Der Vorstand informiert

 

Neben der Vorbereitung des Vereinstreffens und der Jahreshauptversammlung hat sich der Vorstand mit folgenden Problemen befasst:

 

  1. Mit Herrn Schmaling, Initiative 2000 plus e. V. und Chefredakteur von RAUMFAHRT CONCRET, wurden die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit besprochen. Wir wollen, dass unser Verein mehr präsent in der Zeitschrift RC ist.

 

  1. Das Raketenschiff „Tarantul“ ist wieder zu besichtigen. Es liegt jetzt an der Stirnseite des Peenemünder Hafens. Ehemalige Angehörige der Volksmarine werden unter Leitung von Herrn Adam das Schiff weiter ausrüsten.

 

  1. Am 13. Juni 2014 hat sich die Interessengemeinschaft „Raumfahrt Mecklenburg-Vorpommern“ in Rostock gegründet. Von unserem Verein haben Volkmar Schmidt und Manfred Kanetzki teilgenommen. Teilnehmer waren Interessenten und Förderer des Raumfahrtgedanken. Die Gründung dieser Interessen-Gemeinschaft wurde einmütig begrüßt.

      Es wurde festgelegt:

    • Sie soll keine feste Struktur haben, sondern eher eine lose Zusammenkunft, die sich unregelmäßig trifft. Die Eigenständigkeit der Vereine, Einrichtungen oder Einzelmitglieder bleibt vollständig erhalten.
    • Zuständig ist immer die Organisation, die ein Treffen ausrichtet und zwar von der Vorbereitung, Einladung bis zum Abschlussprotokoll.
    • Ziel ist es, sich gegenseitig über Veranstaltungen und Ereignisse zu informieren und ggf. zu koordinieren.
    • Der Entwurf eines Logos wird diskutiert. Der Schriftzug soll lauten: „Interessengemeinschaft Raumfahrt MV“.

 

            Am 13. September 2014, um 14.00 Uhr, findet die nächste Zusammenkunft in             Karlshagen/Peenemünde statt.

 

  1. Der Internationale Förderkreis für Raumfahrt hat am 18./19. Juli 2014 seine

      45. Tagung durchgeführt. Volkmar Schmidt, der auch Mitglied des IFR ist, hat wieder

      daran teilgenommen. Vortragende waren Wissenschaftler der deutschen Raumfahrt und       des Oberth-Museums.

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V.

 

 

Eine Geschichte der Raketen-Technik (Teil VII)

 

Liebe Leser!

 

In der letzten Ausgabe dieser Raketen-Geschichte soll die Einsatz-Statistik der Div. z. V., die die Arbeitsgruppe HAP gefunden hat, dargelegt werden.

Vorher möchte ich ihnen eine interessante Information nicht vorenthalten. Im letzten Teil VI wurde SS-General Kammler erwähnt, der offiziell am 09. Mai 1945 Selbstmord beging.

In der Ostsee-Zeitung (OZ) vom 10. Juni 2014 erschien über Kammler ein Artikel unter der Überschrift: „Überlebte Hitlers Geheimwaffenchef?“

Der SS-General soll sein Wissen über die „Wunderwaffen“ offenbar an die USA verraten haben. Auf der Grundlage von „ZDF-History“ berichtet die OZ, dass es durch neue Quellenfunde und Zeugen erhebliche Zweifel an der amtlichen Version gibt. Die Quellen legen nahe, dass Kammler den Krieg überlebt hat und heimlich nach Amerika gebracht wurde. Es gibt wohl eine ganze Reihe von Wissenschaftlern, amerikanischen Militärs und anderen Personen, die das bestätigt haben sollen.

Wir werden sehen, was die Historiker weiter herausfinden!

 

Nun zu der erwähnten Einsatz-Statistik der „V2“. Was haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe HAP herausgefunden? Sie schreiben:

 

„Um einen Überblick über den „V2“-Einsatz-Umfang zu erhalten, müssen entweder die Berichte über jeden einzelnen Start (soweit verfügbar) ausgewertet werden, oder man muss sich auf alliierte Zusammenfassungen aus den Beuteunterlagen verlassen. Letztere führen dann, jeweils entsprechend der Einstellung des Auswerters, zu Schätzungen zwischen 3000-6000 V2-Frontschüssen.

 

Wir wollen versuchen, in dieses Zahlenchaos etwas mehr Klarheit zu bringen, u. a. durch

  1. Zusammenstellungen der noch vorhandenen Originalunterlagen,
  2. Auszüge aus diesen und ggf.
  3. Rekonstruktionen von Schießberichten, Meldungen, Einsatzbefehlen usw.

 

Auch aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit wurde dieser Statistikteil aus der Zusammenstellung des „Div.z.V.“-Einsatzes (DEIN) herausgenommen und dieser in einer eigenen Gruppierung „EINS“ (Einsatz-Statistik) angefügt.


Da sich leider auch in den bislang aufgefundenen, speziell den „Kammler-Unterlagen“ widersprüchliche Angaben und Statistik-Daten finden, sind auch korrigierende und ergänzende Informationen zu allen Starts ab 07.09.1944 erwünscht – gleiches gilt für die immer noch nicht

kompletten „Zielschlüssel-Zahlen“ u.ä. Daten, die die Statistik ergänzen könnten“.


Sicher sind in der vergangenen Zeit, besonders durch die akribische Arbeit von Reinhold Krüger, viele neue Daten von V2-Starts herausgefunden wurden.


Die Statistiken zeigen, was mit der V2 angerichtet wurde.

