Jahreshauptversammlung 2014 und Peenemünder Treffen

 

Wie geplant haben wir vom 12.09. bis 14.09.14 unser traditionelles Treffen und am Sonnabend unsere Jahreshauptversammlung im „Baltic“ durchgeführt. Unsere 2. Vortragsreihe fand wieder im Haus des Gastes in Karlshagen statt.

Eingebunden waren der Peenemünde-Tag im HTM mit Foto, sowie die schon traditionelle Kaffeetafel im Müggenhof. Vielen Dank an die Mitarbeiter dort, die sich große Mühe gegeben haben uns mit schmackhaftem Kuchen und Kaffee zu bewirten. Von einer Fahrt zum P VII wurde auch rege Gebrauch gemacht.

Zu aller Freude konnten wir weitere Fortschritte bei der Ausgestaltung der Räume entdecken.

Die Vortragsreihe haben wir dieses Mal am Sonntag durchgeführt. Schade war, dass der erste Vortrag von Herrn Rohrwild nicht richtig bei den Zuhörern ankam. Das lag sicher an der Art und Weise des Vortrages. Dafür waren die Vorträge von Herrn Frank und Kopsch sehr anschaulich und interessant. Bedanken möchten wir uns besonders bei Herrn Frank und seiner Tochter. Lampoldshausen und seine Geschichte der Prüfstände macht Lust zu einem Besuch an diesem Ort. Bewundernswert, was dort im Laufe von 55 Jahren entstanden ist.

Herzlich begrüßte Gäste waren wieder unsere englischen Freunde, die Brüder John und William Pavelin.

 

Zur Jahreshauptversammlung: (Teiln.: 17 Mitglieder, 4 Gäste)

 

1. Angesprochen wurde, dass es notwendig und wichtig ist, sich konkrete Gedanken zu machen, über die weitere Aufarbeitung der Peenemünder Geschichte, eingeschlossen die Geschichte der 1. Flottille der Volksmarine und des Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreit-streitkräfte der DDR. Es ist nicht nur eine museale, sondern auch eine politische Aufgabe sich damit auseinanderzusetzen. Es ist an der Zeit, dass besonders auswärtige Besucher von Peenemünde über diese Zeit informiert werden.

 

2. Wichtig ist es, Peenemünde und seine Geschichte in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir nutzen die Möglichkeit mit Vorträgen auf Fahrgastschiffen, die in Peenemünde anlegen. Herr Kanetzki und Herr Hübner sind in dieser Richtung bereits aktiv geworden.

 

3. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister von Karlshagen, Herrn Höhn, sowie mit dem Heimatverein Karlshagen soll unbedingt weiterentwickelt werden. Karlshagen spielt auch in der Peenemünder Geschichte eine wesentliche Rolle, beginnend von 1936 bis in die

Gegenwart. Am 21. Oktober 2014 fand dazu ein Treffen mit dem Heimatverein Karlshagen

statt.

 

4. Der Vorstand arbeitet mit dem IFR, dem Museumsverein Peenemünde und dem Förderverein Technikmuseum zusammen. Da sich eine Interessengemeinschaft „Raumfahrt Mecklenburg-Vorpommern“ gegründet hat, sind wir auch hier präsent. An der Gründungsversammlung am 13. Juni 2014 in Rostock haben Volkmar Schmidt und Manfred Kanetzki teilgenommen. Mit der Aufnahme von Uwe Schmaling als Vereinsmitglied wurde gleichzeitig der Kontakt zum Verein „Initiative 2000 plus“ hergestellt. Damit sind wir auch ständiger Gast bei den Raumfahrttagen in Neubrandenburg und unterstützen den traditionellen Besuch zum Raumfahrtforum in Peenemünde.

 

5. Wir müssen feststellen, dass nach wie vor in Ausstellungen, Publikationen und Medien eine einseitige Darstellung der Geschichte von Peenemünde betrieben wird. Die wissenschaftlich-technischen Leistungen der Peenemünder, die bis heute auf die Raketenentwicklung Einfluss haben, werden eng mit den Verbrechen der SS verknüpft und damit herabgewürdigt. Es ist nun mal eine Tatsache, dass Peenemünde der Geburtsort der modernen Raketentechnik ist.

 

Zum HTM

 

Wir können auch für 2014 feststellen, dass wir mit dem Leiter des HTM, Herrn Gericke gut zusammenarbeiten.

Die Stellen des Kurators und des Archivars sind nach dem Weggang von Mühldorfer-Vogt und Manfred Kanetzki neu besetzt.

Im Infoblatt 2-2014 haben wir bereits über Herrn Dr. Aumann und Herrn Köhler berichtet.

Beide haben sich dem Vorstand vorgestellt und ihre Sichtweisen und Ziele bei der Erforschung der Peenemünder Geschichte dargelegt. (Siehe Infoblatt 2-2014 S. 2)

 

Das HTM nimmt an einem Projekt zur Digitalisierung der Archivbestände teil, damit ist es möglich, Unterlagen über das Internet abzurufen. Wir unterstützen diese Sache.

 

Die Ausstellung über die Bombenangriffe über Peenemünde, erarbeitet von Manfred Kanetzki, war ein voller Erfolg und eine der besten im HTM. Leider wurde sie zu zeitig abgebaut. Noch heute fragen Besucher danach. Vielleicht lassen sich Teile dieser Ausstellung in die gegenwärtige Ausstellung integrieren.

