „Die deutsche Luftfahrt“ hinzuzieht, der wird sicher zu dem Schluss kommen, dass sich die Vergangenheit Peenemündes für vielfältige Darstellungen eignet, nur nicht zu einem bevorzugten Objekt einer vergangenheitsbewältigenden Gedenkstätte“.

 

K. F.

 

Information des Vereins

 

Liebe Vereinsmitglieder und Freunde unseres Vereins,

 

  1. In Fortsetzung der Überarbeitung unserer Satzung, sowie getragen von der Sorge über die gegenwärtige Entwicklung im HTM Peenemünde unter Federführung des Kultusministeriums, hat sich der Vorstand in einem Brief an den Kultusminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern gewand. Den Inhalt des Briefes möchten wir allen Lesern des Infoblattes zur Kenntnis bringen. Sollte eine Reaktion des Kultusministeriums ausbleiben, werden wir uns weitere Schritte vorbehalten. Ihnen, liebe Leser bleibt es frei, sich ebenfalls an das Kultusministerium zu wenden, oder an die Öffentlichkeit zu gehen.
  2. Der Vorstand hat beschlossen unser Vereinstreffen mit der Jahreshauptversammlung in der Zeit vom 24.09.2010 bis 27.09.2010 durchzuführen. Die Jahreshauptversammlung würde dann am 26.09.2010 im Hotel Baltic stattfinden.

      Leider klappt es nicht mit der Fahrt zu den 26. Raumfahrttagen am Sonnabend nach    Neubrandenburg. Die Raumfahrtage finden erst am 06.11.2010 statt. Das ist für uns       zu spät. Wir werden aber traditionsgemäß den Samstag für einen interessanten      Ausflug nutzen.

 

K. F.

 

Brief an das Kultusministerium

 

 

 

Förderverein Peenemünde e. V.                                                           Karlshagen, 18.01.2010

Waldstraße 3

17449 Karlshagen

 

 

 

 

 

 

Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommern

Herrn Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Henry Tesch

Werderstraße 124

 

19055 Schwerin

 

 

 

 

Historisch-Technisches Museum Peenemünde (HTM)

 

 

Sehr geehrter Herr Minister,

 

mit dem Übergang des HTM in eine allgemeinnützige GmbH ergeben sich für uns als Förderverein Peenemünde e. V. einige Fragen und Probleme.

 

  1. Bisher haben wir lt. unserer Satzung das HTM in den vergangenen Jahren finanziell, mit Zuarbeiten und Projekten, in seiner Entwicklung unterstützt und gefördert. In der Anlage sind die wichtigsten Projekte, die wir bisher gefördert haben, aufgeführt.

      Für uns ergibt sich die Frage: Inwieweit ist für uns eine GmbH förderfähig?             Natürlich sind wir weiterhin bestrebt alle Aktivitäten, die der Erforschung der             Peenemünder Geschichte dienen, zu unterstützen.

 

  1. Als Förderverein sehen wir die Peenemünder Geschichte mit all ihren Facetten als das, was sie war und was sie ist. Wenn wir in der Presse von einer Entwicklung eines Leitbildes für das Museum lesen, als „Lernort an der Schnittstelle von Geschichte, Ethik und Natur“, so fehlt uns das Wort „Technik „  darin.

 

            Wir möchten darauf hinweisen, dass nach wie vor eine allgemein verständliche

            Präsentation von Aufbau und Funktion der Rakete A 4 und anderer Flugkörper fehlt.

            Dazu kommt, dass Peenemünde West sehr spärlich und zusammenhanglos dargestellt

            ist. Gerade hier sehen wir unsere Aufgabe, dem Besucher mehr Informationen über

            diesen Teil der technischen Entwicklung von Raketen und Flugzeugen zu

            ermöglichen. Wir wollen verhindern, dass mit einer einseitigen Darstellung der    Peenemünder Geschichte wieder die Besucherzahlen schrumpfen. Davon abgesehen

            sieht der Förderverein die Peenemünder Geschichte auch in den Zeiträumen von 1630            (Schwedenzeit) bis 1935 und von 1945 bis zur Gegenwart.