Damit wird diese Geschichte abgeschlossen, die auch eine unrühmliche ist. In den sieben Folgen wurde deutlich, wie die Nazis es verstanden deutsche Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Arbeiter für ihre Ziele zu missbrauchen. Aus heutiger Sicht ist es schwer sich in diese Zeit rein zu versetzen. Heute fliegen Raketen zum Mond und den Planeten, zur ISS und in den Weltraum. Aber sie sind auch Waffen, wie wir es immer wieder erleben.

 

Kf

 

Vor 45 Jahren – Flug von Apollo 11

 

Am 16. Juli 1969 um 8:32 EST startete eine Saturn V, SA-506 von der Startrampe 39 A mit dem Apollo-Raumschiff Columbia (CSM-107) zum Mond. Mit an Bord war die Mondlandefähre Eagle (LM-5).

An Bord war die Besatzung:

                                               Neil A. Armstrong (Kommandant)

                                               Michael Collins (CM Pilot)

                                               Edwin E. Aldrin (LM Pilot)

 

Die Mondlandung erfolgte am 20. Juli 1969 um 17:17:40 Uhr EST im Mare Tranquillitatis.

Die Aufenthaltsdauer auf dem Mond betrug 21 Stunden, 36 Minuten, 21 Sekunden. Der Rückstart vom Mond erfolgte am 21. Juli 1969. 21 kg Mondgestein wurden mitgebracht. Das Apollo-Raumschiff umkreiste den Mond 31 mal.

Crew Apollo 11 (v.l.n.r.) Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz Aldrin            Bild: NASA

Dieser Flug von Apollo11 wird als das größte Abenteuer der Menschheit bezeichnet.

Am 20. Juli 1969 setzte Armstrong um 10:56 seinen Fuß auf die Mondoberfläche. Das Ziel des Jahres 1961 war geschafft: 350.000 Personen aus der Industrie, den Universitäten und der Regierung hatten an diesem Projekt gearbeitet, darunter Wernher von Braun.

 

Allen sind die Worte aus der Mondlandefähre in Erinnerung: „Houston, Transquillity Base her. The Eagle has landed“.

Die erste Aufmerksamkeit Armstrongs galt dem staubigen Mondboden. Zur Überraschung der Fachleute und entgegen seiner Erwartung sank er nur wenige Millimeter auf dem Mondboden ein. Auch die Mondfähre hatte sich weniger als erwartet „eingegraben“.

Nach der Inspektion der Mondlandefähre und der Mineraliensammlung von Armstrong kam Aldrin als zweiter Mensch zur Mondoberfläche. Armstrong hielt dieses Ereignis fotografisch fest. Je nach Lichteinfall beschrieben die Astronauten den Mondboden als hell- bis dunkelgrau. Die großen Temperaturschwankungen von +82° C auf der Sonnenseite und –107°C auf der Schattenseite des Raumanzuges bereiteten keinerlei Schwierigkeiten. Die Astronauten bewegten sich problemlos auf dem Mond und entwickelten rasch einen kräfteschonenden Gang. Aldrin, der vor Armstrong seinen Mondspaziergang beendete, verlud die Steine in die Fähre. Dann kletterte Armstrong über die Leiter zurück ins LM. Zwei Minuten später war die Luke verschlossen. Nach einem reibungslosen Countdown zündete um 13:54 EDT  das Triebwerk des LM-Oberteils. Vier kurze Zündungen brachten schließlich die Mondlandefähre und die Kommandokapsel wieder zusammen. Im Funkschatten der Erde, auf der Rückseite des Mondes gelang die Kopplung. Die Mondlandfähre wurde nach dem Umstieg abgestoßen. Am 22. Juli um 0:56 EDT wurde das Triebwerk im Versorgungsteil von Apollo gezündet. Der Eintritt in die Erdatmosphäre erfolgte mit hoher Geschwindigkeit. Die Apollo-Kapsel landete am 24. Juli 1969 um 11:50:35 EST 1.528 km südwestlich von Hawaii.

Wie erwartet, war die erste Mondlandung ein Flug der Superlative: 230 Stunden TV-Übertragung über Satelliten, eine Million Zuschauer im Startgebiet, 3000 anwesende Journalisten aus 55 Länder, Glückwunschschreiben von 74 Staatsoberhäuptern…

Neben drei amerikanischen Flaggen beförderte die Apollo 11-Besatzung die 50 Flaggen der US-Bundesstaaten sowie der Vereinten Nationen und aller Staaten, mit denen die USA diplomatische Beziehungen unterhielten.

Insgesamt führten diese 8 Tage, 3 Stunden, 18 Minuten und 35 Sekunden die Welt in eine neue Ära.

 

Quelle: 100 MAL INS ALL von Alfred Gugerell

 

 

70. Todestag – Gedenken an Klaus Riedel

 

Am 04. August 1944 verunglückte Klaus Riedel tödlich, als er von seiner Arbeitsstelle in Peenemünde mit seinem Auto nach Hause fahren wollte. Auf  der Straße zwischen Bannemin und Zinnowitz fuhr er aus ungeklärten Gründen gegen einen Baum. Er wurde in seinem letzten Wohnort Loddin beerdigt.

 

Klaus Riedel wurde am 02. August 1907 in Wilhelmshaven geboren.

Das Buch „Auf zwei Planeten“ weckte in den Zwölfjährigen die Begeisterung für den Raketenbau. Schon als junger Mensch war er überzeugt, dass eine Reise ins Weltall möglich sei.

