Der
Vorstand informiert 1. Am 19. Januar 2016 fand
in Greifswald die erste Zusammenkunft der Interessengemeinschaft
(IG) Raumfahrt Mecklenburg-Vorpommern statt. Vom Förderverein nahmen Herr
Schmidt und Herr Felgentreu teil. Beraten
wurde ein Vorschlag der Initiative
2000plus e. V. Neubrandenburg die jährlichen
Tage der Raumfahrt auf MV auszudehnen. Ziel der IG ist es: Durch
ein gemeinschaftliches Auftreten die Wahrnehmung der Raumfahrt und Weltraumforschung in MV gegenüber der
Öffentlichkeit, Politik und Medien zu erhöhen. In
MV arbeiten 30 Unternehmen als Zulieferer für die Luft- und Raumfahrt. In
Neustrelitz gibt es Ingenieurdienstleistungen für die Raumfahrt. Dort ist ein Standort des DLR. Darüber
hinaus existieren verschiedene Vereine, die sich bemühen den Gedanken der Raumfahrt in die Öffentlichkeit zu tragen.
Insbesondere in Peenemünde wird mit
dem HTM und unserem Förderverein das geschichtliche
Interesse geweckt. Die
IG Raumfahrt stellt sich folgende Aufgaben:
Diese
IG soll keine feste Struktur haben, sondern eine lose Zusammenkunft. Die
Eigenständigkeit der Vereine, Einrichtungen oder Einzelmitglieder bleibt
vollständig erhalten. Zuständig
ist immer die Organisation, die ein Treffen ausrichtet und zwar von der
Vorbereitung, Einladung bis zum Abschlussprotokoll. Eine
Mitgliedschaft in der IG ist mit keinem finanziellen Beitrag verbunden. Herauskommen
soll eine mehrwöchige Veranstaltungsreihe, die immer am 4. Oktober in Peenemünde beginnen
soll. Das
Ende der Veranstaltungsreihe sollen dann die traditionellen Tage der Raumfahrt
in Neubrandenburg sein. Dazwischen
Schritt für Schritt entsprechend an anderen Orten in MV, denkbar wäre auch in
Polen. 2.
Der Vorstand hat sich auf seinen Sitzungen im Januar und
Februar mit dem Konzept für eine neue, interessante und aussagekräftige
Ausstellung im HTM befasst. Dazu hatte er den Geschäftsführer des HTM, Herrn
Gericke, eingeladen. Für den Vorstand war es wichtig das Herangehen an die inhaltliche
Neugestaltung der Ausstellung zu diskutieren und eine gemeinsame Linie zu
finden. Wir müssen und wollen da zuarbeiten und rufen alle Vereinsmitglieder
auf, ihre Ideen uns, bzw. dem HTM, zukommen zu lassen. Die historischen Dimensionen der Peenemünder Geschichte sind
riesig. Sie reichen von den Wikingern, über die Ortsgeschichte
Peenemündes, dem Bau und Wirken der HVA, über Besetzung durch die Rote Armee,
sowie die Nutzung durch die NVA, bis hin zur Wende und dem Aufbau des HTI/HTM. Wir sind der Meinung,
dass sich das in der Ausstellung im HTM widerspiegeln sollte. Spätestens im Frühjahr dieses Jahres wollen wir unseren
Beitrag zum neuen Museumskonzept Herrn Gericke übergeben. 3. Herr Thomas Köhler, Archivar im HTM, hat vor
dem Vorstand über die bisherigen Ergebnisse
in seiner Arbeit berichtet. Wir konnten feststellen, dass er bisher eine hervorragende
Arbeit geleistet hat. Sein Ziel ist es, einen internationalen Standard zu erreichen. Dadurch
kann die Museumsarbeit zukunftsträchtig gestaltet werden. Den
weiteren Aufbau eines übersichtlichen und aussagekräftigen Archivs im HTM werden
wir unterstützen.
