Jahreshauptversammlung des Fördervereins
Peenemünde e. V. Vom 26. September bis 29.
September 2008 hat unser Verein sein traditionelles Treffen durchgeführt. Am 28.09. fand unsere
Jahreshauptversammlung im Hotel Baltic statt. 20 Mitglieder waren anwesend.
Viele anregende Gespräche wurden geführt. Zu Gast waren wieder die
beiden Brüder John und Bill Pavelin aus der südostenglischen Grafschaft Essex.
Es gehört schon zur Tradition, dass sie an dem jährlichen Treffen der
Peenemünder teilnehmen. „Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, dass aus
Feinden von einst längst Freunde geworden sind.“
Auf der Jahreshauptversammlung
erstattete unser Vereinsvorsitzender, Herr Volkmar Schmidt, den Bericht.
Anschließend erstattete der Schatzmeister den Kassenbericht sowie Dieter
Frenzel den Bericht der Revisionskommission. Herr Lutz Hübner wurde bei einer
Nachwahl als Schatzmeister unseres Vereins ohne Gegenstimme gewählt. Vereinsmitglieder, die nicht
anwesend sein konnten, können die Berichte des Schatzmeisters und der
Revisionskommission bei Herrn Hübner abfordern. Zwei wichtige Informationen
wurden auf der Jahreshauptversammlung gegeben:
K. F.
Der Standort Lampoldshausen des DLR Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
e. V. (DLR) feiert 2009 sein 50jähriges
Bestehen. Es ist das nationale
Zentrum der BRD für Luft- und Raumfahrt. Das DLR betreibt umfangreiche
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in nationaler und internationaler
Kooperation. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrtagentur
im Auftrag der Bundesregierung für die Umsetzung der deutschen
Raumfahrtaktivitäten zuständig. Mit ca. 5700 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter verfügt das DLR über dreizehn Standorte in Köln, Berlin, Bonn,
Braunschweig, Göttingen, Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen, Neustrelitz,
Hamburg, Trauen, Bremen, Weilheim und Stuttgart, sowie Büros in Paris,
Washington und Brüssel. In Lampoldshausen sind heute etwa 220 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt. An der Entwicklung der Trägerakete ARIANE hat
das DLR maßgeblichen Anteil. Das europäische Arianetransportsystem wurde
bereits Ende der 80er Jahre zum Weltmarktführer für kommerzielle Satelliten. Seit Januar 2002 trägt die
Einrichtung des DLR in Lampoldshausen die Bezeichnung Institut für
Raumfahrtantriebe. Im Rahmen des Ariane 5 Plus-Programms der Europäischen
Weltraumorganisation ESA und dem französischen Raumfahrtzentrum CNES wurde das
DLR Lampoldshausen mit der Errichtung des Höhensimulationsprüfstandes P4.1 und
der Durchführung von Entwicklungstests am zukünftigen Oberstufentriebwerk VINCI
beauftragt. Weitere Info: www.dlr.de Aktuelles von der Raumfahrt Deutsche nutzen chinesische Raumfahrt
Deutsche Wissenschaftler
werden erstmals Experimente auf einem chinesischen Raumschiff vornehmen. Wie
die Universität Magdeburg bekannt gab, sollen an Bord der für 2010 oder 2011
geplanten Mission „Shenzou 8“ unter anderem Versuchsreihen des an der
Hochschule tätigen Immunologen Oliver Ullrich laufen, der allerdings nicht
selbst ins All fliegen wird. Ullrich, der Professor für Weltraumbiotechnologie
ist, erforscht seit drei Jahren, warum das menschliche Immunsystem in der
Schwerelosigkeit nicht mehr funktioniert. Dabei arbeitet er unter anderem auch
schon mit chinesischen Forschergruppen zusammen. Neben seinen Versuchen werden
auch andere deutsche Wissenschaftler an der Shenzhou-Mission beteiligt. Sie
werden Augentierchen, Pflanzen, Muskel- und Schilddrüsenzellen ins All
schicken. Das Vorhaben wird vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und China Manned Space Engineering
Office koordiniert. Beide Seiten haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen
und haben im Oktober in Peking ein binationales Symposium zur Weltraumbiologie
veranstaltet. Da Fluggelegenheiten ins All
extrem selten und teuer sind, gelten internationale Kooperationen in der
Weltraumforschung als unerlässlich. Deutsche Wissenschaftler arbeiten auf
diesem Gebiet bereits seit einiger Zeit auch mit chinesischen Kollegen
zusammen. Eine deutsche Mission auf einem chinesischen Raumschiff gab es bislang
allerdings noch nicht. AP Peenemünder Geschichten Immer wieder erhalten wir
Anfragen und Informationen über Tätigkeiten ehemaliger Peenemünder in der Zeit
bis 1945. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir weiterhelfen können und natürlich
auch Informationen erhalten, in unserer Forschungsarbeit zur Peenemünder
Geschichte die Lücken zu schließen. So auch im Fall des Dipl.-Ing. Max Josef Forster. Anfang des Jahres erhielt ich
einen Anruf von Herrn Rico Forster. Aus Erzählungen seines Großvaters hat er
erfahren, dass dieser eine Zeit lang in Peenemünde gedient hat. Die
Nachforschung im Archiv des HTI war von Erfolg
gekrönt. Wir konnten ihm mitteilen, dass sein Großvater, Max Josef Forster, in
Peenemünde in der Triebwerksabteilung als Abteilungsleiter Statik tätig war.
