Der Vorstand informiert

Jahreshauptversammlung und Treffen des Fördervereins Peenemünde e.V.

vom 30.09.2017 bis 03.10.2017

Liebe Vereinsfreunde,

unser traditionelles Treffen mit Jahreshauptversammlung findet vom 30.09.17 bis 01.10.17  in Peenemünde statt.

            Hiermit laden wir alle Mitglieder und Interessenten recht herzlich ein.

Programmablauf

Freitag,        den 29.09.17  18.00 Uhr      Anreise

                                               19.00 Uhr      Begrüßung und Einweisung im Hotel Baltic

Sonnabend, den 30.09.16            10.45 Uhr      Abfahrt mit dem Schiff zur Insel

                                                                       Greifswalder Oie vom Hafen Peenemünde

                                                                       linke Seite Hafen (25 EUR/Person).

                                                                       Führung auf der Insel u. Besichtigung

                                                                       Leuchtturm.

                                               17.00 Uhr      Ankunft Hafen Peenemünde

                                               19.00 Uhr      Gemeinsamer Abend (Veranstaltungsraum

                                                                       Peenemünde)

Sonntag,      den 01.10.17 09.30 Uhr      Foto vor A 4 im HTM

                                               10.00 Uhr      Jahreshauptversammlung lt. Ablaufplan

                                                                       Veranstaltungsraum HTM                                                                                                12.00 Uhr      Ende der JHV                     

                                               13.00 Uhr      Treffen im Müggenhof      

                                               16.00 Uhr      Vorträge im Marine-Museum zu aktuellen

                                                                       Problemen der Raumfahrt

Montag,        den 02.10.17 16.00 Uhr      Individueller Besuch weiterer Vorträge

                                               18.30 Uhr      Ende der Vorträge                                     

Volkmar Schmidt

1. Vorsitzender

Das schwierige Erbe von Peenemünde Teil III

Im letzten Infoblatt hatte ich mich mit der „Projektgruppe 1996“ befasst. Nun soll mit dem angekündigten Schwerpunkt „Technik und Ethik“ fortgesetzt werden.

Frau Wilke konnte sicher nicht umhin, dieses Problem zu behandeln, da dieses Thema ein Schwerpunkt in der Ausstellung im HTM bildet.

2. Schwerpunkt Technik und Ethik

In ihrer Bachelorarbeit stellt Frau Wilke fest:

„Die Projektgruppe musste eine neue Ausrichtung für die Ausstellung finden. Ihr Leiter, Dr. Johannes Erichsen, unterteilte das neue Ausstellungskonzept in sechs verschiedene Schwerpunkte:

  1. Die Geschichte der Heeresversuchsanstalt. Sie muss sich in  der Ausstellung wieder finden, doch die Projektgruppe ist abgerückt von der Überlegung,  sie als Wiege der Raumfahrt darzustellen.
  2. Die Geschichte der Raketenentwicklung im 20. Jahrhundert, in die Peenemünde gehört.
  3. Der britische Bombenangriff auf Peenemünde, die Propaganda der Nazis mit der A 4 als Vergeltungswaffe.
  4. Die unterirdische Produktion der Raketen in Nordhausen.
  5. Eines der wichtigsten Schwerpunkte soll die Auseinandersetzung zwischen Technik und Ethik sein.
  6. Peenemünde soll sich als sensibler Ort präsentieren, der einerseits für technischen Fortschritt stand und anderseits für die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zugunsten der nationalsozialistischen Diktatur.

 

Das sind die sechs Punkte, die man versuchte in die Ausstellung im Museum zu integrieren. Der Projektgruppe ging es darum, sich nicht nur mit der Peenemünder Vergangenheit zu befassen, sondern auch mit aktuellen Themen zu verbinden. Peenemünde wurde zum sensiblen Ort gemacht. Man war deshalb der Meinung, dass das HTI das gut um setzen könnte. Der damalige Leiter des HTI, Herr Zache, sagte dazu: „Wir wissen, dass Ethik und Technik das zentrale Thema von Peenemünde sind.“

Mit „wir“ meinte er sich und die Projektgruppe. Wir, vom Förderverein, wurden nicht gefragt und Besucher erst recht nicht. Es ist schwer vorstellbar, dass der Besucher (Urlauber) sich mit Ethik und Technik befasst. Er will wissen, was in Peenemünde geschehen ist. Es geht also um Geschichte!