Handwerklich
und besonders gut inhaltlich gemacht, gibt sie einen sehr guten Einblick über das
Geschehen in Peenemünde von 1936 bis 1945. Das Team um Dr. Aumann
zeigt ein Spektrum auf, das man so noch nicht gesehen hat. (Siehe
Artikel der OZ vom 28. Januar 2016 im Infoblatt
S. 9) Klaus Felgentreu 2. Vorsitzender 100.
Geburtstag – Helmut Gröttrup
Am
12. Februar 1916 ist Helmut Gröttrup in Köln geboren. Von
1935 bis 1939 studierte er an der Technischen Hochschule. Als
Entwicklungsingenieur in Peenemünde begann seine erfolgreiche Laufbahn beim Bau
der A 4. Eng arbeitete er mit Wernher von Braun zusammen. Von 1941 bis 1945 war
er Abteilungsleiter für Steuerung und Messtechnik. Gröttrup entwickelte die
Lenk- und Steuersysteme der A4. Am
13. März1944 wurde Helmut Gröttrup zusammen mit Wernher von Braun, sowie Klaus
Riedel von der Gestapo verhaftet und in das Gefängnis nach Stettin gebracht.
Ihnen wurde vorgeworfen, sich mehr für die bemannte Raumfahrt einzusetzen als
für kriegswichtige Raketen. Erst Dornberger schaffte es, sie aus dem Gefängnis
rauszuholen. 1945
wurde Gröttrup erst in Witzhausen interniert, wurde dann aber Leiter am
Institut RABE. Er war für die Sowjetunion der bedeutendste Raketenspezialist,
den sie sich sichern konnten. Vom
09. September 1945 bis zum 22. Oktober 1946 arbeitete Helmut Gröttrup unter
Leitung von Koroljow in Bleicherode daran, die Produktion der A4 wieder
aufzunehmen. Am
22. Oktober 1946 wurden alle Wissenschaftler und Ingenieure samt Familien in
die Sowjetunion deportiert, um hier ungestört ihre Arbeit fortzusetzen. 1947
begannen die Arbeiten an der Rakete G-1, ein Nachfolger der A4. Bis 13.
November 1947 gab es elf Starts, von denen fünf erfolgreich waren. 1949
begannen dann die Arbeiten an der Rakete R-13. Die Sowjetunion entschied nun
auf die deutschen Spezialisten zu verzichten. Im November 1950 musste Gröttrup
seine Arbeit beenden. Am 22. November 1953 kehrte er mit seiner Familie nach
Deutschland zurück. Arbeit fand er bei der Standart-Elektro Lorenz AG. Bis 1958
war er hier Abteilungsleiter und ab 1959 Mitarbeiter bei Siemens. Zusammen mit
Jürgen Dethloff erfand er die Chipkarte. 1959 erschien sein Buch „Über
Raketen“. Am
05. Juli 1981 ist Helmut Gröttrup in München gestorben. Wer
mehr über Helmut Gröttrup erfahren möchte sollte das Buch seiner Ehefrau,
Elbe-Dnjepr- Verlag, 2002, ISBN
3-933395-67-4 kf Peenemünder
Hintergründe (Teil 3) Frau
Uta Mense hatte sich in ihrer Arbeit über die Heeresversuchsanstalt Peenemünde
(auf der Grundlage von Papieren, die sie im Militärarchiv Freiburg gefunden
hat) ausführlich mit Paul Schröders Aussagen zur Technikentwicklung in
Peenemünde befasst. Sie schreibt: „Schröder
beschreibt das erste Versuchsschießen, das ab Dezember 1937 auf der
Greifswalder Oie stattfand…Bei den Versuchen wurde eine Starthöhe von 17000 m
erwartet, erreicht wurde hingegen etwa 300m.“ Offensichtlich
wurden alle Testgeräte (A3) verbraucht, ohne dass man eine Verbesserung der
Schusshöhe erreichte. Dornberger trug sich nun mit dem Gedanken die
Entwicklungsarbeit einzustellen, da die Entwicklung eines neuen Steuersystems
mindestens 4 Jahre dauern würde. Das teilte er auch am 8. Januar 1938 der
wissenschaftlichen Belegschaft mit. Daraufhin erbot sich Paul Schröder ein
neues Steuersystem innerhalb eines Jahres zu entwickeln. Damit stellte er
Wernher von Braun ins Abseits. Schröder ging noch weiter. Er konnte den Bau
eines erforderlichen Motors für die geplante Rakete gegen von Braun
