Jahreshauptversammlung des Fördervereins Peenemünde e. V.

 

Unser Vereinstreffen, verbunden mit der Jahreshauptversammlung, fand vom 28. September bis 02. Oktober 2006 im Hotel Baltic statt.

 

Anwesend waren 29 Mitglieder. Als Gast konnten wir wiederum den Bürgermeister von Peenemünde, Herrn Barthelmes, begrüßen.

 

Auf ein kleines Jubiläum konnte aufmerksam gemacht werden. Vor 15 Jahren, im September 1991, fand in Peenemünde das erste Treffen mit Mitgliedern der Interessengemeinschaft „Ehemaliger Peenemünder“ statt. Eingeladen hatte der damalige „Neue Historische Verein Peenemünde in Vorpommern“. Gleichzeitig war unser Vereinstreffen 2006 das 40. Treffen der „Peenemünder“. Wir hoffen, dass wir noch lange diese schöne Tradition fortsetzen können.

 

Den Bericht des Vorstandes verlas unserer Vereinsvorsitzender, Herr Volkmar Schmidt.

Er fand lobende Worte über die begonnene gute Zusammenarbeit mit dem neuen Leiter des HTI, Herrn Mühldorfer-Vogt. Seit seinem Amtsantritt ist deutlich der Wille zur Zusammenarbeit mit dem Vorstand und dem Verein zu spüren. Wir werden alles tun, um  vertrauensvoll, zum Wohle des HTI, zusammen zu arbeiten.

 

Im HTI, vor dem Modell der A4, wurde das traditionelle Foto, diesmal mit dem Leiter des HTI, geschossen. Herr Mühldorfer-Vogt nutzte die Gelegenheit und stellte sich unseren Vereinsmitgliedern vor.

 

Im Mittelpunkt der anschließenden Beratung und eines regen Gedankenaustausches standen Fragen der inhaltlichen Gestaltung der Arbeit des Vereins. In der Diskussion kam mehrmals zur Sprache, dass wir offensiver mit unserem Motto:“... Geburtsort der Raumfahrt!“ , umgehen müssen. Besonders auch im Hinblick des 65. Jahrestages des erfolgreichen Starts einer A4 am 03. Oktober 1942 in den Grenzen des Weltalls (84,5 km).

 

Wir möchten an die Worte von Walter Dornberger erinnern, die er am Abend des 3. Oktober bei einer kleinen Feier äußerte: „... wir haben mit unserer Rakete in den Weltraum gegriffen und zum ersten Mal, auch das werden die Annalen der Technik verzeichnen, den Weltraum als Brücke zwischen zwei Punkten auf der Erde benutzt. Wir haben bewiesen, dass der Raketenantrieb für die Raumfahrt brauchbar ist“.

 

Diesen Meilenstein in der wissenschaftlich-technischen Entwicklung wollen wir 2007 bei unserem nächsten Treffen im Sept./Oktober ansprechend würdigen. Es passt dazu, dass der Name Peenemünde vor 725 Jahren erstmals erwähnt wird.

 

In der Aussprache auf der Jahreshauptversammlung wurden viele Impulse für unsere zukünftige Vereinsarbeit gegeben. Der Vorstand sieht sich bestätigt in seinem Anliegen, das HTI weiter mit aller Kraft zu unterstützen und dabei der Arbeit mit unseren jungen Menschen ein besonderes Augenmerk zu schenken. Die Arbeit des Museumsbeirates in seiner alten Struktur halten wir für überlebt. Er muss sich den aktuellen Anforderungen an eine effektive Museumsarbeit stellen, um das HTI wirkungsvoll voranzubringen.

 

Wir danken besonders dem Bürgermeister von Peenemünde, Herrn Barthelmes, der in der Diskussion einige wesentliche Aspekte der zukünftigen Arbeit des HTI anschaulich darlegte. Wir sind der Auffassung, dass er unsere Unterstützung braucht und auch erhalten wird.