            Wir bitten Sie, dass uns die Möglichkeit gegeben wird, über das zukünftige            Museumskonzept mehr zu erfahren.  Wir würden uns gern mit dem Beauftragten

            Ihres Ministeriums, Herrn Mothes, treffen, um auch unsere Ansichten darzulegen.

 

  1. Schon einmal wurde vom Kultusministerium vergessen, dass es einen Förderverein gibt. Wir werden es nicht hinnehmen, dass es wieder passiert. Die Öffentlichkeit ist sehr daran interessiert, was im Peenemünder Museum geschieht. Unserer Meinung nach ist die Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte mit dem Jahr 1945 nicht beendet. Darum erleben wir mit Verwunderung, dass Flugzeuge, die im Jagdfliegergeschwader 9 bis 1990 geflogen wurden, ausgelagert werden. Diese Militärtechnik der Luftstreitkräfte der NVA gehört zur Peenemünder Geschichte. Es ist falsch, wenn darauf verzichtet wird und wie die „Ostsee-Zeitung“ schreibt: „… vor allem eine kritische Auseinandersetzung mit der NS-Raketentechnik“ erfolgen soll.

 

Sehr geehrter Herr Minister!

 

Wir sind gern bereit auch in den nächsten Jahren uns aktiv bei der weiteren Erforschung und Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte einzubringen, das HTM zu unterstützen, vorausgesetzt, die Geschichte wird so aufgearbeitet, wie sie war und nicht wie man sie gern hätte.

 

Mit Interesse sehen wir einer baldigen Antwort von Ihnen entgegen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Der Vorstand des Fördervereins Peenemünde

 

 

 

 

 

Anlage zum Brief an das Kultusministerium

 

 

 

Anlage:

 

Zuerst möchten wir feststellen, dass es der Initiative unserer Vereinsmitglieder zu verdanken ist, dass das Schweigen über Peenemünde mit der Gründung des Historisch-Technischen-

Informationszentrums (HTI) beendet und die erste Ausstellung in der Bunkerwarte des Kraftwerkes der Öffentlichkeit am 09. Mai 1991 übergeben wurde.

 

Nachfolgende Projekte wurden durch unseren Verein gefördert und verwirklicht:

- Bau des Modells Prüfstand 7

- Finanzierung der Technik für die Multivisions-Schau

- Kauf eines Mikrofilm-Lesegerätes und Archivierung der Mikrofilme (Katalog)

- 1995 Bau des A 4-Modells in Originalgröße

- Bau und Finanzierung des Modells des A 4-Prüfstandes Kummersdorf

- Ankauf von Segmenten für das Fi 103-Katapult

- Umsetzung des A 4 im Museumsgelände

- Viele Teile der A 4 und Fi 103, ein Flugzeugmotor, die durch unsere Mitglieder geborgen

   wurden, sind heute in den Ausstellungen zu sehen.

 

Letztendlich hat unser Verein im engen Kontakt mit ehemaligen „Peenemündern“ viele Details der Peenemünder Geschichte von 1936 – 1945 erforscht, verarbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

 

 

Geschichte und Gegenwart – 20 jähriges Jubiläum

 

Das Jahr 2010 ist für unseren Verein ein „Jubiläumsjahr“.

Vor 20 Jahren, am 28. Juli 1990, begann mit der Gründung des „Neuen Historischen Vereins Peenemünde in Vorpommern e. V.“, ein neues Kapitel der Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte.

 

Dem voraus gegangen war das Interesse einiger Angehöriger des ehemaligen Jagdfliegergeschwaders 9, hinter die Geheimnisse von Peenemünde zu kommen. Stolperten sie doch fast täglich jahrelang über Trümmer und Reste von Anlagen der Heeresversuchsanstalt Peenemünde und der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde – West. Darum nahm der Gedanke immer mehr Gestalt an, interessierte Bürger des Kreises Wolgast für die Erforschung der Peenemünder Geschichte zu gewinnen. Eine Annonce in der Zeitung war schnell geschaltet. Das Echo übertraf alle Erwartungen.

