Treffen und Jahreshauptversammlung 2012

 

Unser jährliches Traditionstreffen mit Jahreshauptversammlung fand vom 27. September bis 30. September 2012 in Zinnowitz (Hotel Baltic) und in Peenemünde statt.

North American Mustang P-51D/TF »Little Ite« - "D-FUNN" im “Hangar 10”                                                  Foto: L. Hübner

Die Exkursion am Freitag führte uns diesmal in die neue historische Ausstellung „Hangar 10“ am Flughafen Heringsdorf. Flugfähige historische Flugzeuge aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, so z.B. eine Messerschmitt Bf-109 G-14, die amerikanische Boeing „Staermann“ A 75N und eine Mustang P-51 D/TF und viele andere Flugzeuge sind hier ausgestellt. Diese Flugzeuge und die Halle sind echte Hingucker, wie überhaupt die gesamte Ausstellung. Bei einer fachkundigen Führung  konnten viele Fragen beantwortet werden. Im dazu gehörigen Restaurant wurde dann Mittag gegessen.

Abgerundet wurde der Tag durch einen sehr interessanten und informativen Vortrag von Lutz Hübner unter dem Motto: „Betriebsbesichtigung in der Heeresversuchsanstalt.

Unser Erinnerungsfoto haben wir wieder vor der A 4 im HTM geschossen. Anschließend lud Dieter Frenzel zu einer Führung durch die neue Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerkes Peenemünde ein. Im Müggenhof wartete Joachim Saathoff mit einer Überraschung auf uns. Es gab selbstgebackenen Kuchen und Kaffee. Gleichzeitig konnte man sich über den Stand der Arbeiten seines Vorhabens informieren. Natürlich war eine Fahrt zum P VII eingeplant.

Ein gemeinsamer Abend mit vielen interessanten Gesprächen und schmackhaftem Buffet haben diesen Tag abgeschlossen.

Herzlich begrüßte Gäste unseres Traditionstreffens waren wieder die Brüder John und William Pavelin.

Grüße übermittelten Frau Ruth Kraft und Herr Heinz Grösser. Vielen Dank dafür!

 

Zu Beginn unserer Versammlung gedachten die Teilnehmer der Verstorbenen Ernst Kütbach und Ursula Oehmke. Beide waren langjährige Mitglieder unseres Vereins. Wir werden sie in guter Erinnerung behalten.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag erstattete Volkmar Schmidt den Bericht des Vorstandes, Lutz Hübner den Finanzbericht und für die Revisionskommission Dieter Frenzel.

 

Die wesentlichen Probleme des Treffens und der Jahreshauptversammlung

 

Besichtigung neue Kraftwerksaustellung  Foto D. Frenzel

Ein Jahr mit zwei wichtigen Jubiläen, dem 100.Geburtstag Wernher von Braun und der 70. Jahrestag des Starts einer A4 in den Weltraum, neigt sich dem Ende. Auch wir haben uns die Frage gestellt. Was hat es gebracht?

  1. Durch die Landesregierung wurden keine Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Stattdessen wurde vom 20. bis 23. September eine Fachtagung zur neuen Museumskonzeption im HTM durchgeführt. Schon der erste Vortrag von Prof. Dr. Eisfeld ließ erkennen, dass sich die Ziele dieser Historiker nicht geändert haben. Immer noch geht es ihnen darum, Peenemünde als Ort der Täter und Opfer sowie der Entwicklung von Terrorwaffen zu präsentieren. Wir als Vorstand sehen weiter die Gefahr einer absoluten einseitigen Darstellung der Peenemünder Geschichte. Wenn auf dieser Veranstaltung fast nur ausnahmslos von Peenemünde – Täterort, moralische Verantwortung der Ingenieure und Wissenschaftler oder vom Mikrokosmos Volksgemeinschaft (Das ist neu!) gesprochen wird, dann können wir nur sagen, dass diese Sichtweisen zu kurz greifen. Die Bedeutung der herausragenden wissenschaftlichen und technischen Leistungen, für eine friedliche Nutzung der in Peenemünde entwickelten Technologien kommt viel zu kurz. Viele Dinge des täglichen Lebens, Kommunikations- und Wettersatelliten, der Weg zum Mond und jetzt zum Mars sind ohne das Transportmittel Rakete undenkbar. Peenemünde als Entwicklungsort der ersten Großrakete, auch als Waffe, aber gleichzeitig als Geburtsort der Raumfahrttechnik darzustellen war, ist und bleibt unser Ziel.

      Wir sind einer Meinung mit der Aussage des Kurators des HTM, Herrn         Mühldorfer-Vogt:

      „Wir verstehen uns als modernes Museum und nicht als bevormundende       Erziehungsanstalt.“

 

  1. Aus diesem Grund haben wir anlässlich des 100. Geburtstages von Wernher von Braun am 31. März im Haus des Gastes in Karlshagen einen Vortrag mit anschließender Diskussion organisiert. Herr Axel Kopsch vom IFR würdigte in seinem Vortrag das Lebenswerk Wernher von Brauns aus der Sicht eines Ingenieurs der modernen Raumfahrt.