1914 besuchte er das Gymnasium in Wilhelmshaven, später das Askanische Gymnasium in Berlin, um anschließend das Realgymnasium in Wilhelmshaven zu besuchen. 1919 starb seine Mutter und bald danach, 1921 sein Vater. Seine Schwester Freda und er waren Waisen geworden. Ihr Vormund wurde ihr Onkel Carl Riedel aus Barnstadt. 1923 schloss Klaus Riedel seine Schulzeit ab. Er trat eine Lehre bei der Firma Löwe & Co. Berlin an, um Ingenieur zu werden. 1927 beendete er die Lehre und erhielt den Gesellenbrief. Danach besuchte er von April 1927 bis April 1928 „Dr. Heils private Schule“ in Berlin. Von April 1928 bis Oktober 1929 hörte er allgemeine Maschinenbau-Vorlesungen an der technischen Hochschule Berlin. Am 1. Oktober 1929 übernimmt er eine verantwortliche Stellung im Rahmen einer privaten Arbeitsgemeinschaft für Wehrtechnische Entwicklungsaufgaben auf dem Raketen-Flugplatz Berlin-Reinickendorf. Im Sommer 1930 fanden erste Entwicklungsarbeiten und Versuche mit Flüssigkeitsraketen dort statt. Er war Mitarbeiter von Rudolf Nebel und Prof. Hermann Oberth. Die Namen der Raketen „Mirak“ und „Repulsor“ sind mit dem Namen Riedel aufs engste verbunden.

Klaus Riedel

1930/31 lernte Klaus Riedel seine zukünftige Frau Irmgard Kutwin kennen, die auch auf dem Flugplatz Reinickendorf arbeitete. Er heiratete sie am 24. September 1937 in Berlin.

Um sich auf dem Gebiet der Raketentechnik weiter zu bilden, trat Riedel am 1. Oktober 1934 als Ingenieur in die Firma „Siemens Apparate und Maschinen GmbH“ ein und war dort bis 31.07.1937 tätig. Unter anderem entwickelte er Kreiselsteuerungen und erhielt im August 1936 zusammen mit Rudolf Nebel die Patent-Schrift für Rückstoßmotoren mit flüssigem Treibstoff. Ein Auswanderungsplan nach den USA wurde nicht genehmigt. 1937 folgte Klaus Riedel dem Ruf seines Freundes Wernher von Braun nach Peenemünde. Am 5. August 1937 wurde er technischer Angestellter beim Heeres-Waffenamt Abteilung Wa-I I in Berlin. Riedel wirkte auf der Insel Oie bei vielen Versuchen mit der Kreiselsteuer mit. Seine Erfahrungen waren wichtig für die weitere Entwicklung der A-Serie. Klaus Riedel war Leiter der Versuchsabteilung der Heeresversuchsanstalt, arbeitete aber auch gleichzeitig als Ingenieur in Peenemünde-West bei Versuchen mit Raketenantrieben in Flugzeugen. 1941 übernahm er die Vorbereitung der Organisation des operativen Einsatzes des A4 unter Kriegsbedingungen.

Klaus Riedel gehörte zu den Männern um Wernher von Braun die am 15. März 1944 von der Gestapo verhaftet und nach Stettin gebracht wurden. Ihnen wurde gemeinsamer Hochverrat vorgeworfen. Dieser bestand darin, dass man sich im internen Kreis Gedanken gemacht hatte, über die Verwendung von Raketen für friedliche Zwecke. Generalmajor Dornberger gelang es nach langwierigen Einsprüchen bei höchsten Stellen alle vier Männer frei zu bekommen.

Bis 10.August 1943 bewohnte Klaus Riedel mit seiner Frau ein Haus in der damaligen Hindenburgstraße 48. Er verlegte dann seinen Wohnsitz nach Loddin. Inzwischen wurde am 12.Februar des gleichen Jahres seine Tochter Henrike geboren.

Somit entgingen er und seine Frau und Tochter dem Bombenangriff am 17./18. August 1943 auf Peenemünde.

Kurz nach seinem 37. Geburtstag verunglückte er dann tödlich.

Seit Dezember 1970 trägt ein Mondkrater auf der Rückseite des Erdtrabanten den Namen „Riedel“.

Damit wurden er und Walter Riedel geehrt, der auch in Peenemünde tätig gewesen ist.

Wernher von Braun teilte diese Ehrung am 16. Dezember 1970 in einer persönlich gehaltenen Note an Irmgard Riedel mit.

Das Lebenswerk von Klaus Riedel erfuhr damit eine hohe Würdigung. Er schuf mit die Voraussetzung für einen erfolgreichen Start und Flug einer A4 am 03.Oktober 1942 in den Weltraum.

 

Quelle: Dr. Karl Werner Günzel  „Raketenforscher Klaus Riedel“ 1984

            Foto Privatarchiv Henrike Riedel-Lückmann

            Weiteres Material Archiv Förderverein Peenemünde e. V.

 

Kf

 

 

 

Hochwasserschutz im Inselnorden ungewiss

Wer verzögert den Deichbau?

 

Dr. Rainer Höll, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) „Gegen Deichrückbau im Inselnorden e. V. und Mitglied unseres Vereins, informierte im Amtsblatt und in der OZ über die aktuelle Lage zum Deichrückbau Peenemünde/Karlshagen.

„Was die BI längst vermutet hat, ist nun durch das Protokoll der Landtagssitzung vom 15. Mai 2014 aktenkundig. Der Hochwasserschutz im Norden Usedoms wird durch ein falsches Spiel einiger Akteure weiter verzögert.