Am 28. Juli 1990 war es dann so weit. In der Kaserne des JG 9 fand die Gründungsversammlung des „Neuen Historischen Vereins“ statt. Es waren ca. 15 Teilnehmer bei der Gründungsversammlung anwesend. Sie kamen aus Zinnowitz, Trassenheide, Koserow, Wolgast und Karlshagen. Es begann eine intensive und immer interessanter werdende Arbeit. Im Programm des Vereins wurden drei Zeitgebiete genannt:

 

  1. Von 1630 bis 1935 (Beginnend mit Landung des Schwedenkönigs in Peenemünde)
  2. Von 1936 bis 1945 (Heeresversuchsanstalt Peenemünde, Flugplatz)
  3. Von 1945 bis zur Gegenwart (Sowjetische Besatzung, NVA, Wendezeit)

 

Nach Aufhebung des militärischen Sperrgebietes lud der Verein im Juli 1990 erstmals zur Besichtigung des Peenemünder Geländes ein. Das Interesse war groß. Eigentlich hatten viele Teilnehmer mehr erwartet. Es gab jedoch nur noch Fundamente, Betontrümmer, kaputte Straßen und Betonflächen, die teilweise zugewachsen waren. Erstes Ziel war natürlich der legendäre Prüfstand VII. Auch hier war alles zugewachsen. Als erste Gruppe von Menschen standen Vereinsmitglieder nach fast 40 Jahren fasziniert an der Stelle, wo am 03. Oktober 1942 der erste Schuss in den Weltraum mit einer A 4 gelang. Heute steht an dieser Stelle ein Gedenkstein. Die Begegnung mit der Vergangenheit hat damals alle tief beeindruckt. Dann begann eine Zeit des intensiven Suchens nach Überresten eben dieser Vergangenheit. Ein großer Helfer dabei war Reinhold Krüger. Dass heute Teile der A 4 und der Fi 103 im HTM zu sehen sind, verdanken wir ihm und der damaligen Gruppe von Mitgliedern unseres Vereins. Aber es wurden im Gelände nicht nur Teile gefunden. Bürger, die in Peenemünde gearbeitet hatten, haben dem Verein Unterlagen, Fotografien und was sehr wichtig war, sie haben über ihre Tätigkeit in Peenemünde berichtet. Sie waren eine wichtige Quelle beim Erfassen der Ereignisse der Peenemünder Zeit von 1936 bis 1945.

Weil die Funde, Unterlagen, Fotos, Filme, Sachzeugen und die gesammelten Kenntnisse der Peenemünder immer umfangreicher wurden, suchten die Mitglieder des Vereins nach Möglichkeiten der Ausstellung, also einen Raum. Die ersten Ergebnisse der intensiven Vereinsarbeit sollten der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden.

 

An der Geschichte von Peenemünde Interessierte 1991         Foto: Archiv K. Felgentreu

 

Nach einigem Suchen half der Zufall. Das Kraftwerk Peenemünde hatte 1990 seinen Betrieb eingestellt. Der letzte Kraftwerksdirektor, Joachim Pahl, schlug die Bunkerwarte, die nun nicht mehr gebraucht wurde, als kleines Museum vor. Ehemalige Peenemünder Kraftwerker und ABM-Kräfte der Gemeinde Peenemünde gingen nun daran, die Bunkerwarte dafür herzurichten. Gleichzeitig wurde von diesen Leuten ein Modell des Nordteils der Insel Usedom gebaut. Die Mitglieder des „Neuen Historischen Vereins“ beschlossen einen gemeinsamen Verein zu gründen, der eine neue Etappe bei der Aufarbeitung der Peenemünder  Geschichte einleiten sollte. Im Februar 1991 wurde dann der „Förderverein zum Aufbau eines Historisch-Technischen Museum Peenemünde – Geburtsort der Raumfahrt“ gegründet. Der „Neue Historische Verein Peenemünde in Vorpommern e. V.“ ging in diesen Verein auf. In dem neuen Verein fanden sich viele Freunde und Helfer zusammen, die nicht nur die Bunkerwarte zum Museum ausbauten, sondern ihr erste großes Modell bauten – den Prüfstand VII, der heute noch im HTM zu sehen ist. Neue Teile der A 4 wurden gefunden, so z. B. eine Nutzlastspitze der A 4 oder Teile der Fi 103, ja sogar einen JU 188-Motor.