Dass dieses Thema großes Interesse fand, hat der volle Saal bewiesen.

 

  1. Es ist doch langsam geschmacklos, wenn immer wieder versucht wird, sich auf Kosten der Peenemünder zu profilieren. Auch so ein Mythos!

      Wenn es um Gedenkstätten für Peenemünde geht, dann verweisen wir auf den Friedhof der Bombengetöteten und der Opfer der Raketenproduktion in           Karlshagen. Hier ist der beste Ort der Opfer von Peenemünde zu gedenken.           Außerdem gibt es im HTM einen Gedenkstein für 10 sowjetische KZ-  Häftlinge, die am 08. Februar 1945 mit einer He 111 vom Flugplatz   Peenemünde geflohen sind.

 

 

Was geschah in diesem Jahr im HTM?

 

Die umfangreiche Restaurierung an der Außenfassade und der Kranbahn wurde abgeschlossen.

 

Am 26.04.12 wurde eine Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerkes eröffnet. Diese Ausstellung entspricht unserer Vorstellung von einer modernen Darstellung der Peenemünder Geschichte. Unsere Teilnehmer haben am Sonnabend diese Ausstellung besucht.

 

270 Seiten eines Gutachten der TU Cottbus über die weitere Nutzung der Peenemünder Denkmäler liegt nun vor. Nach deren Auffassung hat Peenemünde das Potenzial für die Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbestätten.

 

Verhandlungen mit Huntsville haben begonnen, um die Wernher- von Braun-Ausstellung 2013 nach Peenemünde zu bekommen.

 

Zusammenarbeit mit dem IFR und anderen Vereinen

Der Kontakt zum Internationalen Förderkreis für Raumfahrt (IFR) wird durch unseren Vorsitzenden, Volkmar Schmidt, realisiert. Er ist dort Mitglied im Kuratorium. Zum 100. Geburtstag von Wernher von Braun fand am 21. März eine Veranstaltung im Deutschen Museum statt und am 22. März im Lehrstuhl für Luft- und Raumfahrt an der TU München.

 

Auch mit dem Förderverein Technikmuseum bestehen gute Kontakte, besonders wenn es um Stätten der Raumfahrtgeschichte und des Weltkulturerbes geht.

 

Unsere Unterstützung gilt besonders dem Museumsverein Peenemünde für den Aufbau seines zukünftigen Standortes. Schwerpunkt dabei die Aufarbeitung der Geschichte des Flugplatzes Peenemünde, sowie die Erweiterung der Modellplatte des Peenemünder Hakens.

 

Wir sind weiterhin Mitglied im Verein gegen den Deichrückbau. Uns kommt es darauf an die Denkmallandschaft, so wie sie gegenwärtig ist, zu erhalten.

 

Mitgliederbewegung

 

Unser Verein hat gegenwärtig 89 Mitglieder in der Bundesrepublik und im Ausland. Den Kontakt zu ihnen halten wir über Internet, Telefon und unserem Infoblatt.

Als Ehrenmitglieder wurden Frau Maria Klar und Herr Roland Hautefeuille ausgezeichnet

Zur Vorstandstätigkeit

 

Der Vorstand arbeitet in der Zusammensetzung:

            - 1. Vorsitzender Volkmar Schmidt

            - 2. Vorsitzender Klaus Felgentreu

            - Schatzmeister Lutz Hübner

            - Mitglieder    Ulrike Chust

                                   Dieter Frenzel

                                   Joachim Saathoff

 

Der Vorstand tagt monatlich am 1. Montag des Monats.

 

            Folgende Themen standen 2012 auf der Tagesordnung:

-         Aktuelle Fragen der Entwicklung bei der Erforschung und Darstellung der Peenemünder Geschichte und Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit.

-         Arbeit mit den Finanzen.

-         Zusammenarbeit mit dem HTM und aufgeführten Vereinen.

-         Würdigung des 100. Geb. Wernher von Brauns und 70. Jahrestag eines erfolgreichen Starts einer A4.

-         Mitgliederverwaltung, Infoblatt, Vorbereitung Treffen und Jahreshauptversammlung. Für 2013 planen wir unser Treffen in der Zeit vom 26.09. bis 29.09.2013.

-         Zusammenarbeit mit der Projektgruppe der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen zur Vorbereitung einer Briefmarkenausstellung über die Weltraumfahrt.

 

Im Infoblatt werden wir unsere Mitglieder weiterhin in bewährter Form über alle Aktivitäten unseres Vereins informieren. Wer in dieser Richtung aktiv werden möchte, sollte sich an die bekannten Adressen wenden.

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V:

 

Unsere neuen Ehrenmitglieder

 

Wie schon erwähnt, wurden auf unserer Jahreshauptversammlung am 30. September 2012

Frau Maria Klar und Herr Roland Hautefeuille mit einer Urkunde geehrt. Wir möchten unseren Lesern beide Ausgezeichneten vorstellen.

 

Frau Maria Klar, geb. am 29. Juni 1922 in Friedrichshof, erlernte den Beruf einer Justizangestellten und wurde 1943 nach Peenemünde dienstverpflichtet. Hier arbeitete sie als technische Rechnerin bei Riedel III in der Projektabteilung Dr. Roth.