Die nachfolgenden Ausstellungen haben nur wenig oder gar keinen Bezug zu Peenemünde.

 

Gegenwärtig wird der Aufzug zum Dach des Kraftwerkes gebaut. Hoffentlich zieht das wieder mehr Besucher  ins Museum.

 

Zur Vorstandstätigkeit und Mitgliederbewegung

 

Unser Verein hat gegenwärtig 87 Mitglieder. Über Telefon und Infoblatt halten wir Verbindung zu ihnen.

Der Vorstand arbeitet nach wie vor in der gewählten Zusammensetzung:

 

  • 1. Vorsitzender        Volkmar Schmidt
  • 2. Vorsitzender        Klaus Felgentreu
  • Schatzmeister          Lutz Hübner
  • Mitglieder:                 Ulrike Chust

                                          Dieter Frenzel

                                         Joachim Saathoff

 

Der Vorstand tagt monatlich am 1. Montag des Monats. Jedes Mitglied kann daran teilnehmen.

Wir freuen uns, dass Manfred Kanetzki diese Möglichkeit nutzt und uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützt.

Das Infoblatt wird auch in Zukunft vierteljährig erscheinen und allen Mitgliedern zugeschickt. Hier wird der Vorstand die Möglichkeit nutzen, aktuell zu anstehenden Fragen, Inhalten und Problemen zu informieren.

Es wurde beschlossen auch 2015 die Vortragsreihe im Haus des Gastes Karlshagen fortzusetzen. Dazu wird der Ablauf an diesem Tag besser organisiert.

 

Das nächste Treffen mit Jahreshauptversammlung führen wir

vom 25.09.2015 bis 27.09.2015 durch.

Über den Inhalt wird rechtzeitig informiert.

Bitte stellen sie sich darauf ein, weil auf der letzten Jahreshauptversammlung ein früherer Termin genannt wurde. Wir haben den Termin auf vielfachen Wunsch geändert.

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V.

Der Vorstand informiert

 

  1. Der Vorstand hat beschlossen die nächste Jahreshauptversammlung und das nächste Peenemünder Traditionstreffen vom 25. 09.2015 bis 27.09.2015 durchzuführen. Der vorher genannte Termin wurde als zu zeitig angesehen.
  2. Die Vortragsreihe im Haus des Gastes wird gestrafft. Eine Mittagspause wird zeitlich so geplant, dass jeder die Möglichkeit hat eine vernünftige Pause zu machen.
  3. Der Vorstand wird das Raumfahrtforum am 14. November 2014 im HTM mit Kosmonauten und Astronauten finanziell unterstützen.
  4. Einem Antrag des HTM zur finanziellen Unterstützung bei der Digitalisierung des Archivs, sowie für das EU-Projekt mit Schulklassen aus vier Nationen, „Lernorte zum Zweiten Weltkrieg“, wurde stattgegeben.
  5. Bei der weiteren Erforschung der Peenemünder Flugplatzgeschichte spielt der Müggenhof eine wichtige Rolle. Auch hier werden wir Unterstützung leisten. Dazu wird mit Herrn Saathoff ein von ihm vorgelegtes Konzept beraten.
  6. Am 21. Oktober 2014 haben sich der Vorstand und der Heimatverein Karlshagen zur ersten gemeinsamen Beratung getroffen. Meinungen über die zukünftige Zusammenarbeit wurden ausgetauscht. Es wurde festgestellt, dass die Geschichte Peenemündes nach 1936 eng mit der Geschichte Karlshagens verbunden ist.

Es wurde beschlossen, am Volkstrauertag gemeinsam der Opfer der Bombenangriffe auf Peenemünde/Karlshagen auf dem „Friedhof der Bombengetöteten“ zu gedenken.             Weiterhin wollen wir die Möglichkeit von gemeinsamen Ausstellungen in der             Heimatstube Karlshagen prüfen und realisieren.

  1. Am 29. Oktober wurde ein Treffen mit der Arbeitsgemeinschaft „Regionale Geschichte“ der „Heinrich Heine“ Schule durchgeführt. Die Schüler informierten über den Stand der Erarbeitung der Briefmarkenausstellung zur Raumfahrt.

Jetzt geht es um den Aufbau der Briefmarkenausstellung zum Thema „Die Raumfahrt             in Zeiten des Kalten Krieges“. Dazu müssen noch einige Absprachen mit dem HTM getroffen werden.

 

 

kf

Gedenken an Hermann Oberth

 

Hermann Oberth

Am 28. Dezember 1989, vor fünfundzwanzig Jahren, ist Hermann Oberth in Nürnberg gestorben.

Er gehört zu den bedeutendsten Pionieren der Raumfahrtwissenschaften und der Raketentechnik. Mit seinem Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ (1923) sowie seinem Werk „Wege zur Raumschifffahrt“ (1929) schuf er die wissenschaftliche Grundlage einer neuen Technologie, die den Flug zu den Sternen möglich machte.

Schon als Gymnasialschüler, angeregt durch Bücher von Jules Verne, begann Oberth seine ersten Raketenpläne zu erarbeiten. 1912 leitete er die Grundgleichung des Weltraumfluges ab. Erste medizinische Versuche bestätigten ihm schon 1916, dass Menschen die große Belastung eines Weltraumfluges körperlich und psychologisch ertragen können.