Die Lücke im Hochwasserschutz zwischen Peenemünde und der Ostsee sollte laut aktuellem Regelwerk Küstenschutz bis 2014 geschlossen werden. Durch das Kompensationsprojekt Cämmerer See kam 2008 anstelle des ursprünglich vorgesehenen Deiches nördlich von Straße und Schiene nach Peenemünde wegen des geplanten Deichrückbaus an der Peene die Variante eines Kombideiches ins Spiel…Als sich die Verzögerung des Projektes Cämmerer See abzeichnete, wurden beide Vorhaben 2011 wieder entkoppelt, um dem Hochwasserschutz fristgemäß gerecht zu werden. Anfang 2012 wurde – offiziell durch eine Initiative aus der Amtsverwaltung Usedom Nord – die Variante Kombideich wieder hervorgeholt. Die „Antwort“ von Minister Backhaus auf diese „Initiative“: Den Kombideich gibt es nur mit dem Projekt Cämmerer See, also mit Deichrückbau, alles finanziert durch einen Investor am Standort Lubmin!

Als sich die Gemeinden Trassenheide, Mölschow und Karlshagen nicht erpressen ließen, verkündete Minister Backhaus ein Jahr später, am 11. Juni 2013 in einer Presseerklärung stolz: „Mit der heutigen Entscheidung des Kabinetts herrscht endlich Klarheit darüber, wie der Sturmschutz für die Bürger im Norden der Insel Usedom realisiert wird. Die Landesregierung hat meinen Vorschlag unterstützt, den Sturmflutschutz für Nordusedom mittels eines Kombideiches zu realisieren. (Die Kosten) werden entsprechend der Funktion des Bauwerkes gemeinsam durch das Landwirtschafts- und Umweltministerium, das Wirtschaftsministerium und das Energieministerium getragen.“

In einer Fragestunde des Landtages kam folgendes heraus: Die Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass ein künftiger Investor in Lubmin alle Mehrkosten des Kombideiches gegenüber dem einfachen Hochwasserschutzdeich an das Land bezahlt. Noch deutlicher: Die verkündete Finanzierung durch die drei genannten Ministerien muss nun auch in Zweifel gezogen werden!

Der Öffentlichkeit wird dagegen vorgegaukelt, dass das Land die alleinige Finanzierung übernimmt, die aber gegenwärtig völlig in der Luft hängt! Das betrifft nun nach Aussage der Finanzministerin sogar den einfachen Hochwasserschutzdeich, der „gegebenenfalls“ finanziert wird – oder nicht! Leidtragende sind die Menschen im Norden Usedoms, …

(Nicht zu vergessen die Denkmallandschaft Peenemünde).

Der Deichrückbau wird nun sogar zusammen mit dem Deichneubau als Schacherobjekt der Politik missbraucht.

Aus den vorliegenden Informationen kann es nur eine Schlussfolgerung geben: Planungssicherheit gibt es für alle Beteiligten, einschließlich der Gemeinde Peenemünde, nur, wenn die Deichrückbaupläne endgültig beerdigt werden.“

 

Der volle Wortlaut des Artikels ist im Amtsblatt Nummer 07 zu finden unter

www.amtusedomnord.de

kf

 

 

 

 

 

Faszination Weltraum

 

 

 

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Faszination Weltraum als spektakuläre Space-Show 23.01.2014

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Wussten Sie schon? Seit dem 20. Januar 2014 ist Deutschland wieder im All aktiv: Die Raumsonde Rosetta erwachte aus ihrem fast 2 1/2 jährigen Dornröschenschlaf im All und startet jetzt als Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Jagd auf einen Kometen.

Aber nur wenige Insider wissen: Deutschland – das Land der Ingenieure – ist mit seinem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie unterschiedlichsten Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen an diesem Projekt maßgeblich beteiligt. Diese Mission – mit der geplanten Kometenlandung im November – ist nur ein faszinierendes Beispiel für wahrscheinlich eines der spannendsten Jahre in der Geschichte der Raumfahrt. Die Faszination des Weltraums und der Raumfahrt weiten Teilen der Öffentlichkeit neu, einzigartig und spannend zu vermitteln, hat sich die neu gegründete Initiative „Der Traum vom Weltraum – Deutschland im All 2014/2015“ zum erklärten Ziel gesetzt.

Sebastian Marcu (Geschäftsführer Design & Data, Köln), erläutert als frisch gewählter Sprecher der Initiative deren Aufgabe und Motivation: „Unser Projekt steht für umfassende Information, für Kommunikation, für Live-Entertainment auf höchstem Niveau zum Thema Luft-/Raumfahrt. Seit jeher begeistert und fasziniert der Weltraum die Menschen. Das gilt natürlich auch für die Menschen in Deutschland und Europa. Unsere geplanten Bühnenshows und die flankierende Kommunikation werden die Raumfahrt zum Verstehen, zum Anfassen, zum Träumen, zum Staunen, zum Mitmachen präsentieren.“

Das neue Eventformat bringt den Weltraum in die Arenen zu den Menschen: Hautnah und mit garantiertem Gänsehautfaktor! Familienfreundlich. Für jung und alt gleichermaßen attraktiv. Angedacht sind Live-Schaltungen ins All, zu internationalen Space-Centern und Forschungseinrichtungen, phantastische 3D- und LED-Simulationen, sphärisches Sounddesign und hochkarätige Live-Acts – vernetzt mit Talkrunden unter Beteiligung von Pionieren der Raumfahrt und Koryphäen der Wissenschaft. Spannende Unterhaltung ist garantiert – aber mit fundiertem inhaltlichen Background. Ausgehend von Deutschland soll diese spektakuläre Space-Show als Event-Marke ab 2015 auch durch europäische Metropolen touren.