Ihr späterer Ehemann, Paul Klar, war in der gleichen Abteilung tätig.

1945 wurde sie zusammen mit anderen Peenemündern über Bleicherode nach Garmisch-Partenkirchen/Landshut versetzt.

1946 fand sie endlich ihre Angehörigen in Flensburg wieder und wurde 1947 im dortigen Arbeitsamt eingestellt. Sie arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung.

Vermittelt durch Herrn Kammer, fand sie 1970 zu der „Interessengemeinschaft ehemaliger Peenemünder“. Seit dieser Zeit nahm sie an allen Treffen der Peenemünder teil. Großen Anteil hat sie an den Erfolgen dieser jährlichen Treffen, besonders im Mai 1985 in Flensburg.

Seit Gründung unseres Vereins ist Maria Klar ein aktives Mitglied. Immer wieder mobilisierte sie ehemalige Peenemünder zur Teilnahme an den traditionellen Treffen, sowie an den Jahreshauptversammlungen des Vereins. Erwähnenswert ist auch ihre große Spendenbereitschaft für unseren Verein. Sie hat dazu beigetragen, dass viele Projekte der Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte verwirklicht werden konnten.

 

Maria Klar, neues Ehrenmitglied des Vereins           Foto. L. Hübner

Herr Roland Hautefeuille, geb. am 19. August 1922, hat sich der „Interessengemeinschaft ehemaliger Peenemünde“ nach ihrer Gründung angeschlossen. Er wurde auch mit Gründung unseres Vereins Mitglied.

Da er in Paris lebt, hat er sich besonders bei der Aufarbeitung des Einsatzes der A4 (V 2) 1945 in Frankreich verdient gemacht. Ihm ist es mit zu verdanken, dass die V2-Raketenbasis (ein Speicherbunker für die A4) bei Saint-Omer, La Couple, umfassend erforscht wurde.

 

          Roland Hautefeuille, neues Ehrenmitglied des Vereins

                                                                                 Foto:Archiv B. Stüwe

 

Bunker Eperlecques                   Foto: Archiv M. Klar

 

Heute ist La Couple ein Denkmal des 2. Weltkrieges und ein einzigartiges Museum, eine historische und wissenschaftliche Kulturstätte, ein Erinnerungszentrum und touristische Attraktion in Frankreich.

Seine Arbeit war und ist eine wertvolle Ergänzung bei der Erforschung der Peenemünder Geschichte.

 

K.F.

 

 

Interessante Würdigung Wernher von Braun

zum 100. Geburtstag

 

In der 1. Ausgabe 2012 der „RAKETEN-POST“, Sächsischer Verein für historisches Fluggerät, macht Dr.-Ing. Olaf Przybilski auf eine sehr interessante Würdigung des 100. Geburtstages von Wernher von Braun aufmerksam.

Er schreibt. „Mit dem perfekten Start der Ariane 5 am 23. März 2012 mit dem ATV-3 befand sich auch eine Gedenkmappe (10 Exemplare) in exakter Erinnerung an den 100. Geburtstag von Wernher von Braun auf dem Weg zur ISS.“

Ihm, Dr.-Ing. Przybilski, ist es damals gelungen ein kleines „Nutzlastloch“ im europäischen Versorger zu entdecken. Die Idee eine Mappe zum 100. Geburtstag des deutschen Raumfahrtmanager anzufertigen, konnte verwirklicht werden.   Er schreibt weiter: „Die Mappe besteht aus einem Faltblatt, auf dessen Cover ein Gemälde von Eberhard Marx zu sehen ist. Auf der Innenseite findet man kurze Informationen zu Wernher von Braun und die Bitte an die Raumfahrer auf der ISS, ihre Glückwünsche niederzuschreiben. Auf der Rückseite ist ein wunderschönes Gedicht von Irma Gohl von 1927 in fünf Sprachen abgedruckt. Eingelegt ist eine Zeichnung von Wernher von Braun, wie er sich als 15-jähriger ein Raumschiff vorstellt…Nach der Ankopplung des ATV und Übernahme durch den amerikanischen Kommandanten, Daniel Christopher Burbank, wird es eine kleine Zeremonie mit Unterschriften geben…Danach wird nach einer Rückfluggenehmigung gesucht, um die Mappe zur Erde zurückzubringen.“

 

Deckblattlblatt der

10 Gedenkmappen zur ISS

 

Zeigt das Porträt von Wernher von Braun

 

ein Gemälde von Eberhard Marx

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle Rhein-Zeitung

Diese Mappe wird dann an fünf ausgewählte Stätten/Institutionen/Personen übergeben. Das soll innerhalb eines ESA-Wettbewerbs für Jugendliche und Studenten erfolgen.

 

Ich finde, dass ist eine gelungene Sache.

 

K.F.

 

 

 

 

 

 

Ein Peenemünder berichtet

 

Unser neues Ehrenmitglied, Frau Maria Klar, hat uns dankenswerterweise eine Reihe von persönlichen Dokumenten aus der Peenemünder Zeit, sowie der Interessengemeinschaft übergeben. Dazu gehört der Bericht ihres Ehegatten, Paul Klar, geboren am 05. März 1912.