Die Verfasserin der Bachelorarbeit stellte weiter fest:

„Nach dem Wechsel der Leitung des HTI verfasste der neue Leiter, Christian Mühldorfer-Vogt, ein neues Konzept für das HTI, das sich als Weiterentwicklung des Konzepts der „Projektgruppe 1996“ darstellt.“

Die Projektgruppe wollte eine zusätzliche Ausstellung über Technik und Ethik gestalten, doch der neue Leiter stimmte dem nicht zu: Es dürfte methodisch kaum zu lösen sein, Ethik und Technik in einer qualitativ wünschenswerten Form als Dauerausstellung zu konzipieren: Einen Vorlauf von zwei Jahren von der Konzeption bis zur Ausstellungseröffnung vorausgesetzt, dürften naturwissenschaftliche Ergebnisse mittelfristig nicht mehr aktuell sein. Die Ausstellung müsste ständig mit großem organisatorischem und finanziellem Aufwand modernisiert werden. (So Mühldorfer-Vogt)

Meiner Meinung nach wird durch die Recherchen von Frau Wilke deutlich, dass durch die „Projektgruppe 1996“, ohne zu überlegen, einseitig und politisch gewollt, eine Ausstellung erarbeitet werden sollte, die bei den Besuchern bestimmt nicht ankommt. Der Schwerpunkt Technik und Ethik sollte Leitbild im HTI werden. Die Peenemünder Geschichte stand da weniger im Mittelpunkt.

Frau Wilke fand heraus: „…die erfolgreichen Sonderausstellungen führten dazu, dass der Schwerpunkt Technik und Ethik…in der museumspädagogischen Arbeit und im Veranstaltungsangebot pragmatisch relativiert wurde.“

Wir, vom Förderverein, halten es mit unserer Bemerkung im Konzeptvorschlag für die neue Ausstellung: „Der absolute Kern der neuen Ausstellung muss die komplette Rakete A 4 sein, die A 4 ist und bleibt das Aushängeschild von Peenemünde.“

Diese Erwartung bringen alle Besucher, insbesondere aus dem Ausland, mit.

Im nächsten Infoblatt geht es weiter. Es geht um die Erinnerung an die Opfer der V 2 und die Schwerpunkte der derzeitigen Ausstellung.

kf

Die Wurzeln der Raumfahrt – Rüstung auf dem Prüfstand (Teil II)

Vielleicht hat der ein oder andere Leser schon das Werk von Philipp Aumann gelesen. Nun hatte Dr.-Ing. Wernicke (Vereinsmitglied) sich mit „Rüstung auf dem Prüfstand“ befasst. (Siehe Infoblatt 2-2017).

In seiner schriftlichen Stellungnahme hat er sich eingehend auch mit dem

Militärischen Charakter der früheren deutschen Raketenentwicklung befasst.

Er widerlegt die Thesen von Herrn Aumann von den Seiten 40 bis 42 und bezeichnet die Sichtweise des Autors entgegen der historischen Realität im Deutschland der 1920er und frühen 1930er Jahre als falsch und begründet das sehr ausführlich in seiner Stellungnahme. Herr Wernicke geht davon aus, dass Frankreich und England ihre in Versailles eingegangenen Abrüstungsverpflichtungen nicht erfüllten, sondern aufrüsteten. Deutschland hingegen war unter alliierter Aufsicht auf ein 100.000-Mann-Berufsheer beschränkt, ohne Großwaffen und Flugzeuge. Die Mehrheit der Deutschen empfand die Behauptung der deutschen Alleinschuld am Ersten Weltkrieg (die in der aktuellen Geschichtsdarstellung nicht mehr behauptet wird), die Reparationsauflagen, die Gebietsabspaltungen und die Bevölkerungsvertreibung durch den Versailler Vertrag 1919 als Unrecht.

Besonders nach der alliierten Rheinlandbesetzung 1923 war die Frage nicht unbegründet: Gegen wen rüsten England und Frankreich?

Weiter stellt Herr Dr. Wernicke fest: Es ist unzulässig, aus solcher Besorgnis und dem Wunsch nach internationaler Gleichberechtigung in den 1920er Jahren eine angeblich „verbreitete“, also dem Wortsinn nach mehrheitliche Einstellung von “Militarismus, ja sogar Bellizismus“(Kriegsverherrlichung) im deutschen Bürgertum und Adel abzuleiten, also eine Bereitschaft oder gar einen Willen zu einem „erneuten Krieg“  (S. 40) – obwohl es vereinzelt derartige Einstellungen unstrittig gab.

Es ist unbegründet und scheint geradezu als absurd, aus den Aktivitäten der kleinen Reichswehr und ihres HWA eine zielgerichtete Vorbereitung auf einen kommenden Krieg mit Deutschland als Angreifer herauszulesen (S.40).

Weiter stellt Herr Wernicke fest: Es ist aus technischen Gründen unzulässig, aus einer Protokollnotiz des damaligen Obersten und promovierten Chemikers Karl Emil Becker von 1930 auf die Absicht einer „Überlegenheit in der Zerstörung des Feindeslands und der Vernichtung der Zivilbevölkerung“ (S. 45) mittels Raketen zu schließen, wie es der Autor unternimmt. Becker hatte notiert:

            Gedacht war gegen Erdziele in erster Linie an eine Gasrakete, da sich diese am besten            zum Flächenschießen eignet“ (S.45)

Man muss feststellen, dass 1930 die technische Realisierung von Flüssigkeits-Großraketen noch gar nicht absehbar war. Hinzu kam die Mittelknappheit auch beim HWA. In der Grafik Abb. 14 (S. 27) bestätigt Herr Aumann diese Notlage an einem Beispiel: Im Zeitraum ca. 1929 bis 1934 brach die Mitarbeiterzahl der Firma Krupp, eines wichtigsten Rüstungslieferanten im Ersten Weltkrieg, um ca. 60% ein.