Von 1928 bis 1929 war Hermann Oberth der wissenschaftliche Berater des ersten Raumfahrtfilmes „Die Frau im Mond“. 1930 konnte er seinen ersten Raketenmotor für Flüssigkeitstreibstoffe vorstellen. Bei den Versuchsarbeiten halfen ihm Studenten der TU Berlin, einer davon war Wernher von Braun.

Beim Bau der ersten Großrakete der Welt, der A4, wurden 95 Erfindungen und Lösungsvorschläge von Oberth verwendet. Als er nach Peenemünde kam, fanden bereits die ersten Starts der A4 statt.

Oberth kam ebenfalls in die USA. Hier arbeitet er in Huntsville von 1955 bis 1959.

Hermann Oberth wurde oft als „Vater der Raumfahrt“ bezeichnet. Viele Veröffentlichungen begründeten das. So z.B.:

  • Optimierung der Stufenraketen 1941
  • Menschen im Weltraum 1954
  • Das elektrische Raumschiff
  • Der Flug zum Mond 1957
  • Das Mondauto 1959, u.v.a.

 

Wie kein anderer Raumfahrtpionier erkannte Oberth auch die wirtschaftliche Dimension der Raumfahrttechnik, ihre völkerverbindende Funktion, aber auch ihren Nutzen für militärische Zwecke. Seine Anwendungsvorschläge der Raketentechnik reichten von Nachrichten- über Wettersatelliten bis zu Indutriebasen im erdnahen Raum und auf dem Mond.

In seinem Buch „Menschen im Weltraum“ (1954) schreibt er:

 

„Denn das ist das Ziel:

Dem Leben jeden Platz zu erobern,

auf dem es bestehen kann,

jede unbelebte Welt zu beleben

und jede lebende sinnvoll zu machen.“

 

Das Raumfahrtmuseum in Feucht bei Nürnberg wurde ihm zu Ehren errichtet. Es trägt seinen Namen.

 

Karlheinz Rohrwild, Direktor Hermann-Oberth-Museum Feucht

kf

 

6. Apollo-Mission

Vor 45 Jahren – Apollo 12

 

Vier Monate nach der ersten Mondlandung startete am 14. November 1969 um 1:22 EST eine Trägerrakete Saturn V zum Mond. Die Missionsdauer betrug 10 Tage, 4 Stunden, 36 Minuten, 25 Sekunden. An Bord waren das Apollo-Raumschiff „Yankee Clipper“ (CSM-108) und die Mondlandefähre „Intrepid (LM-6).

Die Mondlandung erfolgte am 19. November 1969 um 1:54:36 EST. Der Rückstart erfolgte am 20. November 1969 um 9:25:48 EST. Die Aufenthaltsdauer auf dem Mond betrug: 1 Tag, 7 Stunden, 31 Minuten, 11 Sekunden. Fast 4 Stunden dauerte die Mondexkursion. Es wurden 34,3 kg Mondgestein mitgebracht.

Zur Besatzung gehörten:

                                               Charles Conrad, Jr. (Kommandant)

                                               Richard F. Gordon (CM Pilot)

                                               Alan L. Bean (LM Pilot)

Apollo 12 setzte im “Ozean des Sturms” auf. Obwohl es kurz nach dem Start zu einem momentanen Stromverlust kam, konnte die Mission wie geplant fortgeführt werden. Die Punktlandung, nur 183 m von der Mondsonde Surveyor 3 entfernet, verlief größtenteils automatisch. Eines der Hauptziele des Fluges war der Besuch der genannten Mondsonde, die zweieinhalb Jahre vorher hier gelandet war. Zwei Mondspaziergänge dauerten jeweils weniger als  vier Stunden. Conrad und Bean brachten neben 34,3 kg Mondmaterial auch die demontierte Kamera und andere Teile der Mondsonde Surveyor 3 für diverse Analysen zur Erde zurück. Die Astronauten installierten bei ihren Exkursionen das Experimentalpaket ALSEP zur Erforschung der Mondoberfläche.

 

 

Besatzung Apollo 12 - Von links nach rechts: Conrad, Gordon, Bean

Apollo 12 Patch             Bilder Nasa

Auch nach der Rückreise der Astronauten übertrugen die auf der Mondoberfläche zurückgelassenen Messgeräte Daten über Sonnenwinde und das Magnetfeld des Mondes sowie seismische Messungen von Mondbeben zur Erde. Der gezielte Absturz des abgetrennten Aufstiegsteils der Mondlandefähre simulierte einen künstlichen Meteoriteneinschlag mit 6000 km/h ca. 50 km von der Landestelle entfernt. Das Ergebnis konnte anfangs nicht interpretiert werden, denn die Seismometer schlugen nach dem gewollten Aufschlag über eine Stunde lang aus. Zwecks exakter Mondaufnahmen blieb die gesamte Besatzung einen Extratag in der Mondumlaufbahn.

Obwohl die Auswertung des Apollo-11-Fluges keinen Nachweis von mitgebrachten Mondorganismen erbracht hatte, mussten die Astronauten nach dem Flug in Quarantäne gehen.

Die Landung (Wasserung) erfolgte 3,7 km neben dem geplanten Aufschlagpunkt.