Als Verein können wir heute mit Stolz feststellen: Ohne uns würde es das Museum Peenemünde nicht geben!

Ausgehend von dieser Feststellung werden wir auch in Zukunft darum kämpfen, dass die Peenemünder Geschichte nicht nur einseitig aufgearbeitet wird.

Wie schrieb Botho Stüwe in seinem Nachwort in seinem Buch „Peenemünde West“: „Wie die Vergangenheit zeigt, (auch die Gegenwart K. F.) ist es einer Reihe unserer Landsleute offenbar nicht möglich, sich beim Thema Peenemünde zu einer objektiven, auch von informierten Ausländern geübten Beurteilung durchzuringen. Im Gegenteil, je mehr Zeit zwischen den damaligen Vorgängen in Peenemünde und der Gegenwart vergeht, um so fanatischer wird von deutschen Politikern, Medien und selbsternannten Pauschalverurteilern dagegen vorgegangen….Wie dem auch sei, ob zustimmend oder ablehnend, ob idealisiert oder diskriminiert, solange der Sturm um den Peenemünder Haken weht, mischt sich in sein Brausen für alle Zeiten – in geschichtlicher Erinnerung – auch das Rauschen der ersten Raketentriebwerke, mit denen hier das Tor zur modernen Raketentechnik aufgestoßen wurde“.

 

K. F.

 

Foto: M. Brauer

Fund einer Fi-103 bei Hillesheim

 

Ende 2009 hat uns Herr M. Brauer, Projektleiter Technikmuseum Peenemünde, mitgeteilt, dass man auf einem Acker bei Hillesheim Teile einer Fi 103 gefunden hat. Wie auf den Fotos ersichtlich, handelt es sich um einen Tank. Er selbst hatte die Fundstelle aufgesucht und die Bilder gemacht. Die Projektgruppe versucht nun, diese restlichen Teile zu bekommen und hat sich an die entsprechenden Stellen gewandt.

Angeblich wurde die Fi 103 gleich nach ihrem Absturz von den umliegenden Einwohnern zerlegt und verwertbare Teile mitgenommen. Nur der Tank und die Sprengladung blieben im Krater.

 

Nach einer Information von Matthias Brauer

 

 

 

Aktuelles aus Peenemünde

 

Aus der Reihe „Peenemünder Hefte“ – Heft Nr. 3 erschienen

 

Vor kurzem erschien Heft 3 unter dem Titel „Der Betrieb… kann mit Häftlingen durchgeführt werden“, Zwangsarbeit für die Kriegsrakete.

 

Hervorzuheben ist die akribische Arbeit von Manfred Kanetzki (Mitarbeiter des HTM) zur Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Peenemünde.

Seltsam mutet es an, dass auf der Seite 27 das Jagdfliegergeschwader 9 und die 1. Flottille der Volksmarine in Peenemünde mit Bild und Text in einem Heft über Zwangsarbeit vom Verfasser des ersten Teils, Herrn Dr. Knopp, „gewürdigt“ werden.

Im dritten Teil des Heftes macht Dr. Wagner auf Seite 88 unten in einer Fußnote eine Bemerkung zu Botho Stüwes Buch „Peenemünde West“. Dr. Wagner sollte das Buch von Botho Stüwe lesen, dann würde er erkennen, was für eine Lücke Botho Stüwe geschlossen hat. Dieses Buch, einschließlich des Bildbands dazu, ist nicht nur eine hervorragende Dokumentation, sondern auch eine sehr gute Chronik der Peenemünder Geschichte. In einem schließen wir uns Herrn Dr. Wagner an: „… das die Erprobungsstelle der Luftwaffe ausgeklammert wurde“ nämlich im HTM.

 

Es ist an der Zeit, dass eines der nächsten Hefte sich mit den technischen Entwicklungen von Peenemünde befassen muss. Die Darstellung und die Probleme um die Entwicklung z. B. der A 4 oder Fi 103, sowie anderer technischer Dinge in Peenemünde West würde sicher viele Leser interessieren.

Wir werden uns darum kümmern!