„Kleiner Prüfstand“, an dem W. v. Braun 1932-34 die Versuche zu seiner Dissertation durchgeführt hat. Bei der Abgasschurre mit Strahlteilungskeil und Abgaskaminen ist die Auskleidung aus Schamottesteinen erhalten.                                                              Fotos: Dr.-Ing. Joachim Wernicke

Auch heute noch sind die verbliebenen baulichen Zeugnisse in Kummersdorf dafür ein Beweis: Als dort Ende 1932 der Prüfstand 3 errichtet wurde, an dem anschließend der Student Wernher von Braun seine Messungen durchführte, stand offenbar nicht einmal die baustellenübliche Armierung für die Stahlbetonwände zur Verfügung – hilfsweise wurden Stücke vorhandener Eisenbahnschienen einbetoniert. Sie ragen heute aus den Prüfstandresten in die Höhe.

Damit wären wir bei einem sehr interessanten Thema: Die Entwicklung der Flüssigkeitsrakete in Kummersdorf.

Darüber mehr im nächsten Infoblatt.

Der interessierte Leser hat bestimmt bemerkt, dass die Behandlung dieses Themas sehr komplex ist. Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, dem steht natürlich die komplette Stellungnahme von Dr.- Ing. Wernicke zur Verfügung. Er würde sich bestimmt sehr freuen.

kf

Vor 60 Jahren – Oktober 1957

Am 28. Juli 2017 startete eine Sojus MS-05 mit drei Astronauten aus Italien, USA und Russland vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS. Um 22 Uhr hat die Sojus an der ISS angedockt. Die Landung ist am 14. Dezember 2017 vorgesehen.

BAIKONUR – ein Begriff, den die ganze Welt kennt!

Vor 60 Jahren, im Oktober 1957, hatte die Sowjetunion hier den ersten Satelliten „Sputnik“ gestartet. Mit ihm wurde die Ära der Raumfahrt eingeleitet. Heute starten von Baikonur Menschen zur Internationalen Raumstation ISS.

     

                   Start Sputnik 1                                                              Sputnik 1             Fotos: NASA

An Rampe Nummer eins, von der Gagarin gestartet war, herrscht heute Hochbetrieb. Unter den Blicken Hunderter Schaulustiger werden die Raketen hydraulisch aufgerichtet. Ein orthodoxer Priester segnet die Rakete. „Kosmos beginnt auf der Erde“ steht in dicken roten Buchstaben an einer Hauswand.

Bis 2024 ist der Betrieb der Raumstation ISS geplant. Derzeit fliegen nur von Baikonur Menschen zur ISS. Das macht den Ort auch für den Westen wichtig, nachdem die USA ihr Shuttle-Programm gestoppt haben. Flüge zur ISS lassen sich die Russen für ihre leeren Kassen gut bezahlen. Pro Platz in einer Sojus zahlen die USA 70 Millionen Dollar an Roskosmos.

Das Geld wird für neue Mond- und Marsprojekte Russlands gebraucht:

MONDPROGRAMM: Bis 2030 will Russland an die Erfolge des amerikanischen Apollo-Programms anknüpfen und einen Kosmonauten zum Erdtrabanten schicken. Zuvor sollen jedoch mehrere Sonden den Mond erkunden. Das Mondprogramm gilt als eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Mars.

Das russische Kosmodrom  Wostotschny am Vortag des ersten Starts mit Sojus 2.1a auf der Startrampe                              Foto: www.kremlin.ru    

EXOMARS: Die Marsforschung ist für Russland ein Prestigeobjekt. Gibt es Leben auf dem Roten Planeten? Mit dem Programm ExoMars wollen die Raumfahrtbehörde Roskosmos und ihr europäischer Partner ESA dieser Frage nachgehen. Eine gemeinsame Sonde soll 2020 starten, ein Satellit kreist bereits seit 2016 um den Mond.

RAUMSTATION: Bis 2024 plant Russland den Betrieb der ISS. Was danach kommt weiß man nicht. Russland möchte eine eigene Station entwickeln, basierend auf russischen Modulen der ISS. Auch ein neues Labor mit neuen internationalen Partnern ist denkbar.

KOSMODROM: Wostotschny ist das Kosmodrom des 21. Jahrhundert, heißt es. Der neue Raumfahrtbahnhof soll weiter ausgebaut werden. Eine Startrampe von mehreren ist fertig gestellt. Bemannte Starts werden aber erst für 2023 erwartet. Wostotschny soll Russland unabhängig von Baikonur in Kasachstan machen. Bis 2030 wird sich Russland nicht vollständig aus Baikonur

zurückziehen. Der Weltraumbahnhof wird mehr oder weniger intensiv genutzt werden.