durchsetzen. Damit war das Verhältnis zwischen beiden Wissenschaftlern
endgültig zerrüttet. Die Autorin hat den folgenreichen Disput von Schröder in
seinen Unterlagen gefunden. Er
schreibt: „Um dieselbe Zeit
(Februar 38) hatte ich eine zweite- milde ausgedrückt –Meinungsverschiedenheit
mit Braun, die ihn endgültig zu meinen erbitterten Feind machte: ich lehnte die
Verwendung des in Kummersdorf entwickelten Motors ab wegen zu geringen
Wirkungsgrades. Das ging folgendermaßen vor sich: Wie schon erwähnt, hatte das
Versagen der Steuerung in Berlin großes Misstrauen verursacht. Jetzt, im
Februar 1938, erklärte der Generalstab, dass er an der Fernraketenentwicklung
nicht interessiert sei, wenn die erste Rakete nicht mindestens eine Tonne
Nutzlast über 300 km trage könnte. Das war bei dem damaligen Stand unserer
Arbeit eine fast unerfüllbare Forderung. Major Dornberger erhielt den Befehl
eine bindende Antwort innerhalb von 3 Tagen zu geben – ein Ultimatum! Braun sandte ein
schriftliches Versprechen an Dr. Dornberger, sein Motor werde eine Tonne über
900 km tragen. Aber Dr. Dornberger traute ihm nicht mehr, trotz der beigelegten
Berechnungen. Er sandte ein Telegramm an mich mit der Frage, wie weit wir eine
Tonne Nutzlast mit dem Braunschen Motor schießen könnten, wenn er soweit
vergrößert werde, dass die Rakete gerade noch auf Straßen transportfähig sei.
An ihr scheiterte Brauns Motor. Meine Antwort lautete: 180 km. Als von Braun
dieses Antworttelegramm sah, befahl er mir – unter Berufung auf seine Stellung
als Direktor von Peenemünde – Dr. Dornberger, das heißt den verantwortlichen
Offizier im Kriegsministerium, zu belügen. Da ich 20 Jahre früher selbst
Generalstabsreferent gewesen war (im ersten Weltkrieg) gab ich Braun bei dieser
Gelegenheit einige Belehrungen über die Pflichten eines militärischen
Referenten, ohne Rücksicht darauf, dass er zu dieser Zeit formal noch mein
Vorgesetzter war. (…) Es bleibt noch zu
klären wie die von Braun selbst berechneten 900 km zustande kamen: In dieser
Rechnung bestand das Gesamtgewicht der Rakete nur aus Nutzlast und Treibstoff.
Den Umstand, dass die Rakete selbst erhebliches Gewicht hat, ließ er
unberücksichtigt, unabsichtlich, dann war es ein Beweis e’clatanter
Unfähigkeit, oder absichtlich, dann war es bewusste Irreführung, die unter die
Strafbestimmungen der Sabotage fällt. Von Braun beantragte meine Entlassung
wegen Insubordination, hatte aber keinen Erfolg damit.
Dr. Dornberger fuhr in
derselben Nacht, in der er mein Telegramm erhielt, nach Peenemünde, um mich zu
fragen, ob es irgendeinen Weg gebe, die Forderung des Generalstabes zu
erfüllen. Ich bejahte diese Frage und erklärte ihm, die unter Leitung Brauns
gebaute Maschine ist deshalb nicht verwendbar, weil sie einen geringen
Wirkungsgrad hat, eine Ausströmgeschwindigkeit von nur 1600m/sec. Um 300 km mit
einem Gerät zu erreichen, das auf Straßen transportfähig ist, brauchen wir eine
Ausströmgeschwindigkeit von 2000 m/sec. Das kann allein durch bessere
Ingenieursarbeit erreicht werden, eine Änderung der Methode oder des Treibstoffes
ist nicht erforderlich.(…) Dr. Dornberger fuhr zum Oberkommandierenden und
machte eine bindende Zusage. Dies war der Beginn der eigentlichen V2
Entwicklung: denn erst von nun an war die Aufgabe der künftigen Fernrakete
festgelegt.“ Wie
es weiter ging und wer den Auftrag bekam, behandeln wir im nächsten Infoblatt. kf kf STAR WARS
und die Wirklichkeit
Wer
sich für Raumfahrt interessiert, sollte sich den neuen Film aus der STAR WARS –