 

Quelle: 100 Mal ins All von Alfred Gugerell

 

Eine notwendige Nachbemerkung:

 

Im Rahmen des Constellation-Programm (CxP) der NASA war vorgesehen, bis zum Jahr 2020 Menschen zurück auf den Mond zu bringen. Präsident Obama ließ dieses Programm nach Gesprächen mit Wissenschaftlern, Astronauten und politischen Entscheidungsträger einstellen.

Seit das Programm 2010 gestrichen wurde, war man in Fachkreisen uneins, wie es weitergehen soll. Dennoch wurde kontinuierlich an Systemen weitergeforscht, mit denen die erdnahe Umlaufbahn verlassen werden kann. Das Ziel blieb stets dasselbe: Technologien wieder zu beleben, die vermeintlich schon Ende der 1960er Jahre zur Verfügung standen.

Die dazu angefertigte Machbarkeitsstudie der NASA enthüllt überraschenderweise, dass die Behörde derzeit nicht in der Lage ist, erfolgreich eine bemannte Mondmission durchzuführen. Es ist, als hätte man nichts aus den Apollo-Missionen gelernt.  Jetzt gibt es plötzlich Probleme mit der Ausstattung der Rückkehrkapsel, speziell um ein zuverlässiges Hitzeschild. Trotz angeblicher Errungenschaften des Apollo-Programms besitzt die NASA keine Daten zur Strahlenbelastung jenseits der Erdumlaufbahn. 1969 stellte die Gravitation auf dem Mond kein größeres Hindernis dar – doch 2010 wurde sie plötzlich zu einem ernsthaften Problem. Der erprobte F-1-Antrieb (Der vom Team um Wernher von Braun gebaut wurde) wird weder als Ausweichmöglichkeit in Betracht gezogen, noch wird er als Prototyp zur Weiterentwicklung genauer analysiert.

Noch immer steht Die NASA ratlos vor technischen Herausforderungen, die scheinbar vor

45 Jahren gelöst werden konnten. Im Großen und Ganzen bestätigen die aktuellsten NASA-Gutachten, dass die Technik für eine Reise zum Mond und zurück nicht vorhanden ist. Nun stellt sich für den Außenstehenden die Frage: Ist die NASA im Sinkflug?

Auch die großmundige Ankündigung der NASA, dass sie in drei Jahren ihre Astronauten wieder selbst ins All befördern will, ist nur ein kleiner Teil der großen Aufgabe: Flug zum Mars!

Zuerst wollen sie ja wieder ihre Raumfahrer selbst zur ISS schicken, allerdings mit privat gebauten Raumschiffen, Dragon V2 zur Beförderung von bis zu sieben Astronauten gebaut von der Firma SpaceX, die Kapsel CST-100 gebaut von Boeing.

Der USA und ihrer NASA kann man dazu nur viel Erfolg wünschen!

 

kf

 

Führerschein für Meillerwagen?

 

Beim Betrachten einiger besonderer Bilder fiel mir eine Geschichte aus dem Infoblatt 1-2014

ein und zwar die Erzählung des Kameraden Emil Kordjer über eine während des Transports

vom Prüfstand 1 zum Prüfstand 7 „verlorene“ A4.

Hier einige der dazu mehr oder weniger passenden Bilder. Ob diese hier abgebildeten Transporte auch Raketen geladen hatten, ist unklar. Ebenso Datum und Ort des Geschehens, obwohl  die meisten wahrscheinlich in Peenemünde entstanden sind.

Andere Bilder aus dieser Serie lassen vermuten, daß es sich  vielleicht um Transportversuche des Meillerwagens mit montierten Tarngestellen handelte.

 

 

Um das Einrichten einer Feuerstellung möglichst rationell und funktionell zu erreichen, wurde ein Übungsgelände für die Fahrzeuge eingerichtet. Ob dies in Peenemünde war oder evtl. in Heidelager ist unklar. Die Fahrer mußten die Gespanne auf den vorgegebenen Pfaden bewegen, natürlich möglichst ohne Unfall. Vielleicht gab es dafür den „Meiller-Führerschein“.

 

Bilder: Bundesarchiv

Text: G. Helm

 

 

 

55 Jahre DLR Lampoldshausen

 

Nach dem interessanten Vortrag von Adolf Frank und seiner Tochter am 14. September ist es angezeigt, noch einmal auf die Entwicklung des DLR- Standortes Lampoldshausen zurückzublicken.

Prof. Eugen Sänger     Bild: DLR

 

Prof. Eugen Sänger (1905-1964) war es, der im Oktober 1959 den heutigen Standort  Lampoldshausen gründete. Dieser bekannte Raumfahrtforscher hielt am 10. Oktober 1959 einen Vortrag über die Zukunft der friedlichen Nutzung der Raumfahrt. Er überzeugte die Anwohner von der Bedeutung eines Versuchsgeländes für Raketentriebwerke in ihrer Nachbarschaft.

Die Vorbereitungen für ein solches Gelände hatten bereits 1957 begonnen. Nach 10 Jahren Forschungsverbot konnte in der BRD wieder Raumfahrtforschung betrieben werden.

Am 19. April 1960 wurde mit der ersten Ausbaustufe im Harthäuser Wald begonnen. Die Prüfstandkomplexe P1 und P2 sowie die notwendige Infrastruktur entstanden. 35 Mitarbeiter haben 1962 das Testgelände in Betrieb genommen. 1997 erhielt die Forschungs- und Versuchsanstalt den endgültigen Namen „Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR).