Als zusätzliches Argument für die erfolgreichen Marktchancen dieses einzigartigen Live- Entertainment-Konzepts steht das Ergebnis einer breit angelegten Marktforschung. Sie unterstreicht den großen Bedarf nach Infotainment zum Thema Raumfahrt. So ist weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit weder die Bedeutung der Luft-/Raumfahrt für das alltägliche Leben, noch als Wissenschafts-/Wirtschaftsfaktor bekannt. Knapp die Hälfte der Befragten interessiert sich aber für das All, weitestgehend inspiriert von Raumschiff Enterprise, Star Wars und vergangenen Apollo-Projekten. Nur einer kleinen Fachzielgruppe ist beispielsweise präsent, dass im Mai 2014 mit Alexander Gerst der dritte deutsche Astronaut zur Internationalen Raumstation (ISS) ins All fliegt.

„Diese Initiative“, so Klaus-Peter Willsch, „möchte die faszinierende Luft-/Raumfahrt den Menschen ein Stück näher bringen und das Thema in einer breiten Öffentlichkeit positiv emotionalisieren. Dazu gehört aber auch eine notwendige Basisinformation, beispielsweise über die Bedeutung der deutschen Raumfahrt und deren Orientierung am Nutzen für die Bürger. Oder Informationen über die Aufgabe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das aktuell ein Raumfahrtprogramm mit konkreten Technologie – und Missionszielen ausarbeitet. Das alles im Kontext einer gemeinsamen europäischen Strategie.“

Ein spannendes Projekt, das mit Sicherheit viele Menschen begeistern wird und die Neugier für einen Bereich weckt, den die Menschheit bisher nicht einmal zu einem Bruchteil erforscht hat.

Kontakt:
c/o CP/CONSULT Consulting Services GmbH


Tilman Meuser
Max-Keith-Str.
66
D-45136 Essen

Tel.: +41 0201 8906990
E-mail: meuser[at]cp-cs.de
Web:
www.cp-cs.de

 

 

 

Außerordentlicher Bundesparteitag der SPD in Berlin

 

Berlin, 26. Januar 2014

Außerordentlicher Bundesparteitag in Berlin am 26. Januar 2014

Beschluss - Nr. 4

 

"Peenemünde" mit Hilfe des Bundes als Museum und Gedenkstätte entwickeln“

 

Die SPD-Bundestagsfraktion soll sich im Benehmen mit der SPD-Landtagsfraktion MV und dem sozialdemokratischen Deutsch-Polnischen Kulturforum Odermündung e.V. bei der Bundesregierung dafür einsetzen, dass der Bund bei der Aufarbeitung der Geschichte der ehemaligen Heeresversuchsanstalt und der ehemaligen Versuchsstelle der Luftwaffe in Peenemünde Verantwortung übernimmt.

Die beiden ehemaligen Konzentrationslager in Peenemünde sind durch die finanzielle Unterstützung des Bundes künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies kann durch die Einrichtung einer Gedenkstätte in Verbindung mit dem vorhandenen Historisch-Technischen Museum erfolgen.

Die ehemaligen Konzentrationslager liegen ohnehin auf bundeseigenem Boden. Der Bund soll ebenfalls die Rolle der Zwangsarbeiter und des Widerstandes stärker erforschen helfen.

Die Einbeziehung der polnischen Nachbarn ist dabei wichtig.

 

 

 

 

Neues vom Büchermarkt

 

Ich möchte auf zwei Neuerscheinungen hinweisen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Von Manfred Kanetzki ist das Buch „Operation Crossbow – Angriffsziel Peenemünde“ erschienen.

      Das Buch ist im Museumsshop des HTM erhältlich.

      Kanetzki setzt sich mit dem Bombenterror des Zweiten Weltkrieges auseinander.

      Die sechs Abschnitten des Buches:

·         Das geheime Peenemünde

·         Der Luftschutz in Peenemünde

·         Der Luftangriff vom 17./18. 08. 1943

·         Die Flak und die Luftwaffenhelfer

·         Die Luftangriffe der USAF 1944

·         Die Bergung von Blindgängern

 

            Seine umfangreichen Recherchen sind die Grundlage für ein interessantes Werk,

            die genaue Auskunft gibt über das Geschehen in dieser Zeit.

 

  1. Von Dr.-Ing. Olaf Przybilski erschien „Raketentriebwerke aus dem deutschen Heereswaffenamt“.

      Dies ist das erste Buch einer mehrbändigen Reihe.

 

Aus der Arbeit unserer Mitglieder

 

Ostseezeitung 14./15. Juni 2014

 

Neeberger entwickelt Motorsegler

Mit 75 Jahren hat sich Werner Kuffner aus Neeberg auf Usedom einen Traum erfüllt. In Peenemünde baute der Tüftler einen Motorsegler und einen neuartigen Propellerantrieb.

 

Peenemünde. In seiner kleinen Werkstatt in Peenemünde hat der 75-jährige Werner Kuffner aus Neeberg viele Monate an einer Antriebseinheit getüftelt, die nun für ökonomisch zu betreibende Leichtflugzeuge genutzt werden kann. Der ehemalige Mitarbeiter beim Flugzeugbauer Dornier hat außerdem in dieser Zeit einen Motorsegler entwickelt. Das Flugzeug und den speziellen Propellerantrieb will Kuffner nun weltweit vermarkten.

Werner Kuffner steht vor seiner neu entwickelten Antriebseinheit in Peenemünde                                                                    Foto: Stefan Brümmer

 

Segelflieger made Peenemünde

Werner Kuffner (75) aus Neeberg entwickelte im Inselnorden einen Motorsegler und einen Propellerantrieb.