Reihe „Episode VII – Das Erwachen der
Macht“ ansehen. Schon
deshalb, weil wir in einer Zeit des technologischen Umbruchs leben. „STAR WARS“
brachte neue Welten auf die Leinwand. Dieser 3D – Film ist optisch und
technisch ein Meisterstück. Auch wenn wir seit der „Episode VI“ (1997) älter
geworden sind, ist meine Begeisterung für Technik und Fantasie noch genau so
groß wie vor über 16 Jahren. Science
– Fiction regt schon immer unsere und meine Fantasie an. Wenn man bedenkt, dass
die Menschheit von heute es mit ihren Raumschiffen gerade mal auf 400 Kilometer
(ISS) tief in den Weltraum schaffte. Einer der Helden von „STAR WARS“, Han
Solo, stößt mit seinem Raumschiff „Millennium
Falken“ in ferne Galaxien vor. Trotz aller Macken ist der „Falke“
zuverlässig und fliegt auch in der neuen Episode von „STAR WARS“ als
„schnellster Schrotthaufen der Galaxis“
durch den Weltraum. Die
NASA wäre sicher froh, wenn sie in ihrem Fuhrpark so eine Schrottmühle hätte. 46
Jahre nach der Mondlandung steckt die Menschheit im niedrigen Erdorbit fest.
Lediglich Russen und Chinesen sind heute in der Lage, Astronauten in den
Weltraum zu transportieren. Sie erreichen dabei grade einmal die Höhe von 400
Kilometer. Weltweit
arbeiten aber staatliche und private Stellen daran, das zu ändern – mit neuen
Ideen, neuen Raumschiffen und neuen Technologien. Noch sind Astronauten und
Kosmonauten auf Technik aus den 60er-Jahren angewiesen. Die russische Sojus-Kapsel ist gegenwärtig das
einzige Taxi zur ISS. Schon 1967 absolvierte sie ihren bemannten Erstflug. Und
wie das „STAR WARS“ – Raumschiff musste auch die russische Kapsel im Laufe der
Zeit immer wieder modifiziert werden, zuletzt mit einem neuen Bordcomputer.
Durch ihn verkürzt sich die Flugzeit zur ISS auf sechs Stunden. So wird der
Crew viel Arbeit abgenommen. Die Amerikaner müssen sich ihr neues Raumschiff
noch bauen. So arbeitet zum Beispiel das private Unternehmen SpaceX an dem Taxi
zur ISS. Hier gibt es Fortschritte. Am 21. Dezember 2015 gelang ein großer
Schritt für die Raumfahrt: Mit der erfolgreichen Landung einer Trägerrakete aus
dem All, die aufrecht zum Startplatz auf die Erde zurückkehrte, gelang der
US-Firma SpaceX mit einer Falcon 9 der große Wurf. Man kann die
Amerikaner nur dazu beglückwünschen. Die Nutzung dieser historischen Landung
könnte enorm wichtig sein. Eine Wiederverwendung der ersten Raketenstufe wäre
dadurch möglich und könnte damit Raumtransporte billiger machen. Der Vollständigkeit
halber muss man leider feststellen, dass bei einem weiteren Versuch einer
senkrechten Landung 2016 eine Rakete zerstört wurde. Ein Stützbein ist
weggebrochen. Das macht deutlich, dass es noch dauern wird, bis eine senkrechte
Landung von Raketen zur Normalität wird. Für
Flüge jenseits der ISS arbeitet die NASA an einem eigene Raumschiff: Orion. Den bemannten Erstflug peilt die NASA derzeit
für 2023 an. Wir hatten in den letzten Infoblättern darüber berichtet. Die
Russen arbeiten mit ihrer PPTS-Kapsel
(Prospective Piloted Transport System) an einer ähnlichen Lösung für die Tiefen
des Alls. Für einen Flug damit lassen sich die Russen ein Jahr länger Zeit. Alle
haben das gleiche Problem: Den Antrieb. Während der Millennium Falke nach dem
Abheben von einem Planeten seine beiden bläulich schimmernden
Sublichttriebwerke zündet und damit durchs All fliegt, brauchen irdische
Raumschiffe eine Starthilfe in Form von riesigen Raketen. Die Raumschiffe
selbst haben kleine Triebwerke, die nur benötigt werden den Kurs zu halten.