Insgesamt sprachen 9 Mitglieder und ein Gast zur Diskussion. Wir würden uns natürlich wünschen, dass nächstes Jahr wieder mehr Mitglieder an der Jahreshauptversammlung teilnehmen, zumal wir ja ein Jubiläum begehen.

 

Der Bericht des Schatzmeisters und der Revisionskommission ist allen Mitglieder, die nicht teilnehmen konnten, zugegangen. Für die Terminplanung 2007 ist es wichtig, dass wir unser nächstes Treffen mit Jahreshauptversammlung vom 27. September.2007 bis 01. Oktober.2007 wieder in Peenemünde/Zinnowitz durchführen werden. Eingeschlossen darin ist natürlich der 65. Jahrestag des erfolgreichen Starts einer A4 in den Weltraum.

 

Das letzte Infoblatt diesen Jahres möchten wir nutzen, um allen Mitgliedern und Freunden unseres Vereins recht herzlich zu danken. Wir wünschen allen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in das Jahr 2007.

 

Im Namen des Vorstandes

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender

 

 

 

Leser schreiben uns

 

Unser Vereinsmitglied, Herr Werner Wischnewsky schreibt uns zu

 

Peenemünde und die perfekte Tarnung

 

Seit nunmehr 60 Jahren und leider auch im jüngsten Werk von Herrn Günter Wiechmann, „Peenemünde – Karlshagen 1937 – 1943“, wird behauptet, Peenemünde war dank des absichtlich geschonten Wald- und Baumbestandes ausgezeichnet getarnt gewesen, so dass die Briten erst 1943 erkannten, was es mit diesem Ort auf sich hatte.

 

Gegen das Enttarnungsdatum wollen wir nicht zu Felde ziehen, obwohl schon vor 1943 hinreichende Berichte von Überläufern, von Fremdarbeitern und von polnischen Partisanen vorlagen, die aber von den Briten missachtet wurden. Nein, wir wollen prüfen, ob Peenemünde tatsächlich vor allem wegen der Bautätigkeit in den Wald hinein sich perfekt getarnt hatte.

 

Der militärische Aufbau von Peenemünde begann zu Friedenszeiten ( spätere Erweiterungsmaßnahmen seien hier vernachlässigt). Von planmäßigen Tarnmaßnahmen gegen eine Luftaufklärung konnte von Anfang an keine Rede sein. Es wurde eine großzügige militärwissenschaftliche Großanlage geschaffen, die den Kriegsfall im wesentlichen gar nicht berücksichtigte. Allein schon die Wahl des Ortes Peenemünde, nahe der Grenze zu Polen, zu Schweden, zu Dänemark und nicht zuletzt auch zu England, fegte alle Argumente einer wohlbedachten Kriegsfallsituation vom Tisch. Die Wahl Peenemündes war militärisch gesehen ein Dilletantenstreich. Wernher von Braun, der Urheber der Peenemünde – Idee dachte als Techniker, nicht als Politiker oder Militär; das war die Aufgabe anderer.

 

Und eben in diesem Sinne baute man ganz Peenemünde auf: Schöne weiße Häuser, wenn nicht eine teure Klinkerfassade vorgesehen war, lustige rote Dachziegel oder Reeteindeckung, wenn nicht aus statischen Gründen leider ein Betondach gewählt werden musste – nichts von Tarnung; auch nicht als der Krieg ausbrach.