 

Peenemünde - Werner Kuffner ist schon lange kein junger Bursche mehr, aber seine Träume lässt er sich auch im Alter nicht austreiben. Der gelernte Leichtflugzeugentwickler, Lehrausbilder und Ex-Tüftler beim Flugzeugbauer „ Dornier " hat jetzt von Peenemünde aus den von ihm seinerzeit noch in Metallbauweise entwickelten Rumpf des Motorseglers WK-1 auf Reisen in Richtung Hessen geschickt. „Er wird als Ausstellungsstück auf der Wasserkuppe, also auf jenem Berg der Rhön einen Platz finden, der auch gerne als Wiege des Segelflugs bezeichnet wird“, sagte Kuffner. Darüber hinaus hat der 75-Jährige - und das ist ihm wichtig - in seiner Peenemünder Werkstatt eine weiterentwickelte Antriebseinheit für eine ökonomisch zu betreibende Leichtflugzeugfamilie so gut wie fertig gestellt. Die moderne Antriebseinheit „kann sowohl in kleinspannweitigen Beobachtungsflugzeugen als auch in Hochleistungsmotorseglern eingebaut werden”, sagt Kuffner. Und sie sei bereits erprobt. Der Mann ist überzeugt, mit den Flugzeugen und dem speziellen Propellerantrieb ein Nischenprodukt gefunden und entwickelt zu haben, welches weltweit vermarktet werden kann. Sein Ziel ist immer noch, diese, seine Antriebseinheit einem solventen Segelflughersteller zu übergeben oder einen Geschäftspartner zu finden, um eine serienmäßige Produktion in Gang zu setzen.

Mit vielen Helfern wurde der Rumpf des von Kuffner entwickelten Motorseglers in Peenemünde verladen- Von dort ging es nach Hessen. Peenemünde                                               Foto: Stefan Brümmer

 

Aber Werner Kuffner, der Mann aus Boppard am Rhein, der seit 2008 zusammen mit seiner Frau Angela das idyllische Neeberg auf Usedom zu seiner neuen Heimat erwählt hat, ist dennoch unzufrieden. Seine damalige Idee, junge interessierte Leute auszubilden und mit ihnen zusammen in Peenemünde Prototypen zu erstellen, ist gescheitert „Ich bin ein Werkstattmensch " sagte der Techniker fast entschuldigend, was wohl heißen soll, dass er mit der Politik nicht eng genug

vernetzt ist, damit dieses Projekt Realität hätte werden können.

Ein Etappenziel ist nun aber erreicht. Mit Freunden und Helfern wurde nun der Rumpf des von ihm entwickelten Motorseglers WK-1 in einen speziellen Segelflugzeug-Anhänger geschoben und klar zum Abtransport in Richtung Hessen gemacht. Dort wird er einen würdigen Platz finden.

Parallel dazu wird der findige Mann mit den goldenen Händen weiter daran arbeiten, dass auch in Zukunft seine Träume realistische Formen annehmen.

 

 

Ostsee-Zeitung 12.08.14

Zwischen Vier-Insel-Blick und Resten von Raketenrampen

Wer mit Joachim Saathoff unterwegs im Sperrgebiet ist, hat beste Chancen, in Peenemünde Geschichte zu erleben. Eine Sondergenehmigung macht´s möglich.

Von Stefan Brümmer

Peenemünde - Es gibt nicht wenige Einheimische und Touristen auf der Insel Usedom, die behaupten, dass es die mit Abstand schönste Sicht auf die Ostsee vom Peenemünder Haken aus gibt. Nur hier hat man - besonders bei klarem Wetter nach Nordwind - einen einmaligen Vier-Insel-Blick. Lediglich am Peenemünder Haken scheint die Insel Ruden zum Greifen nahe. Und gute Schwimmer behaupten, es von hier aus selbst bis zur Ostseeinsel Greifswalder Oie zu schaffen. Zudem ist der Südosten der Insel Rügen ausgezeichnet erkennbar. Nicht nur Thiessow, das Ostseebad Göhren, das Zickersche Höft oder die Insel Vilm kann der Betrachter identifizieren, auch das Jagdschloss Granitz sieht man mit bloßem Auge.

Joachim Saathoff führt interessierte Touristen an historisch bedeutsame Orte auf dem Peenemünder Haken.                                               Foto: Stefan Brümmer

Doch die Sache mit dem Peenemünder Haken hat tatsächlich einen Haken. Dort kommt nämlich nicht jedermann offiziell hin! Der Bereich ist zu großen Teilen munitionsverseucht und deshalb für die Öffentlichkeit gesperrt. Das war seit Jahrzehnten so. Zu DDR-Zeiten war ein großer Teil des Peenemünder Inselnordens militärisches Sperrgebiet. Vor 1945 . allerdings war dieser Bereich Top Secret. Hier wurde von der deutschen Schreckensherrschaft an der Super-Waffe gebastelt. Hier starben zahlreiche Häftlinge und Kriegsgefangene für Hitlers Wahnsinn. Hier, in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, machte sich Wernher von Braun einen Namen nicht nur als Bombenbauer, sondern auch als Raketen- und Luftfahrtentwickler.

Wer nähere Informationen darüber aus berufenem Mund erfahren möchte, der hat gute Chancen diese nicht nur zu hören, sondern sich auch tatsächlich an einige Stätten der deutschen Raketen- und Luftfahrtentwicklung im Inselnorden begeben zu können. Grund: Der Museumsverein Peenemünde macht's möglich. Er hat die Erlaubnis zu einer historischen Rundfahrt in die einzigartige Denkmallandschaft Peenemündes.