Im Laufe der Jahrzehnte wurde Lampoldshausen eng in die europäische Raumfahrt integriert.

Gemeinsam mit den europäischen Partnern arbeitete man an der Entwicklung von Raketenantrieben. Seit 1963 wurden die Triebwerke für die europäische Trägerrakete „Europa“ getestet, sowie für die gesamte Ariane-Famlie. Hinzu kommen noch Antriebe von Sonden und Satelliten und des Versorgungstransporters ATV.

Aber neben den Entwicklungsaufgaben widmete sich Lampoldshausen in enger Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern auch Forschungsaufgaben.

Ich möchte abschließend feststellen, dass die Lampoldshausener Prüfstände von Beginn an eine wichtige Rolle bei der Erlangung und Sicherung eines eigenen europäischen Zugangs zum Weltall spielten. Diese Standortgeschichte ist heute ein wichtiges Kapitel europäischer Raumfahrtgeschichte.

Ich glaube, jeder der den Vortrag von Adolf Frank und seiner Tochter erlebt hat, hat den Wunsch, das neue Museum dazu in Lampoldshausen zu besuchen. Damit würdigen wir auch die Arbeit von den „Franks“ und ihrer Wegbegleiter.

 

kf

 

Neues vom Büchermarkt

 

 

Zum Jahresende möchte ich auf zwei neue Bücher hinweisen, die vielleicht zu Weihnachten gerade richtig kommen.

  1. „Kritik an Wernher von Braun“ von Horst Köhler erschienen im gleichnamigen Verlag Augsburg, Postfach 101926, 86009 Augsburg. Die Postanschrift ist gleichzeitig die Bestellanschrift. ISBN 978-3-00-045906-1

            Besonders aufschlussreich und interessant sind die ersten sieben Abschnitte sowie ab             Abschnitt 9. In dem Kapitel 8 über die KZ und den Häftlingen sind dem Autor leider    einige Fehler unterlaufen. Hier würde eine Überarbeitung notwendig sein. Unsere Hilfe        bieten wir dazu an.

            Auf jeden Fall ist es ein wichtiges Buch, das helfen kann, sich mit dem Leben dieses

            großen Mannes der Raketengeschichte ehrlich auseinanderzusetzen, der auf der Insel

            Usedom (nicht Halbinsel – S. 8) so Wesentliches geleistet hat.

            Dem Wunsch des Autors kann man sich anschließen, der da schreibt: „…dass künftig             möglichst viele der bisherigen, zumeist völlig überzogenen Vorwürfe und aus der Luft             gegriffenen Unterstellung, entstanden durch einseitige und unvollständige             Informationen in den Medien, kritisch hinterfragt werden oder, besser ganz unter-            bleiben. Dies wäre dann eine faire Diskussion des Themas und nicht etwas, was man

            fast schon schäbige Geschichtsfälschung nennen könnte.“

 

  1. Die 2. Auflage MiGs über Peenemünde“ von Manfred Kanetzki ist Ende September erschienen. Für 24,50 € ist das Buch im HTM und im Buchhandel unter

      ISBN 978-3-9814822-1-8 erhältlich. Wer das HTM besucht, kann es dort im Shop       erwerben.

      Mit einer „starken Überarbeitung“ seiner 1. Auflage ist es Manfred Kanetzki gelungen

      neue Erkenntnisse zur Geschichte des JG 9 heraus- und hineinzuarbeiten. Neu ist

      auch, dass er die Peenemünder Flugplatzgeschichte von 1936 bis 1945 und die Zeit der       Stationierung sowjetische Fliegerkräfte nach 1945 – 1961 umfangreich darstellt.

      Dieses Buch ist nicht nur ein Volltreffer für alle die im JG 9, FTB 9 in der ZDK-33

      und FutB-33 gedient haben, sondern auch für alle Interessierten an der Geschichte der

      Militärluftfahrt und den Luftstreitkräften der DDR.

      Ich war sehr beeindruckt von der akribischen Arbeit von Manfred Kanetzki und

      möchte ihn dafür danken. Das Buch macht aber auch deutlich, dass es an der Zeit ist

      unsere Geschichte, die Geschichte des Jagdfliegergeschwaders 9, sichtbar in

      Peenemünde darzustellen.

 

            kf

 

  1. Target London von Christy Campell ist 2012 erschienen in englischer Sprache

ISBN 978-1-40870-292-5 bzw. 978-1-40870-2932 bei Amazon und Weltbild erhältlich.

 

Ein Interessent unseres Verein hat uns dazu folgendes per E-Mail mitgeteilt:

 

Ich bin zwar kein Raketenspezialist oder Fachmann, aber nachdem ich einiges gelesen habe – ich wuchs in 50er und 60ern mit der damals üblichen Weltraumbegeisterung auf und hatte auf Ihrer Jahrestagung 2013 eine Menge hochinteressanter Details erfahren – war dieses Buch eine tolle Sache, von der ich denke, dass sie für Ihre Mitglieder von großem Interesse ist – wenn auch auf Englisch.

 

Durch verschiedene geheimdienstliche Quellen wussten die Briten, dass da was entwickelt wurde, mal als Rakete, mal als fliegende Bombe, mal als pilotless aircraft bezeichnet und dass größte Zerstörungen in London angerichtet werden könnten.