Während des Reisefluges laufen sie nicht, um Treibstoff zu sparen. Aber es gibt
auch hier neue Ideen. Es sind die so genannten Ionen-Triebwerke. Die NASA-Sonde, die 2015 den Zwergplaneten Ceres
erreicht hat, hat bereits so ein Triebwerk. Es schleudert nach hinten geladene
Teilchen weg (Ionen aus einen Plasma), so ähnlich wie die meisten Raumschiffe
bei „STAR WARS“. Also die Forschung auf diesem Gebiet wird betrieben! Aber das
ist ein weites Feld. Vielleicht trägt das neu geplante Institut für
Plasmaforschung in Greifswald dazu bei. kf Zwei
Nachrufe von zwei großen der Raumfahrt
Hartmut
E. Sänger. Ein bedeutender Raumfahrtjournalist und Autor
des Buches „Ein Leben für die Raumfahrt“.
Er war Stellvertretender
Chefredakteur der größten deutsch-sprachigen Raumfahrtzeitschrift „Raumfahrt
Concret“. Sein Markenzeichen waren interessante und aussagekräftige
Beiträge über Raketen- und Antriebstechnik.
Die von ihm geschriebene RC-Kolumne, sachlich, kritisch und aufschlussreich,
werden die Leser sicher vermissen. An der fachlichen Gestaltung der jährlichen Raumfahrttage
in Neubrandenburg hatte er großen Anteil.
Prof. Dr.-Ing. Friedrich Wilhelm Bornscheuer im Alter von 98 Jahren. Er
war von 1942 bis 1945 in Peenemünde tätig. Nach dem Krieg
arbeitete er bis 1949 weiter
auf dem Gebiet der Raketentechnik. Nach langjähriger Ingenieurs-Tätigkeit
im Raketen-,
Anlagen- und Stahlbau wurde Prof.
Bornscheuer 1958
auf den neugegründeten Lehrstuhl für Baustatik und Elektrizitätslehre der
TH Stuttgart berufen. Er
war Mitbegründer des Recheninstituts im Bauwesen in Stuttgart,
das 1961 seine erfolgreiche Tätigkeit
aufgenommen hat. Prof. Bornscheuer war ein engagierter
Hochschullehrer und erfolgreicher Wissenschaftler, der von seinen
Studenten und Mitarbeitern
gleichermaßen hoch geschätzt wurde. Sein erfolgreiches Wirken
ist bis heute zu spüren. Beiden Verstorbenen gelten unsere Hochachtung
und unser Gedenken für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Raumfahrt! kf Neues vom
Büchermarkt
Aus der Zeit des Nationalsozialismus sind
zahlreiche Großanlagen überliefert, die Jahr für Jahr Hunderttausende Besucher
anziehen - seien es die Bauten rund um Hitlers früheres Privathaus auf dem
Obersalzberg, sei es das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, das »Kraft durch
Freude«-Seebad in Prora auf Rügen oder die Heeresversuchsanstalt in Peenemünde.