 

K. F.

Pressespiegel

 

Ostseezeitung 23.01.10

HTM-Aufsichtsrat: Michallik übernimmt Vorsitz

 

 (OZ) - Peenemünde. Udo Michallik, Staatssekretär im Bildungsministerium, wurde am Donnerstag in Schwerin zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Historisch-Technisches Museum Peenemünde GmbH (HTM) gewählt. Anke Teßnow von der Gemeindevertretung Peenemünde wurde als Stellvertreterin berufen. Wie sie gestern weiter informierte, wird sich der Aufsichtsrat mindestens viermal im Jahr treffen.

„Dreimal in Schwerin, einmal in Peenemünde.“ Dem Gremium gehören außerdem Dr. Jost Mediger, Staatssekretär im Bildungsministerium, Carsten Pauler aus der Staatskanzlei und Frank Adam, Abgeordneter aus Peenemünde, an. Bei der Konstituierung des Aufsichtsrates in der Landeshauptstadt wurde Michael Gericke als Geschäftsführer der neuen GmbH bestellt. „In der Runde wurde besonders Jörn Mothes gedankt, der die Umwandlung des Eigenbetriebes in eine GmbH so zügig realisiert hat“, sagte Anke Teßnow.

 

Ostseezeitung7. Januar 2010

 

Ausstellung über “Juden in Ostdeutschland” im HTM Peenemünde

Im Kraftwerk – Historisch- Technisches Museum Peenemünde: „ZWISCHEN BLEIBEN UNG GEHEN – JUDEN IN OSTDEUTSCHLAND 1945 bis 1956“ – Zehn Biographien

Am 13.01.2010 wird um 15.00 Uhr im Kraftwerk Peenemünde die Ausstellung „Zwischen Bleiben und Gehen – Juden in Ostdeutschland 1945 – 1956“ eröffnet. Die wenigen überlebenden Juden in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im sowjetischen Sektor Berlins gerieten bald nach ihrer Befreiung zwischen die Fronten des Kalten Krieges. Wurde ihnen schon wegen der Tatsachen, dass sie während der nationalsozialistischen Verfolgung überlebt hatten, häufig mit Misstrauen begegnet, so erschienen sie durch ihre Forderung nach Entschädigung, ihr Eintreten für den Staat Israel oder auch nur durch ihre „bürgerliche Lebensweise“ in den Augen der sowjetischen Besatzungsmacht und der SED- Führung als fremde oder sogar „feindliche Elemente“.
Mit der Spaltung Deutschlands und den stalinistischen Säuberungen in Osteuropa, die in den antisemitischen Strafprozessen gipfelten, sahen sich nicht nur Kommunisten, die jüdischer Herkunft waren, besonderen Anfeindungen ausgesetzt. Die jüdischen Gemeinden wurden mehr als wesentliche israelische Agentenzentralen betrachtet.Gemeindemitglieder wie auch jüdische Kommunisten wurden oft als „jüdische Nationalisten“ von der Staatssicherheit überwacht. Mit der Flucht hunderter Juden aus der DDR 1953 verloren die jüdischen Gemeinden in der DDR einen großen Teil der Autonomie. Eine der insgesamt 10 Biographien in der Ausstellung ist die des ehemaligen Kurhausbesitzers Bela Kaba-Klein (Binz/ Rügen). Nach der „Arisierung“ des Kurhauses überlebte Kaba-Klein als einziger der vier jüdischen Besitzer des Kurhauses Binz den Holocaust. Er erstritt sich Anfang der 50er Jahre das Binzer Kurhaus zurück und verlor es dann erneut bei der Enteignungsaktion „Aktion Rose“ in der DDR.
Die vom 14.Januar bis 07.März 2010 im Kraftwerk Peenemünde gezeigte Sonderausstellung dokumentiert anhand ausgewählter Biographien das Spektrum politischer Repression gegenüber jüdischen Bürgern in Ostdeutschland. Antijüdische Vorurteile in Alltag und Propaganda spiegeln dabei die innere Zerrissenheit zwischen dem Bleiben und Gehen.
Es gelten die regulären Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag 10.00 Uhr  bis 16.00 Uhr geöffnet, montags geschlossen) des HTM Peenemünde.