 

Vielleicht wissen einige, dass in Neu – Tramm die V1 produziert wurde. Dieses Werk traf bis Kriegsende keine einzige Bombe. Man errichtete eine typische Dorfbebauung, selbst die Felder, Gärten und die Kühe auf der Weide fehlten nicht. In den Häusern aber wurde eine der gefährlichsten Waffen produziert – völlig unerkannt, trotz absoluter Luftherrschaft der Alliierten. Nicht so in Peenemünde. Es wurden zwar später auch Tarnnetze über wichtige Gebäude gezogen und sehr viel Tarnfarbe verbraucht, aber statt der Kühe auf der Weide sahen britische Aufklärer etwa dreißig Militärflugzeuge ungetarnt auf dem Flugplatz und noch viel schlimmer, eine liegende und eine stehende A4 – Rakete auf dem Gelände des Prüfstandes VII!

 

Den seinerzeit verantwortlichen Militärs der Luftwaffe und des Heereswaffenamtes hätte man nach dem Krieg die Aufklärungsfotos um die Ohren hauen müssen. Peenemünde wäre ohne diese Fotos im August 1943 nicht bombardiert worden. Ein Jahr später allerdings schon wegen des Flugplatzes.

 

In seinem Buch wiederholt Herr Wichmann die Behauptung, dass eben die Gebäude zu Tarnungszwecken in den Baumbestand hineingebaut wurden. Also, doch Tarnungsplanung von Anbeginn? Nein, eben nicht!

Das Einfügen der Bauten in die Landschaft, so auch in den Baumbestand, war ein erklärtes Ziel der Architekten, nicht der Militärs.

 

Nach nationalsozialistischer Auffassung zur Arbeits- und Wohnkultur als Kraftquelle und Motivation für den Arbeitsprozess war diese Bauauffassung für die Zeit typisch und in  Peenemünde in Reinkultur verwirklicht.

 

Es mag ja sein, dass manchem Autor die Hand zittert, wenn er sich objektiv gezwungen sieht, einer positiven Erscheinung des Dritten Reiches das Wort zu reden, aber das sind unbegründete Ängste vor der Wahrheit – denn die Naziherrschaft war und bleibt dessen ungeachtet eine verachtenswerte blutige Diktatur nach innen, wie nach außen.

 

Werner Wischnewsky

 

 

 

 

 

Geschichte und Gegenwart

 

Liebe Leser des Infoblattes,

 

als Reaktion auf die Veröffentlichung des Berichtes seines Vaters, des früheren Stabsintendanten d. Luftwaffe, Johannes Lange, haben wir einen  Brief von seinem Sohn, Herrn Dr. Dieter Lange, erhalten. Wir haben uns sehr darüber gefreut und möchten den Lesern diesen Brief nicht vorenthalten

 

Der Hinweis auf Erich Warsitz ist sehr interessant. Wir stellen den Zeitungsartikel über ihn ins Infoblatt. Den Brief von Erich Warsitz an seinen Vater werden wir in den nächsten Infoblättern veröffentlichen.

 

 


DR. DIETER LANGE

 

 

Herrn

Volkmar Schmidt

Förderverein Peenemünde e.V.

Am Flugplatz

 

17449 Peenemünde

      

 

 

Das neue "Infoblatt" unseres Vereins habe ich erhalten. Es ist gut gemacht und enthält auch in dieser Ausgabe 2/2006 wiederum interessante Informationen. Zudem freut es mich, wenn ich mit den von mir überlassenen Unterlagen ein wenig beitragen kann zu Hintergrunddarstellung jener Zeit.

 

Mit Schreiben vom April 2003 hatte ich eine Reihe von Dokumenten und Unterlagen einschließlich einer detaillierten Beschreibung dem Museum HTI überlassen. Ich denke, daß dies so richtig war und die Materialien auch Verwendung finden.

 

Die Unterlagen hatte ich seinerzeit über Sie geleitet. Eine Kopie dieses Schreibens ist für Sie beigefügt.

 

Unter diesen Unterlagen war auch ein Schreiben an meinen Vater Johannes Lange, verfaßt von Erich Warsitz mit Datum vom 1. August 1950 nach dessen Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft. Eine Kopie für Sie ist beigefügt. Aus meiner Sicht können diesen Brief ebenfalls veröffentlichen, beispielsweise im Infoblatt.