Britische Reiseveranstalter offerieren spezielle Touren des »Dark Tourism« zu
derartigen Orten. Wie soll man verantwortungsbewusst damit umgehen? Wie können
Dokumentationszentren vor Ort angemessen darauf reagieren? Auf welche Weise
lassen sich Erlebniswert und Erkenntnisgewinn kombinieren? In
eigener Sache Wir danken für die eingegangene Spende
Herrn
Hansgeorg Riedel 100,
00 €
Herrn
Karl Willi Bührer
50, 00 €
Herrn
Michael Lenz 100,00
€
Herrn
Wolfgang Vetter 100, 00 €
PHBG
Peenemünde Hafenbetriebsgesellschaft mbH 250,00
€
Im Januar hatten Geburtstag
Herr Reinhard Dicke, Willich; Herr Rainer Adam, Karlshagen; Frau Dr. Mechthild
Wierer, Berlin;Herr Christoph Beyer, Berlin; Frau Gisela Buchner, Nürnberg; Herr Frank Giesendorf, Berlin; Herr Thorge von Ostrowski, Tellingstedt ; Herr Hansgeorg Riedel, Braunschweig Im Februar hatten Geburtstag
Herr Wilhelm Doletschek, Salzgitter Herr Klaus Schrader, Halberstadt; ; Herr Dieter Frenzel,
Karlshagen; Herr Dr. Wolfram Haider, Berlin; Herr Axel Hungsberg,
Nordhausen Im März haben Geburtstag
Frau Waltraud Müller-Daniel, Fassberg; Herr Prof. Dr. Günter Brittinger, Essen; Herr Adolf Frank, Hardthausen; Frau Dr. Rita Habicher, Berlin; Herr Lutz Hübner, Karlshagen; Herr Dr. Dieter Lange, Nübbel; Herr Holger Neidel, Sassnitz; Herr Joachim Saathoff,
Karlshagen Pressespiegel OZ
28.01.2016 Peenemünde
als Teil des Rüstungswahns Sonderausstellung im HTM zeigt, wie die Nationalsozialisten
an 'Wunderwaffen' glaubten Keinen Ort in der
Geschichte Deutschlands assoziiert man mit Raketen so sehr wie Peenemünde. Von
hier wurden bis 1945 die gefürchteten V-2-Raketen abgeschossen. 'Es war aber
kein klassisches Raketenzentrum. Peenemünde war von 1936 bis 1945 ein
Rüstungszentrum enormen Ausmaßes', sagt Dr. Philipp Aumann, Kurator des
Historisch-Technischen Museums Peenemünde. Und verweist damit auf die neue
Sonderausstellung in seinem Haus, die heute eröffnet wird. 'Wunder mit Kalkül.
Die Peenemünder Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rüstungssystems' beleuchtet die
finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen, die die Nazis im
Inselnorden einsetzten, um den Krieg, trotz offensichtlicher Unterlegenheit,
mit Hilfe revolutionär neuer Waffen zu gewinnen. Ein zentraler Ort, an
dem das Wunder der Technik in industriellem Maßstab realisiert und so die
Voraussetzung für das politische Wunder geschaffen werden sollte, war
Peenemünde. 'Wir zeigen hier erstmals den Aufwand, der zur Realisierung der
neuartigen Militärtechnik nötig war. In der Quantität waren sie unterlegen,
deshalb wurden neuartige Waffen als Heilsbringer gesehen und propagiert', sagt
Aumann. In Spitzenzeiten hätten
in Peenemünde auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern bis zu 12 000 Menschen
gleichzeitig an Fern- und Präzisionswaffen gearbeitet. 'Und eben nicht nur an Raketen,
so wie die Amerikaner mit ihrem Wernher von Braun-Kult die Nachkriegsgeschichte
gern darstellen', betont Aumann. 130 Objekte, wie Fotos,
Filme, Dokumente, werden in der Ausstellung gezeigt - dazu Teile von Bomben,
Flugzeugen oder Luftabwehrraketen. 'Sehen' sei das Motto der neuen Sonderschau,
bei der bewusst auf lange Texte verzichtet wurde. 'Technik und Gewalt ist
fassbar', sagt der Kurator und zeigt auf das Teil eines monströsen
Bombenkörpers aus Gusseisen. Erstmals wird auch ein Stück der Außenhülle einer
Rakete A4 gezeigt, die bislang im Depot des Museums lag. Durch die Exposition
ziehen sich aus der Zeit zwischen 1936 und 1945 Zitate von Militärs,
Wissenschaftlern oder Politikern. So sprach Albert Speer, Rüstungschef bei den
Nationalsozialisten, 1944 von 'Wundererzeugnissen'. 'Damit wollen wir diesen
Menschen in den Kopf schauen', begründet der Kurator die vielen Aussprüche an
den Wänden. Auf die Rolle der politischen Entscheidungsträger, die Propaganda
und die Frage nach den sozialen und kulturellen Gründen hinter dem Tun in
Peenemünde sollen die Besucher ebenfalls Antworten bekommen. Dauerausstellung
zeigt Weg bis zur militärischen Großrakete Die Sonderausstellung „Wunder mit Kalkül“. Die Peenemünder
Fernwaffenprojekte als Teil des deutschen Rüstungssystems' wird heute um 11 Uhr
im Museum eröffnet. Zu sehen ist die Schau bis 15. November 2016. In der Dauerausstellung wird der Weg von den
Träumen der ersten Raketenpioniere über zivile Raumfahrt bis zur systematischen
Entwicklung der ersten militärischen Großrakete in Peenemünde und deren
Serienproduktion und Kriegseinsatz dargestellt.