Info Thomas Körbel  (OZ 17./18. Juni 2017)

Kf




Der Müggenhof

Manfred Kanetzki

In der Vergangenheit wurden von den Einheimischen im Norden der Insel Usedom zwei verschiede Objekte als „Mückenhof“ oder "Müggenhof" bezeichnet. Daher ergeben sich aus den Überlieferungen und den Dokumenten immer wieder Missverständnisse. So wird z. B. in einem Protokoll über die am 6. September 1948 stattgefundene Besichtigung des Geländes der Gemeinde Peenemünde vom „vollständig devastierten alten Mückenhof“ gesprochen. Es sind jedoch die Gebäude des Vorwerkes Peenemünde gemeint, die hier als "alter Mückenhof" bezeichnet werden, denn der eigentlich heute als „Müggenhof“ bekannte Komplex war zu dieser Zeit vollkommen intakt. 

Das “Edikt zur Regulierung der bäuerlichen Verhältnisse“ von 1810 wurde in Vorpommern nicht voll umgesetzt. Die Bauern des Dorfes Peenemünde waren sehr unzufrieden darüber, dass sie nicht über eigenen Besitz verfügten und somit immer noch von der Herrschaft, der Stadt Wolgast, abhängig waren. Um diesen Konflikt zu beenden fand 1829 eine Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse des Stadtdorfes Peenemünde statt. Der Magistrat von Wolgast setzte die Einwohner als Eigentümer ihrer Gebäude ein und verkaufte ihnen die Hälfte des dazugehörigen Ackers für einen Gesamtpreis von 3.000 Talern. Die Pächter wurden verpflichtet, die sogenannte Hofwehr (das eiserne Wirtschaftsinventar) an die Stadt abzuliefern bzw. es von dieser abzukaufen.

Den übrigen Teil ihres Landbesitzes legte die Stadt zusammen und erbaute darauf 1830 das "Vorwerk Peenemünde". Von 1831 bis März 1833 lebte Johann Grapentin als Statthalter der Stadt auf dem Vorwerk. Ab Dezember 1833 bewirtschaftete der Gutspächter Johann Carl Friedrich Eggebrecht das große Anwesen. Er züchtete Kühe und hielt etwa 420 Schafe. An Pacht zahlte er 850 Taler an die Stadt Wolgast. Nach der damaligen Vermessung umfasste das Vorwerk ein Areal von 455 ha.

In der Chronik des Ortes Peenemünde wird der Begriff „Müggenhof“ für das Vorwerk erstmals 1893 erwähnt. Dort wird berichtet, dass bei einem Gewitter am 28. Juni 1893 der Blitz in eine Scheune auf dem Müggenhof einschlug, so dass diese und ein unweit stehender Stall innerhalb kurzer Zeit niederbrannten. Eine Scheune mit Pferdestall und ein massiver Schweinestall wurden ca. 1895 wieder aufgebaut.

Am 1. Juli 1925 schloss die Stadt Wolgast mit dem bisherigen Pächter des Weidehofes Wolgast, Max Haack, einen Pachtvertrag über das Vorwerk Peenemünde ab. Die Pachtzeit sollte bis

einschließlich 30. Juni 1943 dauern; die jährliche Pacht betrug 5.000 Reichsmark.

Im Jahr 1934 bemühte sich der ehemalige Peenemünder Friedrich Bartels bei der Stadt Wolgast um eine Besiedelung des Vorwerkes, welches von Herrn Haack seit längerer Zeit nicht mehr bewirtschaftet wurde. Der Herr Haack hatte zu dieser Zeit durch Misswirtschaft bereits einen hohen Schuldenberg angesammelt. Dem Antrag wurde nicht zugestimmt, stattdessen wurde auf Veranlassung des Gemeindeschulzen Piepkorn, Peenemünder Arbeitern und Fischern, welche keinen eigenen Acker besaßen, von der Stadt Wolgast 1 bis 2 Morgen Land vom Vorwerk Peenemünde für eine geringe Pacht überlassen.

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Luftaufnahmen vom Vorwerk Peenemünde (li.) und dem Gelände des späteren Müggenhofes im Jahr 1938                                                                                                           Bilder: Archiv HTM

Laut Vertrag vom 29. Juni 1936 verkaufte die Stadt Wolgast große Flächen des städtischen Grundbesitzes, so unter anderem das Vorwerk Peenemünde und die Försterei Peenemünde, an das Reich bzw. an die Wehrmacht. Bereits ab August 1936 begann die Errichtung der Heeresversuchsanstalt und der Anlagen für die Luftwaffenerprobungsstelle. In einigen Häusern des Ortes Peenemünde siedelten sich Bauarbeiter, Handwerker und die Bauleitung an.

Das Vorwerk Peenemünde wurde nun vom Militär übernommen, dessen Bewirtschaftung ab 1. April 1937 vom Landwirt Julius Lattmann erfolgte. Er war Angestellter der Luftwaffe und wohnte zu Beginn mit seiner Familie in dem „Gutshaus“ des Vorwerkes. Zu seinen Aufgaben gehörte die Bearbeitung und Pflege des Flugplatzes sowie der umliegenden Ländereien, die Viehhaltung und der Gemüseanbau in einer Großgärtnerei. Im Vorwerk gab es 4 Pferdegespanne, 4 Ochsengespanne, 2 Trecker und einen Raupenschlepper. Auf dem Gutshof arbeiteten neben den Landarbeitern auch einige Handwerker, die damals noch in Peenemünde und Spandowerhagen wohnten.