Joachim Saathoff, einer der Pioniere, der schon 1990 mit dabei war, als die Grundlagen für das heutige Historisch-Technische Museum Peenemünde geschaffen wurden, gibt interessante Auskünfte. Drei Mal täglich lädt er vom Peenemünder Flugplatz aus seine Gäste zu einer Rundfahrt ein, die es in sich hat. Denn bei dieser Rundfahrt geht es nicht nur um Startplätze von Raketen, Flugkörpern und deren Überreste. Saathoff informiert zudem über eine einzigartige Fauna und Flora in dem ältesten Naturschutzgebiet (NSG) des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dem Ruden, Peenemünder Haken und Struck ". Insofern ist diese Fahrt auch für Naturfreunde, die mit Raketentechnik eigentlich nichts am Hut haben, ein heißer Tipp. Es dürfte wenige Orte in freier Natur geben, wo die Fluchtdistanz des Seeadlers so gering ist wie auf dieser Tour, wo der Blick in eine der größten deutschen Kormorankolonien in dieser Form überhaupt möglich ist.

Hier, wo 258 verschiedene Pflanzen- und 250 Vogelarten gezählt wurden, wie Saathoff versichert, wo 120 Vogelarten brüten, wo seltene Orchideen gedeihen und zumindest teilweise noch ein Urzustand der Insel Usedom zu sehen ist, gibt es darüber hinaus ganz besondere Biotope. Es existieren Hunderte von Kratern, entstanden durch mehrere Bombardements der Alliierten auf 'den Usedomer Norden, die Jahrzehnte später Lebensgrundlage für eine ganz spezielle Fauna und Flora wurden.

Kein Bestandteil dieser Historischen Rundfahrt ist übrigens der legendäre Prüfstand VII. Nach Ansicht Von Luftfahrtexperten wurde seinerzeit in dieser Einrichtung technologische Weltgeschichte geschrieben. Am 3. Oktober 1942 um 15:58 Uhr mitteleuropäischer Zeit, so heißt es, wurde von hier aus die erste von Menschenhand geschaffene Rakete erfolgreich in den Weltraum geschossen. Dieser Zeitpunkt gilt seither als Geburtsstunde der Raumfahrt. Fahrten zum Prüfstand VII können nach Anfrage ebenfalls möglich gemacht werden. Der Museumsverein Peenemünde besitzt auch diesbezüglich eine Genehmigung zu diesem besonderen Standort.

 

Nähere Infos: 8' 0171/9907630

bzw. www.peenemuende-west.de

 

Pressespiegel

 

Ostsee-Zeitung 19.06.14

Franzosen zeigen Bilder des Schreckens

Ausstellung in Peenemünde beleuchtet Anlagen ehemaliger Konzentrationslager

Peenemünde -Starke Worte, emotionale Bilder: Da wird die bedrohliche Turmspitze des Wachturms am Eingang des KZ Buchenwald zu einem Eisbrecher, der das Packeis aufschlitzt. „Sein Packeis ist der Appell-Platz, über den die eisigen Winde fegen und auf dem reglose Männer warten, stundenlang bis zur Erschöpfung. " Das ist die Geschichte zu dem Foto - ein Bild von insgesamt 37 über die Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora und Ellrich. „Orte unserer Einsamkeit- nos Champs de solitude " heißt die neue Sonderausstellung im Historisch-Technischen Museum (HTM) Peenemünde. Drei französische Künstler erkundeten 2010 die

Anlagen und „sorgen mit ihren Fotos und Texten für eine neue und aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ", sagte Dr. Philipp Aumann, Kurator im I-ITM, bei der gestrigen Eröffnung. An der Spitze des Trios steht der Schauspieler und Schriftsteller Jean-Pierre Thiercelin, dessen Vater die Lager überlebt hatte. „Für ihn ist das Vergangenheitsbewältigung", sagt Aumann. Und für die Besucher soll es ein Forum des Nachdenkens und der Reflektion sein. Sie erleben einen Dialog zwischen Fotografie und Text. Besonders mit dem Konzentrationslager Mittelbau-Dora ist die Peenemünder Geschichte eng verknüpft. Mittelbau-Dora steht für die Geschichte der KZ-Zwangsarbeit. Das Lager entstand 1943 im Zuge der Verlagerung der Raketenproduktion von Peenemünde in die vor Luftangriffen geschützte Stollenanlage bei Nordhausen. Die Franzosen zeigen beispielsweise Bilder aus dem Lager von einem Aschegrab am Krematorium, der Treppe zur Häftlingsküche oder den Toiletten für die Wachmannschaft im Stollen A - vieles verwittert nach

Kurator Philipp Aumann im Gespräch mit den Ausstellungsbesuchern Frank Adam (r.) und Peter Freygang (l.).                                                                                                      Fotos: Henrik Nitzsche

 

gut 70 Jahren. „Für mich sind die Bilder und die Texte ein erneutes Erleben des Elends in Deutschland. Das ist wieder ein Stück Geschichte, der wir nicht entrinnen können", sagt Peter Freygang, Besucher aus Wolgast. Mit Kindheitserinnerungen verbindet Frank Adam aus Peenemünde die Bilder. „Mit der Schulklasse war ich in den 70er Jahren im KZ Buchenwald. Mit diesen schrecklichen Momenten konnte ich damals nichts anfangen. Die Ausstellung ist beeindruckend. "

Henrik Nitzsche

Usedom Kurier 06.08.14

Wie lockt man mehr Besucher ins Kraftwerk?