 

Erich Warsitz hat als erster Mensch sowohl ein Düsenflugzeug als auch ein Raketenflugzeug geflogen. Davon hatte er mir damals erzählt. Ausführlich dargestellt sind die Flüge in "Peenemünde-West", dem Standardwerk von Botho Stüwe

 

Zwei Häuser weiter neben uns im Fichtengrund in der Siedlung Karlshagen wohnte Erich Warsitz einige Jahre. Ein Photo hatte ich Ihnen bei früherer Gelegenheit bereits überlassen.

 

Wir - und auch ich - hatten eine persönliche Verbindung. Als erfolgreicher Kaufmann nach dem Kriege hatte Erich Warsitz sich niedergelassen in seinem schönen Anwesen am Luganer See. Dort haben meine Frau ihn Ende der sechziger Jahre besucht.

 

Beigefügt ist der jüngste Jahrgang des "Rendsburger Jahrbuches". Herausgeber ist der "Kreisverein Rendsburg für Heimatkunde und Geschichte e.V.", dessen 1. Vorsitzender ich seit bald 15 Jahren bin. Dort findet sich in meiner Vita auch Peenemünde.

 

Mit freundlichen Grüßen zugleich an Ihre Frau bin ich

 

 

 

24809 NÜBBEL ALTE WERFTSTRASSE 12

 

 


Sie sehen die Heimat nicht wieder

 

Das Schicksal deutscher Wissenschaftler in der Sowjetunion

 

Von unseren Korrespondenten

 

 

Bk StuttgartNach fünfjähriger Gefangenschaft in sowjetischer Straflagern kehrten vor wenigen Wochen der deutsche Ingenieur Erich Warsitz aus Sibirien nach Westdeutschland zurück. Als Düsen- und Raketenspezialist war er im September 1945 von russischen Offizieren in seiner Wohnung im amerikanischen Sektor von Berlin verhaftet worden und sollte gezwungen werden, seine Kenntnisse der Sowjetunion zur Verfügung zu stellen.

Erich Warsitz war bis 1945 einer der leitenden Ingenieure der Ernst Heinkel AG in Peenemünde und hatte als Chefpilot 1938 das erste Raketenflugzeug der Welt, die Heinkel 176, und ein Jahr später, im Frühling 1939, das erste Düsenflugzeug der Welt, die Heinkel 178, erprobt. Als erster Mensch erzielte Warsitz bei den Probeflügen mit der He 176 eine Geschwindigkeit von über 1000 km/st.

 

Nach dem Zusammenbruch wurde Warsitz von den Amerikanern aufgefordert, für sie zu arbeiten. Man gab ihm jedoch auf sein Ehrenwort drei Tage Zeit, um seine persönlichen Angelegenheiten in Berlin zu erledigen. In der zweiten Nacht während dieser Zeitspanne wurde er in seiner Wohnung in Berlin-Zehlendorf von vier sowjetischen Offizieren überfallen, die ihn in den Ostsektor verschleppten. Von hier wurde er nach Sachsenhausen gebracht und bald darauf nach Sibirien.

 

In zahllosen Verhören, so berichtet Warsitz, wurde er von den Russen über seine Tätigkeit in den Heinkel-Werken ausgefragt. Als man sich über seine Kenntnisse genügend orientiert hatte, versuchten die Bolschewisten, ihn zu veranlassen, einen Arbeitsvertrag für ein sowjetisches Rüstungswerk zu unterschreiben. Als er sich weigerte, behandelte man ihn in Wasserzellen und Hitzebunkern. Jedoch auch das konnte Warsitz nicht brechen, der sich entschlossen hatte, auf keinen Fall für die Sowjets zu arbeiten. Auch Dollarangebote konnten ihn in seinem Entschluß  nicht wankend machen. Als die Sowjets schließlich einsahen, dass  sie Warsitz nicht für sich gewinnen konnten versetzten sie ihn in ein Straflager nach Stalinsk, von wo aus er dann als Arbeiter in zwei russischen Rüstungswerken eingesetzt wurde.