Da sich das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude des Vorwerkes Peenemünde unmittelbar neben den Prüfständen auf dem Gelände der Luftwaffe befanden, war man bemüht, das Gut woanders anzusiedeln.

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Das Gelände des Müggenhofes im Jahr 1944 mit der Gärtnerei (1), den Lagerhäusern (2) dem Wohnhaus (3), die Reihenhäuser für die  Landarbeiter (4), dem Stallgebäude (5), der Scheune (6), dem Schaftstall (7) und der Kaninchenfarm (8)                                Zeichnung: M. Kanetzki

 

Im Jahr 1943 wurde das Gut verlegt. Die gesamte Anlage, die jetzt als „Müggenhof„ bezeichnet wurde, war vorher von holländischen Bauarbeitern neu errichtet worden. Als die Familie Lattmann hier Ostern 1943 einzog, bestand der Komplex aus mehreren Gebäuden. Sie selber wohnten in einem Haus mit einer Wohnfläche von 160 m² (7 Zimmer) an der Einfahrt zum Gut. Für die verheirateten Landarbeiter gab es zwei Reihenhäuser mit jeweils 5 Wohnungen. Weitere Arbeitskräfte wohnten im Gemeinschaftslager Ost. Ein Stallgebäude war für die Pferde, Ochsen und Schweine vorhanden. Außerdem gab es eine Scheune mit einer Werkstatt zur Instandsetzung von Maschinen und Gerät. In einer Zuchtfarm mit entsprechenden Betriebsgebäuden wurden 1500 Angorakaninchen gehalten. Ihre Wolle wurde ständig ausgekämmt und diente zum Ausfüttern von Fliegerkombinationen. Im Sommer sorgte eine Herde mit 200 Schafen dafür, dass das Gras auf dem Rollfeld kurz gehalten und der Boden weiter verdichtet wurde.

Ebenfalls gehörte zum Gut ein Treibhaus für die Gemüseproduktion und ein Lagerhaus für 4000 Zentner Kartoffeln und 500 Zentner Kohl. Mit diesen Erzeugnissen wurden die Kantinen der drei Werke beliefert. Ackerflächen gab es auch nördlich des Müggenhofes und am Kölpiensee.

Neben den Landarbeitern wurden ab Mai 1943 auch KZ-Häftlinge aus dem Lager Karlshagen I zur Arbeit auf dem Gelände des Gutes eingesetzt.

Durch die Bombenangriffe auf Peenemünde 1943/44 gab es am Müggenhof keine Zerstörungen.

Auch das Kriegsende hatten die Gebäude und Anlagen ohne Beschädigungen überstanden und wurden so im Sommer 1945 auch weiterhin zur Versorgung der Küche der "Elektromechanischen Werke GmbH Peenemünde" mit landwirtschaftlichen Produkten genutzt. Im Werk arbeiteten zu dieser Zeit noch rund 300 Personen. Mitte August 1945 untersagte die sowjetische Verwaltung die Belieferung der deutschen Küche. Die Produkte wurden jetzt zur Versorgung der Roten Armee vereinnahmt. Die Arbeit auf den Feldern des Gutes verrichteten etwa 20 junge Frauen aus der Umgebung. Sie pflegten die Beete im sogenannten „Heeresversuchsgarten“, der südlich vom Müggenhof lag, und ernteten das Obst und das Gemüse. Auf dem Flugplatzgelände wurden die Frauen auch zum Grasmähen eingesetzt.

 

Um das "Gut Müggenhof" kam es im Oktober 1945 zu einer Auseinandersetzung zwischen der sowjetischen Kommandantur und dem Landrat der Insel Usedom. Der Kommandant Major Domaschew verlangte vom Landrat Heinrich Kasten, dass in Umsetzung der Bodenreform alle großen Güter im Landkreis bis zum 7. Oktober 1945 enteignet und unter Neubauern aufgeteilt werden. Dazu zählte auch das "Gut Müggenhof" in Peenemünde. Bis zum13. Oktober konnte die

 

Aufteilung der Güter abgeschlossen werden. Eine Ausnahme bildete der Müggenhof, der ja von der Besatzungsmacht beschlagnahmt war. Der Landrat befand sich nun in einer sehr zwiespältigen Situation. Die sowjetische Militärverwaltung forderte mit Nachdruck die sofortige Aufteilung des Gutes, obwohl die Roten Armee in Peenemünde es für die eigene Versorgung nutzte, und der deutschen Verwaltung den Zugang zum Gut verwehrte.

Erst nach einer Beschwerde des Landrates Kasten bei der Landesregierung in Schwerin kam es zu einer Lösung des Problems. Das "Gut Müggenhof" wurde aufgelöst und ab dem Frühjahr 1946 von Neubauern bewohnt, die zum Teil schon vor ihrer Umsiedlung und dem Abriss des Dorfes in Peenemünde lebten. Auf den vorhandenen Ackerflächen und dem Flugplatz versuchten sie nun, Landwirtschaft zu betrieben. Da der Grundwasserspiegel auf dem Flugplatz sehr hoch war, konnte das Gelände aber nur als Weidefläche genutzt werden.