OZ
06.02.16 Technische Inhalte im HTM verbesserungswürdig Zum Bericht 'Peenemünde
als Teil des Rüstungswahns', OZ vom 28. Januar: Wenn es die
A4-Entwicklung nicht gegeben hätte, wäre erstens der Kriegsverlauf ein anderer
gewesen, was auch Historiker Neufeld in USA bestätigt, der ja weltweit als
Referenz angesehen wird. Zweitens gäbe es nicht, was wir heute Raumfahrt
nennen. Kein vernünftig wirtschaftendes Land hätte und würde ohne Not und ohne
auch die deutsche Entwicklungshilfe in der UdSSR und den USA so etwas wie die
militärische Großrakete Aggregat-4 entwickeln wollen oder können. Aber die
komplette Verfügbarkeit 1945 der neuen Technologie bis zur letzten Bauzeichnung
und Materialvorschrift inklusive der Entwicklermannschaften sowie realer,
flugfertiger, militärisch einsetzbarer Exemplare plus der existentiellen Not
durch die gegenseitige Bedrohungslage des Kalten Krieges ab 1945 in USA und
UdSSR - das waren die Motive, die uns heute das, was wir als Raumfahrt nutzen,
beschert haben. Zum Rüstungswahn: Was
ist denn das, was Unternehmen, wie BAE Systems, Boeing, Airbus Defence oder
Heckler & Koch, um nur einige zu nennen, tun - ist das kein Rüstungswahn? Von Peenemünde aus ist
niemals eine V2 als Kriegswaffe abgeschossen worden! Stattdessen jede Menge zu
Testzwecken, die eine oder andere in grüner Tarnfarbe, aber alle ohne
Sprengkopf. Im Kriegseinsatz wurden V2-Raketen aus dem Großraum Calais an der
Kanalküste abgeschossen und auch zuletzt von deutschem Boden aus in der Eifel. Zum
Wernher-von-Braun-Kult der Amerikaner in der Nachkriegsgeschichte: In den 50er
Jahren schlotterte die amerikanische Nation vor existentieller Angst vor den
Russen und ihrer Raketenübermacht und der Option nuklearer 'Nutz'lasten,
demonstriert anhand friedlicher Flüge von Sputnik, Laika, Gagarin. Bis von
Braun und sein Team die amerikanische Industrie zu quasi Nachrüstung und
Gleichaufziehen brachte, bis hin zur Mondlandung. Der technologische
Führungsanspruch war damit für die US-Nation weltweit wieder hergestellt. 1972
hatte der Mohr seine Schuldigkeit getan und durfte abtreten. Seitdem herrscht
Funkstille zum Namen Wernher von Braun in den USA. Mittlerweile sind zehn
Jahre vorüber, dass Mitstreiter des Fördervereins Technikmuseum Wernher von
Braun und Personen, die ihn 2011 gründeten, kontinuierlich argumentieren und
darauf hinweisen, dass die technischen Inhalte des HTM und ihre Präsentation
verbesserungswürdig sind und der realen historischen Bedeutung der
A4-Technologie in keiner Weise gerecht werden. Axel Kopsch, Vorstand
Förderverein Technikmuseum Wernher
von Braun OZ
22.12.15 Aufrechte
Landung Martin Bialecki „Willkommen zurück, Baby!“:Erstmals kommt eine
Rakete heil auf der Erde an Cape Canaveral. Es ist ein großer
Schritt für die Raumfahrt: Mit der erfolgreichen Landung einer Trägerrakete aus
dem All rückt das Ende der Wegwerfraketen nahe. Die US-Firma SpaceX hat mit der
Falcon9 erstmals erfolgreich eine Rakete 200 Kilometer hoch ins All geschossen,
die nach ihrer Mission heile und aufrecht zum Startplatz auf die Erde
zurückkehrte. Die etwa 70Meter hohe Falcon9 startete am Montag um
20.29 Uhr Ortszeit am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Nach wenigen
Minuten trennte sie ihre oberste Stufe ab. Diese setzte kurz darauf elf
Kommunikationssatelliten von je etwa der Größe eines Kühlschranks im Weltraum
aus. Die Trägerrakete flog ein Stück weiter und beschrieb dann in etwa die Bahn
eines Kugelschreibers, der sich in der Luft um 180 Grad dreht. Auf dieser Kurve
flog die Falcon9 zurück und landete elf Minuten nach dem Start wieder in
Florida. Vor sechs Monaten noch war eine ähnliche Trägerrakete wenige Minuten