 

Das er mit seiner standhaften Weigerung recht hatte, so erzählt Warsitz, erkannte er schließlich einige Monate vor seiner Entlassung. Ende 1949 wurden nacheinander fünf deutsche Ingenieure nach Stalinsk eingeliefert, die in Deutschland  zum Teil für die Junkers- Werke gearbeitet hatten und die nach Kriegsende mit den Russen Fünfjahresverträge abschlossen. Diese Leute erzählten, dass alle Versprechungen, die man ihnen gemacht hatte, nicht erfüllt wurden. Sie erhielten weder ausreichende Bezahlung, noch angemessene Behandlung oder gute Verpflegung.

Ihre Familien hatten sie zwar nachkommen lassen dürfen, jedoch mussten sie zu zehn Familien auf einen Stockwerk in einem ehemaligen Kinderheim in Moskau vegetieren, ohne ausreichende Verpflegung oder auch nur genug Geld, um ihre Kinder kleiden zu können. Kurz vor Ablauf ihrer Verträge wurden sie beschuldigt, die sowjetische Rüstungsindustrie sabotiert zu haben. Man verhaftete sie, verurteilte sie ohne Verhandlung zu je 25 Jahren Zwangsarbeit und schickte sie nach Stalinsk. Die Russen fürchteten, dass die Deutschen das, was sie in der Sowjetunion gesehen haben, bei Rückkehr nach dem Westen ausplaudern könnten. Deshalb, so meint Warsitz, lässt man sie nie mehr in ihre Heimat zurück.

Sibirien, so erzählt Warsitz, ist ein einziges Lager von Verbannten, Strafgefangenen oder Kriegsgefangenen. In den Rüstungswerken, in denen er arbeitete, sei er nur mit „Verbannten“ zusammengekommen. “Sie warten alle auf den nächsten Krieg, von dem sie sich endliche Befreiung erhoffen“

Es sei eine glatte Lüge, dass alle deutschen Gefangenen aus der Sowjetunion entlassen seien, erklärte Warsitz weiter. In seinem Lager in Stalinsk allein seien noch dreihundert Deutsche gewesen, ,als sein Transport von Stalinsk abfuhr. Daneben gebe es noch Dutzende von Kriegsgefangenenlagern in Sibirien und ... zig Frauenlager im Ural, in denen je etwa 2000 deutsche Frauen schwerste Wald- und Fabrikarbeit leisten müssten. Diese Frauen seien fast ausnahmslos von den Bolschewisten nach Kriegsende aus Deutschland verschleppt worden.

 

Ebenso unerwartet, wie man ihn verhaftet hatte, sei schließlich auch seine Entlassung gekommen. Nachdem erst kurz zuvor, im Dezember 1949, eine ausgedehnte Verhaftungswelle durch die sibirischen Lager ging, der Dutzende von Deutschen zum Opfer fielen, seien dann die Heimkehrtransporte zusammengestellt worden. Am 6.April 1950 wurde er dem „letzten“ Transport aus Stalinsk zugeteilt und in die Heimat befördert.

 

 

 

 

Vereinsinformation

 

Auszeit für Modell der Fieseler 103

 

 

Das Modell der Fieseler 103 (Fi 103/ V1) auf dem Gelände des HTI Peenemünde ist in den letzten Wochen in der Werkstatt restauriert worden. Schäden durch Witterungseinflüsse machten eine gründliche Überholung des Exponates notwendig. Nun ist das gewichtige Ausstellungsstück wieder im Freigelände des Museums zu sehen.