Konzept. Bessere Beschilderung und mehr Familienangebote gefordert

PEENEMÜNDE. Das Peenemünder Kraftwerk ist das größte Technische Denkmal des Landes, aber trotzdem recht schwer zu finden. „Es gibt ein Schild an der A 20 und dann passiert eine ganze Weile nichts, um die Besucher nach Peenemünde zu führen", schildert Maik Wittenbecher. Als Seminarleiter hatte er das Projekt Greifswalder Studenten zur Erarbeitung eines neuen Kommunikations- und Marketingkonzeptes für das Historisch-Technische Museum (HTM) begleitet und übergab nun die Ergebnisse an HTM-Geschäftsführer Michael Gericke, die genau solche Schwachpunkte aufzeigen sollten.

Seit Oktober vergangenen Jahres hatten 30 Studenten, von denen nur drei das HTM vorher kannten, den Status quo rund um das Museum unter die Lupe genommen und Ideen entwickelt, um dem seit Jahren beobachteten Besucherrückgang entgegenzuwirken. Wittenbecher lobte dabei die transparente Zusammenarbeit mit den Museumsmitarbeitern, die zum Beispiel aktuelle Besucherbefragungen zur Verfügung stellten und geduldig die vielen Fragen der insgesamt fünf Projektgruppen beantworteten.

„Für uns ist diese Perspektive von außen sehr wichtig“, betonte Gericke, der sich insbesondere darüber freute, dass sich etliche junge Frauen mit dem Thema beschäftigten und für eine weibliche Sicht auf Peenemünde sorgten. Die Forderung einer besseren Ausschilderung ist dabei nur eine von vielen Ideen, die von Vorschlägen für die Nutzung von Social Media bis zu einem kostenlosen Parkplatz reichten. Vor allem beschäftigten sich die Studenten damit, wie das HTM für die verschiedenen Zielgruppen vom Studenten bis zum Rentner, von Schulklassen bis zu Familien attraktiver werden kann.

Die internationalen Besucher, die im HTM rund 15 Prozent ausmachen, während* es auf Usedom insgesamt nur zwei Prozent sind, spielten allerdings im Konzept nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr konzentrierten sich die Studenten auf die Kernzielgruppen, in denen es noch viel

Seminarleiter Maik Wittenbecher (li.) hofft, dass HTM-Geschäftsführer Michael Gericke und sein Team viele Ideen aus dem Konzept umsetzen.             Foto: G. Minkenberg

Potenzial gebe. Ziel sei es, dass irgendwann nicht mehr der Urlaub auf Usedom der Hauptgrund für einen Besuch im HTM sei, sondern die Gäste gezielt anreisen, weil sie das Museum besuchen wollen.

„Wir hoffen natürlich, dass viele von unseren Vorschlägen auch aufgegriffen werden. Einige

lassen sich sogar relativ kurzfristig umsetzen“, so Wittenbecher. Dazu gehören zum Beispiel mehr Führungen hinter den Kulissen oder eine „Nacht im Museum“. Schwieriger dürfte es dagegen werden, das HTM familienfreundlicher zu machen. „Es fehlen Parallelangebote für Kinder, für die ein Ausstellungsbesuch von zwei bis drei Stunden einfach zu lang ist“, nennt Wittenbecher einen Hauptkritikpunkt. Diese Tatsache ist auch Gericke bewusst, der allerdings darauf verwies, dass in den neuen Ausstellungsbereichen, etwa im Kesselhaus, bewusst stärker auf interaktive Bildschirme und 3-D- Animationen gesetzt wurde, um die Ausstellung auch für Kinder interessanter zu machen. Doch es sei natürlich auch eine Binsenweisheit, dass zusätzliche Investitionen in Personal und Technik Geld kosten und nur umgesetzt werden können, wen die Mittel im Haushalt erwirtschaftet werden. Und dessen Einnahmen hängen wiederum hauptsächlich von den Besucherzahlen ab. Umso wichtiger werde in Zukunft die Kooperation mit anderen Einrichtungen vor Ort, wie etwa der Phänomenta, aber auch mit regionalen und überregionalen Bildungseinrichtungen. Dabei empfahlen die Studenten dem HTM-Team, nicht auf Anfragen zu warten, sondern aktiv auf Schulen und Universitäten zuzugehen. Bei der aktuellen Personalsituation sei man allerdings schon jetzt bei einer Führungsauslastung von 100 Prozent, schilderte Gericke. Aber vielleicht könne das Konzept ja auch ein gutes Mittel sein, um den Peenemündern bei Gesprächen mit dem Land über die künftige Schwerpunktsetzung der Museumsarbeit den Rücken zu stärken.

 

In eigener  Sache

 

Wir danken für die eingegangene Spende
 
Herrn Botho Stüwe            50, 00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Juli hatten Geburtstag

 

Frau Lucia Martha Mokelke Hagen; Herr Ulrich  Fügenschuh Aurich;

Herr Karl-Peter Stracke Abendsberg;

Herr Rainer Höll Karlshagen; Herr Ferdinand Erbe Dresden

 

Im August hatten Geburtstag

 

Monsieur Roland Hautefeuille Paris; Herr Prof. Mathias J. Blochwitz Berlin;

Herr Karl Winterfeld Dessau; Herr Klaus Ost Bingen; Herr Peter Sell Kiel

Herr Robert Schmucker München; Herr Norbert Höllerer Floß;

Herr Erich Schäfer Wanderup

 

Im September haben Geburtstag

 

Herr Dipl.-Ing. Walter Gademann München; Herr Jürgen Bock Lauterbach

Herr Winfried Gaube Hanshagen; Herr Heinz Grösser Hainburg;

Herr Herbert Laabs Holzminden; Herr Wolfgang Jähn Nordhausen

Herr Uwe Schmaling Neubrandenburg; ; Herr Martin Zenker Kütten

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                     

Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

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