M. Gericke
Geschäftsführer HTM Peenemünde GmbH

 

Wir danken für Spenden

 

Herrn Hansgeorg Riedel                        100,00.€
Frau Maria Klar                                    50,00 €

 

 

 


Als neues Mitglied in unserem Verein begrüßen wir recht herzlich

Herrn Peter Riedel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Januar hatten Geburtstag

 

Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Römpagel Brigitte, Karlshagen; Frau Dr. Mechthild Wierer, Berlin;

Herr Christoph Beyer, Berlin; Herr Dr. Dieter Genthe, Bonn; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt ;

Herr Ernst Kütbach, Köln Herr Norbert Nitzke, Revensdorf; Herr Frank Giesendorf, Berlin;

Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig

 

Im Februar hatten Geburtstag

 

Frau Ruth Kraft-Bussenius, Berlin; Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter;

; Frau Rike Riedel-Lückmann, Hintersee; Herr Dieter Frenzel, Karlshagen;

 

Im März haben Geburtstag

 

Frau Waltraud Müller, Fassberg; Herr Jürgen Bergemann, Rehagen;

Frau Liselore Bethge, Helmstedt; Herr Lutz Hübner, Karlshagen; Frau Dr. Rita Habicher, Berlin;

Herr Dr. Dieter Lange, Nübbel; Herr Joachim Saathoff, Karlshagen, Herr Adolf Frank, Hardthausen

 

 


Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums Peenemünde -Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

e-mail: lutz-huebi@gmx.de   Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: Printing Point e.k. Wiesbaden

Alte Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt

Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;     Spendenkonto: 384 001 432       Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern

 

Raumtransport – Wie weiter?

 

Am 08. Februar 2010 hob die Raumfähre „Endeavour“ zum letzten Nachtstart in Richtung der internationalen Raumstation ISS ab. Sie führte das neue Modul „Tranquility“ mit, mit der Aussichtsplattform „Cupola“. Von der Aussichtsplattform haben die Astronauten durch sieben Fenster einen Panoramablick auf die Erde, die Station und auf das Weltall. Mit der Installation des neuen Moduls sind etwa 90 Prozent der ISS komplett.

 

Ares 1-X test configuration (concept) - NASA

Die NASA will bis Ende des Jahres ihre Raumfähren einmotten. Was folgt dann? Der amerikanische Präsident Obama hat vor kurzem die Finanzen für die amerikanische Raumfahrt gekürzt. Dann werden wohl amerikanische Astronauten in Zukunft mit russischen Raumschiffen fliegen müssen oder hilft da „Ares 1“?

In der Zeitschrift „Raumfahrt Concret“ machte Hartmut E. Sänger dazu eine interessante Bemerkung: „…und auch Ares 1 würde seine Nutzlast keineswegs billiger als das Shuttle transportieren. Der gerade durchgeführte Demonstrationsflug einer Ares X war dabei eine reine Werbeveranstaltung. In der Unterstufe steckte ein originales Shuttlebooster, Oberstufe und Kapsel waren Attrappen und die Flugsoftware von einer Atlasrakete geborgt. Der Landefallschirm, die einzige Neuentwicklung, aber versagte.“

 

Was macht nun der Konkurrent Europa (und Deutschland)?

Europa kann auf das erfolgreichste Trägersystem der Welt, die „Ariane“ bauen. So hat z. B. die Ariane von 269 kommerziellen Satelliten, die derzeit im All sind, 133 davon platziert. Die Ariane 5 transportiert ebenso wissenschaftliche wie hoheitliche Satelliten in den Weltraum wie Nutzlasten zur ISS. Ziel muss es mit Unterstützung der Politik sein, Europas Position im Wettbewerb langfristig zu erhalten und Europas unabhängigen Zugang zum Weltraum zu sichern. Da ist der Weg zum Mond für Deutschland eine neue Herausforderung.

Klaus-Peter Willsch, MdB, Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages, sagte dazu: „Mit einer solchen Mission könnte Deutschland seine wissenschaftliche Exzellenz, seine hohe technologische Leistungsfähigkeit und seine Bereitschaft unter Beweis stellen, als gestaltende Kraft an internationalen Explorationsaktivitäten mitzuwirken.“ (RC 59/60 S. 6)

 

K. F.