Foto: HTI

 

 

 

Wir danken für die Spenden

 

 

 

    Frau Rita Mayer-Schön                                                500 Euro

    Frau Lucia Martha Mokelke                                              50 Euro

    Herr Dipl.- Ing. Walter Gademann                               50 Euro

 

 

 

 

œ Wir gedenken unseres verstorbenen Mitgliedes

 

Dipl. Ing. Georg Schweinsbein

 

* 11.11.1910         15.05.2006

 

Er nimmt in unserer Erinnerung einen festen Platz ein.

 

 

 

 

Peenemünder Geschichte von 1961 - 1990

 

 Berliner Regisseur Mathias J. Blochwitz dreht Dokumentarfilm über die NVA in Peenemünde

 

Reiches Material gibt es über die Geschichte von  Peenemünde bis 1945. Über die NVA-Vergangenheit sind im HTI nur ein Schiff und einige Flugzeuge zu sehen. Jetzt hat es Mathias J. Blochwitz, langjähriges Mitglied unseres Vereins, geschafft, einen Zweiteiler über die Geschichte der NVA in Peenemünder fertig zu stellen. Etwa vier Jahre hat er daran gearbeitet. Er nutzte u. a. dafür bisher unveröffentlichtes Material aus dem „Giftschrank“ des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR.

 

Wir ehemaligen Angehörigen des Jagdfliegergeschwaders 9 und der 1. Flottille sind natürlich gespannt. Sind wir doch auch Zeitzeugen dieser Episode der Peenemünder Geschichte und wir teilen die Auffassung von Mathias Blochwitz, wenn er sagt: “Man kann die NVA in Peenemünde nicht totschweigen. Bisher wurde das Thema ziemlich stiefmütterlich behandelt“.

 

Diese jeweils 60-minütigen Dokumentationen werden wahrscheinlich ab April 2007 in Peenemünde erhältlich sein. Über den genauen Inhalt dieser Filme berichten wir im nächsten Infoblatt.                                                                                                                                  K. F.

 


Anzeigenkurier 14.09.06

 

Regisseur Blochwitz kurz vor Fertigstellung von zwei Dokumentarfilmen

 

Geschichte der NVA in Peenemünde

 

Peenemünde (AK/olm). Seit er 1990 auf die Insel kam, um die Auflösung der 1. Flottille der Volksmarine und des Jagdgeschwaders Nr. 9 zu drehen, hat Peenemünde den Berliner Regisseur Mathias J. Blochwitz nicht mehr losgelassen. Seit der Gründung des Historisch-Technischen Informationszentrums fühlt er sich der Einrichtung verbunden und half als Mitglied im Förderverein beim Zusammentragen der Stimmen von Zeitzeugen. In den vergangenen zwei Jahren inszenierte er zudem in Kooperation mit dem Museum das Kreisler-Stück „Heute Abend: Lola Blau" im Kesselhaus. Jetzt steht ein weiteres Projekt kurz vor dem Abschluss. In vierjähriger Arbeit hat er zwei jeweils 60-minütige Dokumentarfilme über die Geschichte der NVA in Peenemünde zusammengestellt. „Man kann die NVA in Peenemünde nicht totschweigen und bisher wurde das Thema ziemlich stiefmütterlich behandelt", begründet Blochwitz seinen Ansatzpunkt.      °

 

Zeitzeugen erzählen

 

Dabei interessierte ihn weniger die technische Entwicklung, sondern vor allem die Menschen, die in den verschiedensten Positionen einst in Peenemünde gedient haben. Neben bisher unveröffentlichtem Filmmaterial, das zum Teil seit den 60-er Jahren in geheimen Archiven lagerte, sollen die Filme viele O-Töne von Zeitzeugen enthalten. Dagegen wird es laut Blochwitz wahrscheinlich keinen Kommentar geben. „Die Filme sollen für sich selbst sprechen", schildert er seine Herangehensweise.