Deshalb wurden große Anstrengungen unternommen, mehr zu erfahren, es wurde der Bombenangriff auf Peenemünde geflogen, es wurde ein spezielles Ministerkomitee gegründet usw. usw.

Die Briten tappten lange im Dunkeln und wurden das Opfer von Fehlberichten und Fehlannahmen. Lange gingen sie von einer Bombe von 5 Tonnen Sprengstoff, andere Annahmen besagten, dass wenige Bomben ausreichen würden, ganz London auszulöschen. Eventualpläne für die Evakuierung von ca. 21.000 Regierungsangestellten, ferner der gesamten Zivilbevölkerung wurden ausgearbeitet.

Dann ergaben sehr sorgfältige Luftbildauswertungen Hinweise auf die V1, später auch auf die V2, beide Projekte warfen die Briten ständig durcheinander.

In Karlshagen, letztes Jahr, wurde – wohl im Vortrag über den Bombenangriff der Engländer – gesagt, dass ein schwedischer Luftaufklärer erstmalig auf Peenemünde aufmerksam geworden sei. Davon ist in diesem Buch keine Rede, aber von anderen Quellen. Andere Details des Vortrags werden bestätigt, dass die meisten Bomben „daneben fielen“ und die Produktion kaum beeinträchtigt war, davon ist im Buch – vielleicht typisch britisch – nicht die Rede.

Großen Raum nehmen im Buch die Eifersüchteleien im Ministerkomitee in London ein, das sich intensiv „mit sich selbst“ beschäftigte.

Ich finde es hochinteressant zu lesen, was man vom Funkverkehr entschlüsselte und welche, teils falschen Schlüsse man daraus zog.

Breiten Raum nimmt die Luftaufklärung und Bombardierung der V1-Rampen in Nordfrankreich ein, dann deren Ersatz durch mobile Rampen usw. usw. bis die Landgewinne nach der Invasion zum Ende des Einsatzes der V1 führte.

Die Schilderung der V1-Einschläge in Südengland und die Bekämpfung mit Flug, Jägern und Sperrballons – das alles müsste von größtem Interesse für die Mitglieder des Vereins sein.

Sodann zur V2 und dem größeren Überraschungseffekt, den größeren Schäden, den Bemühungen, die Kenntnis von der Treffergenauigkeit negativ zu beeinträchtigen usw. usw., ferner Statistiken über Abschüsse, Treffer usw. und die Wirkung auf die Bevölkerung.

Ich hatte dazu in vielen Jahren nie etwas Konkretes gelesen.

Man versuchte dann, die möglichen Abschussstellen in Holland für die V2 zu bekämpfen, vergeblich. Bei einem schweren Bombenangriff auf Vororte von Den Haag, auf Bezijdenhout, kamen 500 Holländer ums Leben; die Raketen waren eine Woche zuvor abgezogen worden.

Zahlreiche weitere Aspekte werden behandelt, Korrespondenz Churchill – Stalin in der Raketenfrage, russisch-britische Untersuchen auf einem V2-Schießplatz in Polen usw. usw.

Ggfs. könnte ich mir einen mehrseitigen Buchbericht vorstellen, der für Ihre Mitglieder Verwendung finden könnte.

MfG

D.Cramer

 

 

Pressespiegel

 

OZ 04.09,2014

Saki aus Japan (Im Vordergrund)und Andrea aus Italien am Ausgang der Röhre   Foto: H. Nitschke

Hier wird ein Kleinbunker freigelegt

Junge Leute aus sieben Nationen machen eine Station der Denkmallandschaft Peenemünde wieder sichtbar.

Von Henrik Nitzsche

Karlshagen/Peenemünde - Wo Saki aus Japan gerade harkt, fielen vor 71 Jahren die ersten Bomben auf Karlshagen. In der Splitterschutzröhre suchten 35 Männer, Frauen und Kinder in der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 Schutz vor dem Bombenhagel. Sie überlebten in dem Kleinbunker, der jetzt Bestandteil der Denkmallandschaft Peenemünde geworden ist. Die „Denkmal-Landschaft“ ist ein Rundweg von 25 km Länge mit derzeit 20 Stationen. Die Station 11 widmet sich Luftschutzbauten – an verschiedenen Stellen wurden in den Peenemünder Versuchsanstalten einfache Luftschutzräume unterschiedlicher Typen aus Betonröhren ohne Stahlbewährung hergestellt. Die Röhre am Radweg zwischen Karlshagen und Peenemünde ist nun wieder sichtbar.

Auch dank Saki, die dem zehnköpfigen Team des internationalen Sommercamps in Peenemünde angehört. Zum 19. Mal kommen Jugendliche aus der ganzen Welt an den geschichtsträchtigen Ort, um hier zu arbeiten. Ihre Aufgabe: denkmalpflegerische Maßnahmen an einer ehemaligen Splitterschutzröhre. „Wir haben in den ersten Tagen den Wildwuchs im Bereich der Röhre entfernt. Größere Bäume mussten abgenommen werden", sagt Campleiter Oliver Liebsch. Der 31-jährige Rostocker studiert Geschichte, Deutsch und Politik. „ Ich kenne die Geschichte um Peenemünde, doch das die Rüstung von hier nach Mittelbau-Dora verlegt wurde, wusste ich nicht. Überrascht bin ich, wie groß das Areal der Heeresversuchsanstalt war. "