Von 1947 bis 1955 war er in Vernon und hat dort mit Dr. Jauernik an der Entwicklung von Flüssigkeitstriebwerken, und später bei Dr. Bornscheuer (Struktur), mitgearbeitet.

 

Ing. Paul Klar war damals in Peenemünde in der Projektabteilung bei Dipl.-Ing. Ludwig Roth.

Auch wenn sich sein Bericht fast ausschließlich auf technische Details bezieht, spiegelt er doch sehr anschaulich wieder, mit welchen technischen Problemen sich die Peenemünder Ingenieure auseinandersetzen mussten.

 

Aber lesen sie den ungekürzten Bericht selbst.

 

  1. Die Flugabwehrrakete Wasserfall;
  2. Wasserfall Teil 2;
  3. Versuchsaggregat V2 mit Flügeln, um die Reichweite zu vergrößern;
  4. Die V2 und ihre Standsicherheit beim Abschuss.

 

Zu 1.   Das Projektil „Wasserfall“, eine Flugabwehrrakete, die ich von den ersten    Grundzügen   bis zur Serienfertigung bearbeitet habe, hatte eine Länge von             8,0m und einen Durchmesser von 0.80 m.

            Der Treibstoff bestand aus Salpetersäure und Gasöl. Um die geforderten    Lagerzeiten von einem Jahr einzuhalten, musste der Salpeterbehälter

Flugzeugabwehrrakete "Wasserfall" während des Starts, Peenemünde, Herbst 1944

Foto: Bundesarchiv, Bild 141-1898 / CC-BY-SA

säurefest gemacht werden. Hierfür wurden Bleche verwand, die mit einer säurefesten Edelstahlfläche aufgewalzt waren. Die Steuerung sollte über Funk mit einer Knüppelschaltung ausgerüstet sein. So wie heute jedes kleine Sportflugzeug, alle Schiffe in den Sportvereinen, in der Luft oder auf dem Wasser gesteuert werden. Dieses war zur damaligen Zeit noch ein Problem. Aber unsere lieben        Kollegen von der Steuerung haben dieses     mit viel Mühe fertiggebracht. Beim Start wurden die Behälter von einer             Druckkugel, die mit 350 atü abgedrückt war, leergeblasen, um das Projektil           auf Geschwindigkeit zu bringen. Nach einigen Versuchsschießen hatte sich       der Mann am Steuerknüppel eingearbeitet und die Rakete wirklich in die        gewünschte Höhe gebracht. Die Freude über den Erfolg war so groß, dass            von höherer Stelle zu einem Gala-Essen geladen wurde, an dem u. a. einige             Offiziere, mehrere Herren sowie Fräulein Schmidt als einzigstes weibliches            Wesen (jetzt Frau Klar) aus der Projekt-Abteilung teilnahm.

 

Zu 2.   Es war damals schon geplant, wenn die Knüppelschaltung nicht befriedigen            sollte, einen Platz zu schaffen, wo ein Steuermann untergebracht werden             konnte. Dieser Mann sollte die Rakete bis kurz vor das Ziel bringen, um sich          dann mit dem Schleudersitz hinauszukatapultieren. Es war wichtig, die Rakete           in den Flugzeugpulk zu leiten und dann zu explodieren. Die auslösende        Druckwelle würde dann die Flugzeuge zum Absturz bringen, weil bei denen         die Leit- und Steuerflossen abgerissen würden. Leider bestand damals wegen      der hohen Geschwindigkeit großer Zweifel, ob ein Mensch diesen Druck             aushalten kann. Heute ist dieser Punkt durch vorsichtige Versuche in Amerika        gelöst worden.

 