Der Arbeitstitel des Streifens, der sich mit der Marine-Geschichte beschäftigt, lautet „Holt nieder Flagge". Für den Film über das Jagdgeschwader, der sich laut Blochwitz stark am Buch von Museumsmitarbeiter Manfred Kanetzki orientiert, steht die Bezeichnung noch nicht fest. Sicher ist dagegen, dass beide Filme ihre Premiere in Peenemünde erleben sollen. Auf einen genauen Termin will sich der Regisseur nicht festlegen, doch „der frühere Tag der NVA wäre ein gutes Datum", peilt er augenzwinkernd den 1. März 2007 an. Und Blochwitz wäre nicht Blochwitz hätte er nicht schon das nächste Projekt im Visier. Gemeinsam mit dem Museumsteam könnte er sich vorstellen im Hafen für die Sommersaison eine Seebühne einzurichten. „Wir prüfen derzeit, ob das angesichts der knappen finanzieller Mittel realisierbar ist", so: der Regisseur.

 

Peenemünde im Spiegel der Presse

 

Ostseezeitung 15.09.06

Studenten auf den Spuren von KZ-Häftlingen


Auf dem Areal des ehemaligen KZ-Arbeitslagers Karlshagen 1 trifft man derzeit junge Leute verschiedener Nationalitäten. Sie gehören zum Workcamp, das sich mit der Peenemünder NS-Geschichte befasst.

Peenemünde Seit dem 28. August arbeiten Jugendliche aus der Türkei, Japan, Frankreich, Tschechien, England und Deutschland gemeinsam bei einem Workcamp in Peenemünde an zwei Projekten. Obwohl noch bei der Vorbereitung ein Umwelt- und ein historisches Camp geplant waren, wurden sich die 14 Jugendlichen schnell einig, dass sie die gut vier Wochen miteinander bewältigen.

Die Studenten aus aller Welt haben in dieser Zeit auch auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Arbeitslagers „Karlshagen 1“ gearbeitet. Dieses Lager bestand von Mai 1943 bis April 1945 bei der Erprobungsstelle der Luftwaffe West und umfasste vier Baracken, die um einen Appellplatz herum errichtet wurden. Berechnungen ergaben, dass in dieser Zeit etwa 1 500 Häftlinge unterschiedlicher Nationalität unter anderem für Arbeiten auf dem Flugplatz oder bei der Räumung von Bombentrichtern eingesetzt wurden. Wiederentdeckt wurde das Lager durch zwei ehemalige französische Gefangene, die vor 18 Monaten Peenemünde besuchten und über die Zeit bis 1945 Zeugnis ablegten (OZ berichtete).

Die Grundfläche einer der Häftlingsunterkünfte wurde durch die Teilnehmer des Workcamps jetzt untersucht, gereinigt und freigelegt. „Wir haben dabei alten Stacheldraht ebenso gefunden wie Scherben, verdrahtete Fenster und auch kleine Metalldosen“, berichtet Simone Schuhnicht, eine der beiden Projektleiterinnen. Noch heute sind die Holzpfähle zu sehen, auf denen die Baracken einst erbaut wurden.

Für Vaclav Smycka war die Zeit in Peenemünde sehr lehrreich. Der 18 Jahre alte Abiturient aus Tschechien hatte sich – wie viele andere Teilnehmer auch – via Internet über das Workcamp informiert. „Hier habe ich von der V1 und V2 gehört, von den Leiden der Häftlinge. Bisher wusste ich nicht viel darüber.“ Vaclav kommt diese Erfahrung sehr zugute. „Ich mache im Mai mein Abitur und werde auch in Geschichte geprüft. So hat es sich auch auf diese Weise sehr gelohnt, etwas über den Zweiten Weltkrieg zu erfahren. Ich kann viel für die Prüfung nutzen“, so der junge Tscheche.                                                                                        RALF EDELSTEIN

Die Teilnehmer des historischen und Umwelt-Work- camps in Peenemünde – hier Alice, Shinya, Vaclav, Takuya und Stanislava (v. l.) – haben die Grundfläche einer ehemaligen Häftlingsbaracke freigeräumt.