Liebsch kannte Peenemünde, Saki Yamamoto beispielsweise nicht. Die 18-Jährige von der größten Insel Japans, Honschu, ist das erste Mal in Europa. Und dann gleich über 9000 Kilometer nach Peenemünde. Doch es hat sich gelohnt. „Die Natur ist sehr schön. Ich verbinde jetzt Peenemünde mit dem Weltweit ersten Raketenstart “, sagt Saki, die wie die anderen über den Verein Norddeutsche Jugend im Internationalen Gemeinschaftsdienst (NIG) nach Usedom gekommen ist. Seit vielen Jahren arbeitet das Historisch-Technische Museum (HTM) Peenemünde mit dem Verein aus Rostock zusammen. „In den 19 Jahren hatten wir 275 Jugendliche aus 23 Nationen hier", sagt Ute Augustat vom HTM. Diesmal sind es zehn Jugendliche aus Taiwan, Japan, der Ukraine, Tschechien, Deutschland oder der Türkei, die im Schullandheim wohnen. Andrea kommt aus Italien. Der 19-Jährige aus Trient studiert an der Universität in Turin. Der Usedom-Besuch war für ihn eine Premiere. „Die Insel ist wunderschön. Der Strand ist toll, nur das Wasser viel zu kalt", sagt Andrea, der vor dem Camp Wernher von Braun zwar kannte, ihn aber nicht Peenemünde zuordnen konnte. „Das ist ja unser Anliegen, die .Jugendlichen für die Geschichte von Peenemünde sowie die Belange des Denkmal- und Naturschutzes zu sensibilisieren", sagt Ute Augustat. Deshalb habe das HTM im Vorfeld eng mit dem Eigentümer der Fläche, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem Naturschutz und dem Kreis zusammengearbeitet. Der Munitionsbergungsdienst habe das Gelände im Vorfeld sondiert. Die freigelegte Splitterschutzröhre werde nun mit einer Absperrung gesichert. „Es ist ja nicht unser Anliegen, dass die Denkmäler betreten werden. Wir wollen sie sichtbar machen“, so Ute Augustat, die mit ihrem Team wieder ein umfangreiches Freizeitprogramm vorbereitet hatte. Museen wurden besucht, der Strand und der Kletterwald. Am Sonnabend will der Campleiter seinen Schützlingen Rostock zeigen. Und dann mit Saki, Andrea und den anderen ins Stadion gehen. Hansa spielt gegen Halle. Hoffentlich trübt die Partie nicht die Eindrücke von Vorpommern.

Campgeschichte: 275 jugendliche aus 23 Nationen

2 7 5 Jugendliche aus 23 Nationen haben seit 1999 an den Peenemünder Workcamps teilgenommen.

10 Meter lang ist eine Splitterschutzröhre. Der Kleinbunker hat einen Durchmesser von 1,50 Meter und eine Wandstärke von 30 Zentimetern. Die Röhren besaßen an beiden Seiten rechtwinklige Eingänge ohne Türen und waren mit einer dunklen Erdschicht abgedeckt.

20 Stationen umfasst die Denkmallandschaft Peenemünde. Besucher werden zu den historisch interessantesten Punkten geführt. An jeder Station befindet sich ein Schild mit weiteren Informationen. Dazu gehören beispielsweise die Bunkerwarte, das Sauerstoffwerk, der Flugplatz Peenemünde, die Hauptwache, die Bunkeranlagen in den Peenewiesen oder die Wohnsiedlung in Karlshagen.

 www.peenemuende.de

 

 

Ostsee-Zeitung 27.10.2014

Gutachten für Schäden am Sauerstoffwerk

Peenemünde - Das Sauerstoffwerk in Peenemünde für Besucher freizugeben - diese Hoffnung hat Michael Gericke, Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums (HTM), noch nicht aufgegeben. Zumal jetzt das Wirtschaftsministerium signalisiert habe, für ein Schadensgutachten Geld zu geben. Im Winter 2012/2013 waren an den Mauerblenden der Fassade der Ruine enorme Frostschäden entdeckt worden. „Jetzt endlich können wir das Gutachten zur Schadensfeststellung in Auftrag geben", so Gerlcke. Bis dahin bleibt an der Seite der Fassade in der Hauptstraße weiter der Schutzzaun stehen. Der HTM-Chef hofft, dass die Schäden 2015 beseitigt werden können. In mehreren Schritten soll das Sauerstoffwerk, das im Zweiten Weltkrieg zur Flüssigsauerstoffgewinnung für den Antrieb von V2-Raketen diente, Besuchern wieder zugänglich gemacht werden. Nach der Beseitigung von Abfall und Schutt soll die Ruine mittels eines Beleuchtungskonzeptes weithin sichtbar gemacht werden. Das Konzept sieht vor, an der Südwestseite eine Plattform zu installieren, um Besuchern einen Einblick ins Innere zu ermöglichen. Ein weiterer Zugang ist auf der Nordostseite geplant. Gucklöcher im Boden des Mittelschiffes sollen weitere Einblicke in den Bau gewähren.                                                        hni

 

Ostsee-Zeitung 29

.10.2014

 

“Schüler leben hier und heute.

Das Interesse an

der DDR-Geschichte oder an den

Weltkriegen ist gering.“

 

Jürgen Räsch, Leiter der Europaschule

 

“Zeitzeugen sterben langsam aus.