Zu 3.   Für diese sehr wichtigen Aufgaben wurden die Arbeiten am Flügel von         unserem Chef, Herrn Roth, verteilt. Der Flügel selbst war durch Versuche im           Windkanal in seinen Ausmaßen ermittelt worden. Ich sollte mich um den   Anschluss des Flügels an der V2 kümmern. Gleichzeitig aber konstruierte, unabhängig von uns, die Statikabteilung nach ihren Berechnungen einen               Anschluss. Jetzt wurde dadurch ein Prestige- oder Konkurrenzkampf   ausgelöst. Die Statik hatte einen Schraubverschluss mit 30 Passschrauben        vorgesehen. Hierfür war eine hohe Passform nötig. Dieser Anschluss war gut         und schön für Montagen in der Werkstatt, leider hatte man nicht an den    Landser in der Abschussbasis bei Dunkelheit im Wald gedacht. Darum habe          ich mit meiner Konstruktion, ohne zu wissen, welche Anschlussart des Flügels    die Statik gewählt hatte, einen anderen Weg beschritten. Ich gab dem Flügel 4             Anschlussholme, die mit den herausragenden Stummeln in je eine Tasche des       Aggregates geschoben wurde. In den Stummeln waren je eine Hochfest-   Schraube M 24 eingebaut, im Prinzip nach dem Modell eines     Schlittschuhverschlusses. Die Berechnung aus der Projektabteilung,             ausgearbeitet von Dipl.-Ing. Emil Hellebrand, und die Berechnung aus der   Statikabteilung unseres Werkes ergaben unterschiedliche Ergebnisse. Der       Flügelanschluss von mir nahm nach unseren Berechnungen 30% höhere            Kräfte auf. Um über die Belastbarkeit die wahren Verhältnisse festzustellen, wurden im Werk Peenemünde Belastungsproben bis zur Bruchgrenze          durchgeführt. Und siehe da, der Anschluss der Projektabteilung entsprach der    Berechnung. Die Statikabteilung hatte wohl andere Belastungen            angenommen. Die Anbringung eines Flügels an die V2 hatte auch sofort aus             der Projektabteilung die Ballistiker für Flugbahnen, unter der Leitung von      Herrn Dr. Stümke, Mitarbeiter Herr Weigand und Frau Schmidt (jetzt Klar), in       Bewegung gesetzt. Diese Mannschaft sollte nachweisen, ob sich der Aufwand             eines Flügels gegenüber der vermuteten Weiterflüge der Aggregate lohnte.            Diese Berechnungen wurden mit viel Fleiß fertig gestellt, bis die Konstruktion         und der Anschluss des Flügels erprobt waren. Die V2 hätte bei Brennschluss            in einen Anstellwinkel gedreht werden müssen, um im Gleitflug eine größere    Weite zu erreichen. Hierzu war unser Steuersystem nicht in der Lage. Darum      stellte Herr Dr. Stümke fest, dass die V2 beim normalen Flug mit Flügel kaum             größere Weiten erreichen würde. Aus diesem Grunde wurde auf eine V2 mit          Flügel verzichtet.

 

Mobiler Starttisch A4 im Deutschen Museum München

Foto: Werner Willmann

 Zu 4.  Bei vielen Versuchsschießen von der V2 auf den Prüfständen in Peenemünde        musste ich oft feststellen, dass beim Feuerkommando die Zündung versagte.          Da stand sie, nachdem die 4 Halteschrauben gesprengt waren, schutzlos dem           Wind ausgesetzt. In diesem Zustand sind einige, wie es kommen musste,            durch den Wind umgekippt und verursachten durch die Explosion große             Schäden an Starttisch und Gebäuden. Hierzu hatte ich mir viele Gedanken gemacht, wie nachfolgend beschrieben:

Zu diesem Zwecke konstruierte ich 4 Halteklauen, die mit dem Starttisch verbunden waren und sich an den Heckflossen immer auf Zug einrasteten. Diese Klauen waren unter den Strahlrudern in einen Hebelarm mit Aufschlagtellern abgeknickt angebracht. Wenn nun das Funkkommando gegeben wurde und die Flammen schlugen auf die Teller, so lösten sich die Klauen. Gab es, wie so oft, Fehlzündungen, so blieb die V2 in ihrer Befestigung stehen und konnte weder umkippen noch Schaden anrichten. Diese Vorrichtung hat wohl unseren sehr verehrten Herrn         Walter Dornberger imponiert und nach einiger Zeit bekam ich eine Geldprämie   mit einer Urkunde und seiner Unterschrift überreicht.

                                                                                                                                  Paul Klar

 

 

Die 28. Tage der Raumfahrt

 

Briefumschlag  anlässlich der 28. TdR  mit  Syriens Kosmonaut  M. A. Fares

Die 28. Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg vom 09. bis 11. November 2012 fanden unter dem Motto statt:

 

„Visionen denken“.

 

Von unserem Förderverein nahmen Volkmar Schmidt, Lutz Hübner, Joachim Saathoff, Ulrike Chust, Klaus Felgentreu und Frau Dr. Rita Habicher an der Hauptveranstaltung am Sonnabend teil.

Eingeleitet wurde dieser Tag vom Jugendchor des Albert-Einstein-Gymnasiums Neubrandenburg mit erfrischenden Liedern, die zum Anliegen der Raumfahrttage passten.

 

Nach der Begrüßung durch die Vertreter des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und der Stadt Neubrandenburg wurde der Tag mit einem sehr interessanten Vortrag zum Thema, „Die Welt in 100 Jahren“ von Dr. Karlheinz Steinmüller, Wissenschaftlicher Direktor der Z punkt GmbH The Foresight Company Köln und Berlin eröffnet.

Hochkarätige Vorträge mit Themen vom Urknall im Labor, über die Deutsche und

Europäische Raumfahrtpolitik, bis zur ISS im Focus, wurden den Teilnehmern geboten.

 

Briefumschlag  anlässlich der  28.TdR mit  Russlands Kosmonaut  A. M. Samokutjajew

Herzlich begrüßte Gäste waren die Kosmonauten Alexander Samokutjajew, Russland und Mohamed Fares, Syrien. Beide standen an diesen Tag zur traditionellen Fotosession zur Verfügung.

Viele interessante Gespräche konnten mit den Vortragenden und den Kosmonauten geführt werden.

 

Für Raumfahrtenthusiasten sind diese jährlichen Tage der Raumfahrt immer wieder ein großes Erlebnis.