Foto: R. E.

 

Ostseezeitung Montag, 02. Oktober 2006

 

Ein Stück Militärhistorie im Kofferraum


Peenemünde John und William Pavelin aus Südengland mögen offenbar die Insel Usedom, besonders Peenemünde. Bereits 2003 und 2004 rückten sie im Inselnorden mit Teilen von A 4-Raketen an, die sie auf dem Gebiet ihrer elterlichen Sutteons-Farm im Umfeld des Ortes Barling geborgen hatten. Am Wochenende trafen sie zum dritten Mal in Peenemünde ein und wieder barg der Kofferraum ihres Pkw einen militärhistorischen Schatz. Im heimischen Marschland auf besagtem Farmgelände fanden sie im Sand vor etwa drei Monaten den Einspritzkopf einer A 4-Rakete, den sie nun an den Museumsverein Peenemünde übergaben.

Am Morgen des 13. Oktober 1944 explodierte in etwa 1,5 Kilometer Höhe über Barling eine A 4, die von der Wehrmacht nach Recherchen des Museumsvereins in Hoek van Holland gestartet worden war. „Die A 4 hatte eine hohe Ausfallrate. Wegen Überhitzung wahrscheinlich in Folge von Reibung explodierten viele Raketen, lange bevor sie ihr Ziel erreichten“, erklärt Vereinschef Ralf Rödel.

Die Sutteons-Farm der Pavelins lag unterhalb der Flugschneise jener Raketen, die von Holland aus in Richtung London flogen. „Die Teile der Rakete, die am 13. Oktober 1944 über uns explodierte, lagen im Umkreis von 2000 Meter verstreut“, sagt John Pavelin. Er und sein Bruder, damals sieben bzw. zwölf Jahre alt, bargen noch an jenem bewussten Tag Fragmente der unheilvollen Waffe und bewahrten sie auf. Der Vorfall vor 62 Jahren, der sich tief in ihr Gedächtnis eingrub, hat ihr Interesse an der Raketenforschung verstärkt. „Wir möchten, dass sich gerade junge Leute für das Thema Raumfahrt begeistern und bringen deshalb die Originalteile zurück nach Deutschland.“

T. S.

John und William Pavelin vor den Teilen einer A 4-Rakete, die 1944 über ihnen explodierte. Die Brennkammer (oben) brachten sie 2004 nach Peenemünde; jetzt übergaben sie einen Einspritzkopf (unten).

OZ-Foto: T. S.

 

 

 

Wir gratulieren unseren Vereinsmitgliedern
 zum Geburtstag                                                                                                                                                                                                                     

 

 

 

 

Im Oktober hatten Geburtstag

Herr Jörg Felgentreu

Herr Thomas Lange

Herr Wolf-Eckhard Fiedler

Herr Günter Wiechmann

Herr Dipl.Ing. Ottmar Wegner

 

 

 

 

Im November haben Geburtstag

Im Dezember haben Geburtstag

Herr Uwe Scherf

Frau Anne-Marie Pape

 

Herr Heinz-Jürgen Rieck

 

Herr Volkmar Schmidt

 

Herr Botho Stüwe

 

Herr Dr. Joachim Wernicke

 

Herr Klaus Getzin

 

Herr Konsul Helmut E.W. Niethammer

 

 

 

In eigener Sache

 

Die Bankverbindungen unseres Vereins
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Impressum

Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums Peenemünde -Geburtsort der

                        Raumfahrt" e.V., Peenemünde

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.     Am Maiglöckchenberg 21      17449 Karlshagen

Tel./Fax: 038371/25479  (mit Anrufbeantworter)

e-mail: fvpeenemuende@aol.com

Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen

Layout und Druck: Mintel  Druck Ostseebad Zinnowitz

 

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