In den beiden Wohnhäusern auf dem Müggenhof wohnten zu dieser Zeit ebenfalls einige Mitarbeiter des Kraftwerkes Peenemünde mit ihren Familien.

 

Doch bereits im Juli 1949 mussten die Einwohner den Müggenhof auf Weisung der Besatzungsmacht kurzfristig verlassen. Die Familien, die die vorhandenen Gebäude zum Teil umgebaut hatten und sich hier ein neues Zuhause schufen, zogen nun wieder zurück nach Karlshagen, Peenemünde und Koserow. Da sie dort keine Tiere versorgen konnten, mussten sie das vorhandene Vieh verkaufen.

Die Gebäude wurden jetzt von den sowjetischen Luftstreitkräften und den Marinefliegern genutzt,

die den Flugplatz wieder aktivierten und dort bis 1960 ein Fliegerregiment stationierten.

Müggenhof 1990-2.tif

Müggenhof 1990.tif

                                                  Gebäude im Müggenhof vor 1990                          Fotos: H. Chust


Nach der Übergabe des Flugplatzes an die Nationale Volksarmee wurde der sanierte Gebäudekomplex des Müggenhofes von 1961 bis 1990 als Fliegertechnisches Lager (FTL) für das Jagdfliegergeschwader 9 genutzt. Hier wurden die Ersatzteile und die Verbrauchsmittel für die Jagdflugzeuge des Geschwaders gelagert. Ein ehemaliges Wohngebäude der Landarbeiter befand sich außerhalb des eingezäunten FTL und diente für einzelne Einheiten als Ausweichunterkunft bei Instandsetzungsarbeiten in der Dienststelle Karlshagen. Auch bei der Verlegung anderer Fliegergeschwader nach Peenemünde wurde dieses Gebäude als Unterkunft für die Armeeangehörigen genutzt. Nach der Übernahme des JG-9 durch die Bundeswehr im Oktober 1990 erfolgte die Abwicklung des Geschwaders, und damit auch die Auflösung des Fliegertechnisches Lagers.

Nach der Übernahme der ehemaligen Liegenschaften der NVA durch das Bundesvermögensamt, wurden einige Gebäude und Räume des Müggenhofes in den folgenden Jahren an verschiedene Gewerbetreibende vermietet. Ab 1. Januar 2005 erfolgte die Verwaltung durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

Im Jahr 2009 übernahm dann die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einen Teil des

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Gebäude des Müggenhofes in den 1990iger Jahren, links die ehemalige Scheune und rechts die Unterkunft der Landarbeiter                                                                                Fotos: M. Kanetzki

ehemaligen Sperrgebietes, als Naturerbefläche Peenemünde, darunter auch den Müggenhof. Der Museumsverein Peenemünde e.V. schloss 2011 mit der DBU Naturerbe GmbH einen Nutzungsvertrag über drei Gebäude des Müggenhofes. Der Verein nutzt diese Gebäude als Lager und Werkstatt und als zukünftigen Ausgangspunkt für historische Rundfahrten.

Ein endgültiges Nutzungskonzept für den gesamten Müggenhof liegt zurzeit noch nicht vor.

Presseschau

Peenemünde: Neuer Blick auf Geschichte im Sperrgebiet

OZ 04.07.17 von Martina Rathke

Seit 1936 ist das Areal gesperrt / Historische Orte sollen künftig erlebbar werden

. Der Norden der Insel Usedom ist ein wahres Naturrefugium, Forschungsobjekt für Historiker, Gedenkort, aber auch Pilgerort für Raumfahrtjünger.

Unberührt vom Menschen gedeihen hier Biotope in Bombentrichtern, wachsen Bäume aus braunem Beton. Hier hat sich Natur über Geschichte gelegt.

Seit 1936 die Nationalsozialisten um Peenemünde ihre NS-Waffenschmiede zur Entwicklung der V2-Waffen aus dem Boden stampften, ist das Areal Sperrgebiet. Mehr als 10 000 Menschen waren hier für die Entwicklung der „Vergeltungswaffen“ tätig. In den Fertigungshallen wurden Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge zur Produktion gezwungen. Nach Kriegsende war in

Peenemünde die Nationale Volksarmee stationiert. Mit der Wende übernahm die Bundeswehr den historischen Ort, seit 2010 gehört das Areal der DBU Naturerbe.

Das mit vielen Mythen belastete Gebiet blieb gesperrt, Natur und Geschichte blieben für Interessierte nahezu unzugänglich - vor allem weil das Areal noch immer hochgradig munitionsbelastet ist. Über Peenemünde wurden während der alliierten Luftangriffe Schätzungen zufolge knapp 11 000 Sprengbomben und rund 93 000 Brandbomben abgeworfen. Die Blindgängerquote wird auf 10 bis 15 Prozent geschätzt, wie der Leiter des  Munitionsbergungsdienstes des Landes, Robert Mollitor sagt. Peenemünde gehört zu den Gebieten der höchsten Belastungskategorie 4. In diesen Gebieten stellt die Kampfmittelbelastung eine derartige Gefährdung dar, dass Experten die Notwendigkeit einer Beräumung sehen.