Wer sich über die Tage der Raumfahrt informieren möchte, der klicke im Internet an:

www.spacelivecast.de

 

Hier können Interessenten die wichtigsten Vorträge miterleben.

 

Neues aus der Raumfahrt

 

RP online 24.11.2012

Neapel     : Europa zahlt zehn Milliarden für Raumfahrt

 

Neapel (RP). Esa will das Mars-Projekt der Amerikaner unterstützen – und die Rakete "Ariane" weiterentwickeln.

Europa hat mit unerwartet großer Einigkeit die Weichen für die Zukunft seiner Raumfahrt gestellt. Die Europäische Weltraumorganisation Esa werde in den nächsten Jahren gut zehn Milliarden Euro in die Entwicklung der Raumfahrt investieren, sagte ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. Angesichts der derzeitigen ökonomischen Bedingungen sei das ein "großer Erfolg". Er habe nicht erwartet, dass die Verhandlungen "so einfach" verlaufen würden. Alle 20 Mitgliedsstaaten hätten damit anerkannt, dass Investitionen in die Raumfahrt auch Investitionen in die Gesamtwirtschaft seien. Die Esa erhält damit in etwa die Mittel wie in den vergangenen Jahren.

Zu den Schwerpunkten zählt die Fortsetzung der Nutzung der Internationalen Raumstation ISS. Sie soll bis zum Jahr 2020 über Sachleistungen erfolgen. Die Esa will der US-Raumfahrtbehörde Nasa ein Servicemodul für einen Raumgleiter zur Verfügung stellen. Außerdem will sich Europa am künftigen bemannten Nasa-Raumschiff "Orion" beteiligen. Damit sei Europa auch an der nächsten Mondmission der Amerikaner beteiligt.

Modelle der geplanten Ariane 5ME und Ariane 6

Bild: ESA-D. Ducros

Im Streit um das weitere Vorgehen bei der Rakete "Ariane" einigten sich die beiden größten Beitragszahler der Esa, Frankreich und Deutschland. Die von deutscher Seite gewünschte Fortentwicklung einer Ariane 5-ME solle 2017/2018 zum Erstflug führen, sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze (CDU). Gleichzeitig werde bis zum Jahr 2014 in einem Studienprogramm eine Entscheidung je nach Marktlage für Satellitenstarts über die von den Franzosen bevorzugte neue Ariane 6 vorbereitet. Sie soll kleiner sein als die bisherigen Trägerraketen und frühestens 2021 starten können. Dabei solle möglichst die wiederverwendbare neue Oberstufe der Ariane 5-ME auf die neue Trägerrakete aufgesteckt werden. Die deutsche Führungsrolle in der Esa soll über die Programme mit den Satelliten Metop SG und GMES zur Erdbeobachtung weiter ausgebaut werden.                                                                                                      RP-online

 

 

Ostsee-Zeitung 22.09.2012

Letzte Mission: Ab ins Museum

 

Abschied von der „Endeavour“. Huckepack-Flug nach Kalifornien. Zukunft in großer Ausstellung.

Washington/Los Angeles (OZ) - Ende einer Ära: Drei Jahrzehnte lang war das Space Shuttle-Programm der Nasa Amerikas ganzer Stolz und die Raumfähren ihre Ikonen. Jetzt ist das Shuttle-Zeitalter zu Ende. Tausende verfolgten die Abschiedstour der „Endeavour“ mit Begeisterung — ,aber auch mit großer Wehmut.

Mit der Ehrenrunde der Raumfähre „Endeavour“ über große Städte der USA in Kalifornien ist auch das endgültige Ende des Space Shuttle-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa besiegelt. Nie wieder wird — zumindest nach jetziger Planung — ein Nasa-Shuttle starten oder landen, noch nicht mal mit Hilfe eines Träger-Flugzeugs. Alle vier verbliebenen Fähren sind in den Ruhestand versetzt und zu Ausstellungsstücken erklärt worden. Es ist das Ende einer Ära.

Als letzte der vier verbliebenen Raumfähren hatte sich die „Endeavour“ Mitte der Woche auf dem Rücken einer umgebauten Boeing 747 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus auf den Weg ins Museum gemacht. Gestern Nachmittag kam sie in ihrer neuen Heimat — der kalifornischen Metropole Los Angeles — an.

Letzter Flug auf einer Boing747- Raumfähre „ Endeavour “ über Los Angeles       Foto: NASA

„Ich mache das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Jeff Moultrie, einer der Piloten, die die Raumfähre nach Kalifornien brachten. „Wir fühlen uns natürlich privilegiert, dass wir ein kleiner Teil der Geschichte sein dürfen. Aber wir sind auch traurig.“

 

Rund 30 Jahre lang — seit dem ersten Start der Raumfähre „Columbia“ am 12. April 1981 — war das Space Shuttle-Programm Amerikas ganzer Stolz gewesen. Die Raumfähren „Columbia“, „Challenger“, „Discovery“, „Endeavour“ und „Atlantis“ legten auf ihren insgesamt 135 Missionen mehr als 870 Millionen Kilometer zurück, umrundeten 21 152 Mal die Erde und wurden zu nationalen Ikonen. Ihre Erfolge wurden begeistert gefeiert, die Unglücke der „Challenger“ und der „Columbia“, bei denen insgesamt 14 Astronauten ums Leben kamen, schockiert betrauert.