Orte und Gebäude

übernehmen nun die Rolle der Zeitzeugen.“

Michael Gericke, HTM-Geschäftsführer

Wie denken Schüler

über den Krieg?

Peenemünder Museum plant EU-Projekt: Schulklassen aus vier

Nationen besuchen authentische Orte des Zweiten Weltkrieges.

Von Henrik Nitzsche

Peenemünde - Vier Länder, fünf Museen und eine Geschichte – das neue Projekt des Historisch-Technischen Museums (I-ITM] Peenemünde bringt Europazusammen. Und zwar europäische Lernorte zum Zweiten Weltkrieg. Das HTM will Schulen und Museen in Deutschland, Frankreich, Belgien und Polen vernetzen. „Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich an authentischen Orten mit dem Zweiten Weltkrieg auseinanderzusetzen", sagt Michael Gericke, Geschäftsführer des HTM. Deshalb hat das Museum im Inselnorden den Hut auf für das Projekt, das mit EU-Mitteln gefördert wird und im Schuljahr 2015/16 beginnen soll.

Die Idee: Schülergruppen der 8. bis 13. Klassen aus den jeweiligen Nationen reisen in ein anderes Land. Vor Ort besuchen sie Museen und Gedenkstätten, die an den Zweiten Weltkrieg erinnern. Projektpartner in Deutschland sind das HTM Peenemünde und die Gedenkstätte Golm in Kamminke. In Polen ist es die Ostbatterie – heute „Gerhard Fort" genannt. Das Museum gehört zum Teil der Festung Swinemünde, das am rechten Swineufer liegt. In Belgien wird das Weltkriegsmuseum in Antwerpen Anlaufpunkt der Schüler sein, in Frankreich gehört die Batterie Mervílle, Teil des Atlantikwalls, zum Projektpartner.

„Das wird nicht nur eine logistische Herausforderung, vor allem aber eine inhaltliche", freut sich Gericke auf die Zusammenarbeit. Denn jedes Land habe eine andere Erinnerungskultur. „Zeitzeugen sterben langsam aus. Orte und Gebäude übernehmen die Rolle der Zeitzeugen. Es ist spannend zu erleben, wie beispielsweise Franzosen den Zweiten Weltkrieg sehen. Oder wie die belgischen Schüler darüber denken“, so Gericke. Schulleiter Jürgen Räsch von der Europaschule Ahlbeck vermisst bei den Kindern und Jugendlichen überhaupt ein tiefes Geschichtsverständnis. „Sie leben hier und heute. Ob es der Erste oder Zweite

Weltkrieg ist oder die DDR-Geschichte, das Interesse ist eher gering. So ein Projekt kann man nutzen, um Geschichte lebendig darzustellen" , sagt Räsch. Neben der Europaschule in Ahlbeck gehören bislang die Karlshagener Heinrich-Heine Schule und das Runge-Gymnasium Wolgast der Initiative an.

Noch steckt der „Geschichtsunterricht" in den Kinderschuhen. „Wir sind jetzt dabei, die Lerninhalte zu erarbeiten. Lehrpläne und Prüfungszeiten müssen abgestimmt werden“, so Gericke, der bis Anfang 2015 auch mit dem Geld aus Brüssel rechnet. Der gesamte Prozess soll ab dem neuen Schuljahr auf der Homepage des HTM dokumentiert werden. Darüber hinaus soll es Videobeiträge, Reisetagebücher und eine CD für die Schulen geben. „Zum Abschluss Wollen wir für die Schulen eine Broschüre erstellen. "Wie es im nächsten Jahr funktionieren kann, zeigt sich bereits im November: Vom 8. bis 13.11. werden im Peenemünder Museum 18 Schüler aus Eupen von der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens erwartet.

 Lernorte

 

HTM Peenemünde: Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Heeresversuchsanstalt Peenemünde von 1936 bis 1945.

Gedenkstätte Golm in Kamminke: Nach dem Bombenangriff während des Zweiten Weltkrieges auf Swinemünde wurden tausende Opfer in Massengräbern auf dem Golm bestattet.

Gerhard Fort (Polen) gehört zur Festungsanlage der Stadt Swinemünde.

Museum Antwerpen (Belgien): Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt zum Ziel deutscher Raketen.

Merville (Frankreich): Bei der Invasion der Normandie im Juni 1944 war der Ort Schauplatz der Kämpfe um die dortige deutsche Artilleriestellung.

 

 

 

In eigener  Sache

 

 

 
Wir danken für die eingegangene Spende
            Herrn Sieger, Hermann               gesamt     1500,00 €
         Herrn Gademann, Walter           gesamt      100,00 €
            Frau Lucia Mokelke                                          50,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Oktober hatten Geburtstagtag

 

Herr Manfred Kanetzki, Karlshagen

Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg;

Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf

 

Im November hatten Geburtstag

 

Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau

 

Im Dezember haben Geburtstag

 

Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth

Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin;

Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau;

Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel

Der Vorstand wünscht

 allen Mitgliedern und Freunden des Vereins

schöne und besinnliche Feiertage sowie ein erfolgreiches Jahr 2015 bei bester Gesundheit.

 

Die Besatzung der ISS Expedition 22

Creamer, Williams, Surayev, Kotov and Noguchi

Weihnachten 2009               Foto: Nasa

 

 


                Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

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