Nun will die DBU Naturerbe als Eigentümer der 2100 Hektar großen Flächen zusammen mit dem Historisch-Technischen Museum Korridore zu historisch spannenden Orten schaffen. Auf geführten Touren und mit qualitativ hochwertigen Informationen sollen Interessenten zu den Ruinen des Prüfstandes VII, dem Startplatz der ersten V2-Rakete, oder den Fundamentresten der sogenannten Waltherschleuder, Abschussplatz der V1, gelangen können. Bislang war ein beschränkter Zugang nur wenigen vorbehalten, die über den Museumsverein eine Führung buchten. Bis Winter soll ein Managementplan Naturschutz erarbeitet werden, der mit dem bestehenden Managementplan für die Denkmallandschaft in Einklang gebracht werden soll, sagt der fachliche Leiter der DBU Naturerbe, Werner Wahmhoff.

Notwendig sei auch eine Überprüfung der Munitionsbelastung - und wenn notwendig eine Beräumung in diesen Korridoren. „Eine Munitionsbeseitigung im gesamten Areal ist aus Kostengründen nicht möglich“, so Wahmhoff. Das Vorgehen erfordert nicht nur wegen der Munitionsbelastung viel Sensibilität: In Peenemünde sind 137 Rote-Liste-Arten beheimatet.

„Peenemünde ist ein Denkmal mit vielen, auch extremen Konnotationen (Begriffsinhalten, d. Red.)“, sagt der Professor der TU Cottbus, Leo Schmidt. So gebe es die Extrempositionen, Peenemünde nur als Naturlandschaft oder nur als Geschichtszeugnis zu sehen. Doch Schmidt plädiert für einen prozesshaften Blick auf die Historie.

Das im ehemaligen Kraftwerk der Heeresversuchsanstalt beheimatete Museum Peenemünde, das die Geschichte des Ortes und der Raketentechnik dokumentiert, erlaubt einen sensiblen Blick auf die Geschichte. Bis zu 10 000 Besucher im Jahr seien möglich. „Mehr verträgt die Landschaft nicht“, sagt Museumschef Michael Gericke.

 

Munitionsverseucht und trotzdem artenreich

11 000 Sprengbomben und rund 93 000 Brandbomben wurden über Peenemünde während der alliierten Luftangriffe Schätzungen zufolge abgeworfen. Die Blindgängerquote wird auf zehn bis 15 Prozent geschätzt. Groß ist auch das Naturerbe: So sind in Peenemünde 137 Rote-Liste-Arten beheimatet.

In eigener  Sache

Eine Bemerkung zur DBU-Tagung am 28. Juni in Peenemünde

Mit der Tagung „Das nationale Naturerbe am Beispiel Peenemünde – Geschichte. Entwicklung. Gesellschaftliche Verantwortung.“ wollte sich am 28. Juni 2017 in Peenemünde die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) der Auseinandersetzung stellen, sich mit der wechselvollen Historie ihrer Liegenschaften zu befassen. Der Vorstand des Fördervereins Peenemünde wohnte der Veranstaltung als Zuschauer bei.

Verstehen die Flächen des Nationalen Naturerbes auch als "Denkmäler des Friedens" und wollen einen interdisziplinären Ansatz befördern, wie jetzt am Beispiel Peenemünde gezeigt wurde

(v.l.): Prof. Dr. Werner Wahmhoff, DBU; David Gill, Staatssekretär a. D. und ehemaliger Leiter des Bundespräsidialamtes; Klaus Reimers, Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz; Dr. Heinrich Bottermann, DBU; Michael Gericke, Geschäftsführer Historisch-Technisches Museum Peenemünde; Dr. Günther Jikeli jun., Indiana Universität in Bloomington/USA; Prof. em. Dr. Michael Succow, Michael Succow Stiftung und Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU; Dr. Nils M. Franke, Wissenschaftliches Büro Leipzig.                                                                  Bild: DBU

DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann, gleichzeitig Geschäftsführer des DBU Naturerbes, hob gleich zu Beginn der Tagung hervor, dass Peenemünde wie keine andere DBU-Naturerbefläche eng mit der nationalen und internationalen Historie verknüpft sei: „Als Eigentümer haben wir die Verantwortung, die Bedeutung der Flächen in ihrer ganzheitlichen Betrachtung für die nachkommenden Generationen zu sichern.“

Als Referenten waren Dr. Nils M. Franke (Wissenschaftliches Büro Leipzig), Prof. Dr. Leo Schmidt (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg), Dr. Günther Jikeli jun. (Indiana Universität in Bloomington/USA) sowie Prof. Dr. Werner Wahmhoff (DBU) ins HTM geladen worden, in dessen Räumlichkeiten die Tagung stattfand.