Das Space Shuttle-Programm galt lange als Garant der US-Vormachtstellung im All, doch in der Realität war es vor allem eins: zu teuer. Eine Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) kostete ein Flug zuletzt und brachte nicht viel mehr als einen Transport zur Internationalen Raumstation ISS. Am 21. Juli 2011 landete die „Atlantis“ ein letztes Mal in Cape Canaveral. Der Mars wurde zum neuen Ziel deklariert und bemannte Missionen dorthin sollen nach dem Willen der US-Regierung in wenigen Jahrzehnten starten.

Europäische und amerikanische Raumfahrer sind nun bei ihrem Weg zur Internationalen Raumstation ISS auf Mitfluggelegenheiten in den russischen „Sojus“-Raumschiffen angewiesen, die 1966 erstmals starteten. Auch die Privatindustrie profitiert vom Ende der Shuttles — als erster privater Weltraumtransporter war „Dragon“ der US-Firma SpaceX im Mai an die I SS angedockt.

Allerdings hatte er keine Menschen an Bord.

Alle Raumfähren sind nun Ausstellungsstücke. Den letzten Weg der „Endeavour“ verfolgten Tausende Amerikaner seit der vergangenen Woche. Es war ein nostalgisches Abschiedsspektakel — am Rand der Rollfelder, in den Städten, die der Doppeldecker aus Flugzeug und Raumfähre überflog, und live im Internet. Die „Endeavour“ ließ sich Zeit auf ihrer Ehrenrunde und drehte über fast jedem amerikanischen Nasa-Standort, der in die Ära der Raumfähren involviert gewesen war, ein paar Extra-Schleifen, um sich ein letztes Mal aus der Luft zu verabschieden.                                                                                                                     Christina Horsten

 

Mit der internationalen Raumstation ISS, bedient von wieder verwendbaren Raumfähren, ist eine sehr frühe Vorstellung Wernher von Brauns in Erfüllung gegangen.                                                                                      www.heureka-stories.de

 

 

 

Pressespiegel

 

AK 29.10.12

Wolfsburger Familie als Jubiläumsgast

 

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Chef-Kurator  Christian Mühlendorfer-Vogt (links)  begrüßte Mathias Hubrich (2.v.l.) als 5 000 000. Besucher des Peenemünder Museums. Der Wolfsburger hatte seinen Sohn Pascal und dessen Großväter mitgebracht           Foto: O. Minkenberg

 

Peenemünde (AK/olm) – Mit einer Überraschung begann am Donnerstag für Matthias Hubrich sein Besuch im Historisch-Technischen Museum Peenemünde. Denn er wurde vom Chef-Kurator des Museums, Christian Mühlendorfer-Vogt, als 5 000 000. Besucher der Einrichtung seit der Eröffnung am9. Mai 1991 begrüßt. Gemeinsam mit seiner Familie machte der Wolfsburger in den vergangenen Tagen zum ersten mal Urlaub in einem Ferienhaus in Zinnowitz. „Auf dem Darß und Rügen sind wir schon öfters gewesen, jetzt wollten wir auch die Insel entdecken“, schilderte der Jubiläumsbesucher.

Nach Strandspaziergängen und Radtourennutzte er gemeinsam mit seinem zwölfjährigen Sohn Pascal und dessen beiden Großvätern das trübe regnerische Wetter am Donnerstag für einen Museumstag in Peenemünde, während die weibliche Hälfte der Familie sich lieber für andere Dinge, wie einen Ausritt am Strand, interessierte, Angesichts des Wetters traf es sich gut, dass zum kleinen Präsent des 5 000 000. Besuchers auch ein Regenschirm gehörte. Außerdem  nahm die Männerrunde gerne das Angebot zu einer Führung mit Christian Mühlendorfer-Vogt an „Uns interessiert die ganze Anlage und der geschichtliche Zusammenhang, Wolfsburg ist ja in der gleichen Zeit entstanden“, betonen die Urlauber

 

 

Ostsee-Zeitung 13.11.2012

 

Die MIG‘s kehren zurück


(OZ) - Wer regelmäßig das Historisch-Technische Museum in Peenemünde besucht, dem wird sicherlich schon aufgefallen sein, dass die alten Flieger und Hubschrauber auf dem Außengelände verschwunden sind. Die MiG‘s und der Hubschrauber mussten weichen, weil für die Konservierung der Kranbahn im vergangenen Jahr Baufreiheit benötigt wurde. Jetzt wandte sich ein Hamburger an uns mit der Frage, wo die einstigen Ausstellungsstücke denn geblieben sind. „Sie sind nicht verloren“, betont der Chef-Kurator des Museums, Christian Mühldorfer-Vogt. Die technischen „Zeitgenossen“ aus dem Kalten Krieg werden gegenwärtig im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Gatow bei Berlin gezeigt. Sie sollen aber im neuen Konzept des Peenemünder Museums wieder eine Rolle spielen.