nach dem Start explodiert. „Willkommen zurück,
Baby“, twitterte Firmenchef Elon Musk nach der Landung. Musk steht an der
Spitze des Elektrosportwagenherstellers Tesla. Ohrenbetäubender Jubel herrschte
während der Liveübertragung aus dem Raumfahrtzentrum von SpaceX in Hawthorne in
Kalifornien. Der Nutzen dieser historischen Landung könnte enorm sein. Denn
eine weitgehend unversehrte Rückkehr benutzter erster Raketenstufen zur Erde
könnte eine Wiederverwendung ermöglichen – und Raumtransporte so erheblich
billiger machen. Einmal ins All geschossen, waren Raketen bisher schlicht nicht
mehr zu gebrauchen. Vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen Blue Origin des
Amazon-Chefs Jeff Bezos bereits eine Rakete nach einem Testflug erfolgreich
wieder landen lassen. Sie kam aber längst nicht so hoch und war nicht so
schnell. Bezos zielt auf Flüge mit Weltraumtouristen im erdnahen Orbit ab. Die
US-Weltraumbehörde NASA twitterte: „Herzlichen Glückwunsch an SpaceX zur
vertikalen Landung der ersten Stufe!“ Auch der deutsche Astronaut Alexander
Gerst gratulierte per Twitter: „Glückwünsche & dickes Lob!“, schrieb er. Nach der missglückten
letzten Operation im Juni stand für SpaceX nun viel auf dem Spiel. Das
Unternehmen hat Verträge mit der NASA, ab 2017 auch Astronauten zur ISS zu
befördern. SpaceX hatte bereits mehrfach versucht, eine Rakete wieder landen zu
lassen, zuletzt auf schwimmenden Plattformen. Aber entweder kam es zu
Bruchlandungen, oder die Rakete kippte ins Meer. Da mit SpaceX und Blue Origin
nun zwei Unternehmen in der Lage waren, Trägerraketen zurückzuholen, könnte die
Landung von Raketen in einigen Jahren so normal sein wie ihr Start. Dafür gibt
es eine Menge Interessenten, neben Touristikunternehmen und der Wissenschaft
vor allem auch das Militär. Mit der United Launch Alliance, einem Joint Venture
von Boeing und Lockheed Martin, gibt es sogar einen dritten Player im Spiel
wiederverwendbarer Raketen.
www.krone.at/Wissen vom
18.01.16 Falcon- 9- Rakete landet auf Schiff - und explodiert Nachdem der von Tesla- Chef
Elon Musk geführten Raumfahrtfirma SpaceX kürzlich erstmals die Landung einer
wiederverwendbaren "Falcon 9"- Rakete
an Land geglückt ist, hat sie am Sonntag einen neuen Anlauf gestartet, den
Flugkörper auf einem Schiff zu landen. Nach zwei gescheiterten Versuchen wähnte
man sich nach der erfolgreichen Landung bereits am Ziel -
als die Rakete plötzlich umkippte und in Flammen aufging. Grund für den Zwischenfall dürfte sein, dass bei der Landung nicht
alle vier Landebeine der Rakete von den am Schiff dafür vorgesehenen
Halteklammern fixiert worden sind. SpaceX- Boss
Musk persönlich berichtete am sozialen Foto- Netzwerk
Instagram, dass eines der Beine offenbar unzureichend gesichert wurde. Die
Folge: Trotz erfolgreicher Landung kippte die Rakete um und explodierte.
Herausgeber:
Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort
der Raumfahrt" e.V., Anschrift:
Förderverein Peenemünde e. V. Waldstraße
03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: huebner-l@t-online.de Homepage:
www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung:
Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck:
„Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg Alle
Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch
Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks,
vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht
gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den
gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: IBAN:
DE64150505000384000487 NOLADE21GRW Spendenkonto: IBAN:
DE60150505000384001432 NOLADE21GRW
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