Die Ausführungen von Herrn Dr. Günther Jikeli jun. stachen unter allen Vorträgen deutlich insoweit heraus, da er für ein allgemeines Entsetzen bei vielen Zuschauern sorge, insbesondere bei den anwesenden Mitgliedern des Fördervereins und bei fast allen übrigen mit der Peenemünder Geschichte vertrauten Gästen und Teilnehmern.

Herrn Dr. Günther Jikeli jun. Vortrag mit dem Titel „Das Gedenken an die Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in Peenemünde“ basierte im Wesentlichen auf dem Buch „Raketen und Zwangsarbeit in Peenemünde – Die Verantwortung der Erinnerung“, Kapitel I; S.34 ff, der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2014.

Dem Mitherausgeber und Autor (eines Kapitels) des genannten Buches, Herrn Dr. Jikeli jun., wurden anlässlich der Buchvorstellung 2014 in Bansin bereits gravierende inhaltliche Fehler und Fehleinschätzungen nachgewiesen.

Diese quellenbasierte Kritik fand aber offensichtlich keinen Eingang in das Redemanuskript. Deshalb war der Vortrag vom 28. Juni 2017 eine Fortschreibung wissenschaftlich unpräzisen Herangehens an historische Fakten.

Auf den zum Vortrag gebrachten Folien waren teils haarsträubende sachliche, terminliche und sonstige Fehler, die jeden mit der Geschichte Peenemündes vertrauten Zuhörer empören mussten.

Insbesondere aber die insistierte Unterstellung, das Historisch-Technisches Museum Peenemünde würde die Geschichte Peenemündes nicht in ihrer ganzen Bandbreite darstellen und damit die Tatsache von Zwangsarbeit und KZ-Lagern in Peenemünde nicht umfassend berücksichtigen, entbehrt jeglicher Grundlage.

Das Gegenteil ist der Fall, das HTM hat sich an die Spitze der Aufarbeitung dieses Anteiles der Peenemünder Geschichte gestellt. Insofern läuft die selbstdarstellerische Kritik von Herrn Dr. Jikeli jun. völlig ins Leere.

Die provozierenden Behauptungen sind gleichsam eine vorsätzliche Beleidigung für alle jetzigen und ehemaligen Mitarbeiter des Museums, werden so nämlich ihre jahrelangen Bemühungen und wissenschaftlichen Forschungen völlig negiert. Exemplarisch sind hier die umfassenden Ausführungen von Manfred Kanetzki in seinem Beitrag „Zwangsarbeit in Peenemünde“ zu erwähnen, die 2009 im vom HTM herausgegebenen Buch „Der Betrieb kann mit Häftlingen durchgeführt werden. Zwangsarbeit für die Kriegsrakete.“ (Peenemünder Hefte 3) veröffentlicht wurden.

Ein im vergangenen Jahr vom HTM durchgeführtes Zeitzeugeninterview mit dem im damaligen KZ-Arbeitslager Karlshagen II und danach in Mittelbau-Dora internierten Franzosen Eugène Laurent oder die aktuellen vom HTM initiierten Bemühungen, die Fertigungshalle F1 als Erinnerungsort und Teil der Denkmallandschaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind Beispiele für eine kontinuierliche Würdigung dieser Thematik.

Abschließend lässt sich feststellen, dass sich Herrn Dr. Jikeli jun. mit seinem unrühmlichen Auftritt selbst völlig ins Abseits manövriert hat und sogar der DBU inzwischen klar sein müsste, dass sie sich mit diesem Referenten keinen „Experten“ zu Peenemünde ins Boot geholt hat.

Vorstand Förderverein Peenemünde e. V

 
Wir danken für die eingegangene Spende

Amt Usedom Nord                                                  50,00 €
Gademann, Walter                                                   50,00 €
Peenemünder Hafenbetriebsgesellschaft     1.500, 00 €

 

 

 

 

 

Im Juli hatten Geburtstag

 

Frau Lucia Martha Mokelke Hagen; Herr Ulrich  Fügenschuh Aurich;

Herr Karl-Peter Stracke Abendsberg; Herr Peter Riedel Backnang

Herr Rainer Höll Karlshagen; Herr Ferdinand Erbe Dresden

Herr Olaf Bruhn Peenemünde

 

 

Im August haben Geburtstag

 

Monsieur Roland Hautefeuille Paris; Herr Prof. Mathias J. Blochwitz Berlin;

Herr Karl Winterfeld Dessau; Herr Klaus Ost Bingen; Herr Peter Sell Kiel

Herr Robert Schmucker München; Herr Norbert Höllerer Floß;

Oliver Klotzin Peenemünde; Herr Erich Schäfer Wanderup

Herr Norbert Höllerer Floß; Herr Hartmut Wohlthat Peenemünde

 

 

Im September haben Geburtstag

 

Herr Dipl.-Ing. Walter Gademann München; Herr Jürgen Bock Lauterbach

Herr Winfried Gaube Hanshagen; Mr. William Pavelin Barling Magna / Essex;

Herr Herbert Laabs Holzminden; Herr Wolfgang Jähn Nordhausen

Herr Uwe Schmaling Neubrandenburg; ; Herr Martin Zenker Kütten

Herr Winfried Sander Hermeskeil

 

 

 

 

Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

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