 

Henrik Nitzsche henrik.nitzsche@ostsee-zeitung.de

 

 

OZ LESERBRIEF

Von Peenemünde in die Hölle des Südharzes

Zum OZ-Leserbrief „Abstumpfung durch technische Faszination“ von Rainer Eisfeld am 27.10./ Seite 10

Wer empfiehlt, ausgerechnet den 13. Oktober 1943 künftig als Gedenktag zu begehen, bringt damit trotz gegenteiliger Darstellung seine tiefe Verachtung für die KZ-Häftlinge zum Ausdruck, denn der Abzug der KZ-Häftlinge aus dem Heeresbereich in Peenemünde führt nicht etwa in die Freiheit, sondern in die Hölle des Baus von unterirdischen Fabrikhallen für die Rüstungsindustrie im Südharz unter SS-Aufsicht. Die Zeugenaussagen während des Dachauer „Dora-Prozesses“ von 1947 und in den Büchern von Yves Le Maner/André Seller, Johannes Erichsen/Bernhard Hoppe, Michael Neufeld und Jens-Christian Wagner belegen den drastischen Unterschied zwischen den Verhältnissen in Peenemünde einerseits und der Hölle des Mittelbaus andererseits. Es ist erstaunlich, dass jemand Professor (Prof. Dr. Rainer Eisfeld ) an einer deutschen Universität sein kann, der unter dem Deckmantel eines Gedenktages in Wahrheit den Beginn dieser Hölle als das bessere Los für die KZ- Häftlinge propagiert. Wie er selbst von sich behauptet, kann es an mangelnder Kenntnis des Geschehens jedenfalls nicht liegen.

 

Günter Schulz, Unterhaching

In eigener Sache

 

Uns erreichte ein Brief des Vereinsmitgliedes Dr. Dieter Lange aus 24809 Nübbel

 

 

 

Erreicht hat mich die neueste Ausgabe des lnfoblattes unseres Vereins — Ausgabe 3-2012.

 

Auch hierin finden sich wiederum interessante Informationen. So wird berichtet über

Erinnerungsbesuche von Günter Hobohm nach 1990 in Peenemünde und über ihn als Pilot einer He 111 mit Abwurfversuchen der V1 während des Krieges.

 

Er kam nach Peenemünde - so ist dem Infoblatt zu entnehmen — zusammen mit Karlheinz Graudenz. Diesem bin ich nach dem Kriege in der Mitte der 50zigerJahre begegnet im Flughafen-Restaurant Hamburg-Fuhlsbüttel zusammen mit meinem Vater Johannes Lange, einstmals Stabsintendant in Peenemünde-West.

 

Graudenz berichtete bei dieser Gelegenheit über seine Arbeit als Sachbuchautor in dem weiten Feld der in der Nachkriegszeit wieder an Bedeutung gewinnenden Verhaltensregeln im gesellschaftlichen Miteinander —„Etikette".-

 

So auch der Titel seines danach alsbald erschienenen Werkes. Es enthielt auf beinahe 600 Seiten detaillierte Benimm-Regeln für alle Bereiche und Anlässe des Lebens.

 

,,Etikette" war mit verfasst von Erica Pappritz, der seinerzeitigen stellvertretenden Protokollchefin im Auswärtigen Amt. Ihretwegen und mehr noch wegen einzelner der in dem Werk detailliert beschriebenen Regeln — bis hin etwa zu der Häufigkeit der Toilettenspülungen — gab es seinerzeit heutige und höhnische Reaktionen.

 

Gleichwohl — „Etikette" wurde ein großer Erfolg. Das Werk wurde mehrfach völlig neu gestaltet mit immer Auflagen — bis heute. Graudenz war erfolgreich auch mit Veröffentlichungen in anderen Sachgebieten.

 

Für den herausgebenden Verlag wurde „Etikette“ seinerzeit zum großen, vor allem wirtschaftlichen Durchbruch. Der Verlag gehört heute nach verschiedenen Eigentümerwechseln zur Bertelsmann-Gruppe.

 

Übrigens; Hamburg-Fuhlsbüttel war von 1950 bis 1960 Max Wachtel der Flughafendirektor — einstmals Oberst und Kommandeur des V1 Fla-Regiments 155.

 

Mit freundlichen Grüßen nach Peenemünde

 

Den 21.Oktober 2012

 

 

Wir danken für die eingegangenen Spenden
         Frau Mokelke, Lucia                            50,00 €
         Herrn Riedel, Peter                    70,00 €
         Herrn Kanetzki, Manfred           50,00 €
         Herrn Gademann, Walter          50,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Oktober hatten Geburtstagtag

 

Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg;

Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf

 

Im November hatten Geburtstag

 

Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau

 

Im Dezember haben Geburtstag

 

Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth

Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin;

Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau;

Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel

 

 

Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

e-mail: huebner-l@t-online.de   Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg

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Briefumschlag zum 100. Geburtstag Wernher von Braun

Briefumschlag zum 70 Jahrestag des Starts der A4-Rakete ,das erste von Menschen gebaute Objekt mit den die Raketenkonstrukteure „in den Weltraum gegriffen“ hatten. (M.J.Neufeld)