Der wahrscheinliche Einsatz erfolgte ab 1944 in Peenemünde. Herbert Michael,
ein Freund von Max J. Forster, hatte ihn zu Ende des Krieges überzeugen wollen,
mit ihm in die USA zu gehen. Aus familiären Gründen hatte Max Forster das
abgelehnt. Max Forster starb 1982. Nun habe ich im September
eine Kopie des Tagebuches mit Bild von seinem Enkel erhalten. Es ist ein sehr
persönliches Tagebuch. Da werden auch eine Reihe von Namen genannt, die es wert
sind weiter zu erforschen, wie z.B. Degenkolb, Palaoro vom H.A.P.11, Hptm.
Hubert und Heubach und zuletzt Herbert Michael, der 1945 in die USA ging und in
Salt Lake City, Utah lebt oder lebte. Vielleicht kennt ja einer der
Veteranen von Peenemünde Max J. Forster und kann helfen mehr über ihn zu
erfahren. Sein Bild ist hier zu sehen. Die Kopie des Tagebuches mit
Bild erhält das Archiv im HTI zur Aufbewahrung und weiteren Verarbeitung. K. F. Krieg im All – Heute noch möglich? Hochpräzise
Anti-Satelliten-Waffen könnten die nächsten Kriege entscheiden. Auch
Deutschland mischt mit im Rennen um die Macht im Weltraum. Wie gefährlich sind
die Pläne der Militärstrategen? Nur einen Schuss brauchte die
US-Armee, um ihren defekten Spion vom Himmel zu holen. USA-193 wird voll
erwischt. Getroffen von einer Rakete, zersplitterte der Satellit in Tausende
kleine Teile. Der Lärm der Kollision verhallte im Vakuum des Weltalls. Lautlose
Präzisionsarbeit in 247 Kilometer Höhe. Und alles, um die Welt zu
retten? Zumindest die USA sind davon überzeugt. Den Abschuss ihres
Spionagesatelliten in Februar diesen Jahres rechtfertigen sie mit humanitären
Gründen: Im Tank des taumelnden Trabanten habe sich fast eine halbe Tonne
hochgiftiges Hydrazin befunden, das unter keinen Umständen die Erde erreichen durfte. Experten streiten noch immer,
wie groß das Risiko wirklich war. Sicher ist jedoch: Das Schützenfest im Orbit
war für die Amerikaner eine willkommene Demonstration ihrer Stärke. „Auch wenn
die ehemalige Bush-Regierung gern betont hat, es gebe kein Wettrüsten im
Weltall, sieht die Realität ganz anders aus“, sagt Michael Krepon vom Henry L.
Stimson Center, einer auf Konfliktforschung spezialisierten Denkfabrik in
Washington. Erst vergangenes Jahr hätten die Amerikaner ihre Weltraumdoktrin
konkretisiert. Seither beanspruchen sie nicht nur die Macht im Weltraum. Sie
wollen auch alles dafür tun, die US-Überlegenheit zu verteidigen. China und
Russland, aber auch Indien, Japan und Europa wollen nicht tatenlos zusehen –
der Welt droht ein neuer Rüstungswettlauf im All! Denn wer den Weltraum
kontrolliert, kontrolliert die Welt: Dieselben GPS-Navigationssatelliten, die
deutsche Autofahrer auf Kurs halten, geleiten auch amerikanische
Präzisionsbomben ans Ziel. Unbemannte Drohnen verlassen sich bei ihren
Angriffen auf die Signale aus dem All. Und auch die Kämpfer am Boden kommen
ohne Hightech-Unterstützung nicht mehr aus. Ohne Hilfe aus dem All ist moderne
westliche Kriegsführung nicht mehr denkbar. DA MÖCHTE AUCH Europa
nicht hinten anstehen. Nach jahrelangem Widerstand hat das europäische
Parlament Anfang Juli entschieden, das geplante Satellitensystem Galileo,
Europas Antwort auf das amerikanische GPS, auch militärisch zu nutzen. 502
Abgeordnete stimmten für den Antrag, nur 83 waren dagegen. Selbst Deutschland wandelt
sich zur militärischen Weltraummacht. Seit Juli dieses Jahres ist die
Bundeswehr stolze Besitzerin von fünf einsatzbereiten Spionagesatelliten. Das
Quintett, das auf den Namen SAR-Lupe hört, kann Objekte von weniger als einem
Meter Größe ausmachen - dank seiner Radaraugen auch nachts und bei schlechtem
Wetter. „Militärpolitisch bringt SAR-Lupe Deutschland auf Augenhöhe mit anderen
Staaten“, freut sich Vizeadmiral Wolfram Kühn. Friedensforscher können diese
Begeisterung nicht teilen. Peter Strutynski von der Universität Kassel
fürchtet, jeder neue Militärsatellit könne als zusätzliche Bedrohung angesehen
werden: „Die logische Konsequenz sind Anti-Satelliten-Waffen,
Anti-Anti-Satelliten-Waffen und so weiter“. Zumal Satelliten ein leichtes Ziel
abgeben: Ihre Bahnen lassen sich exakt vorausberechnen, und auf eine Panzerung
wird aus Gewichtsgründen verzichtet. Bereits vor 20 Jahren versuchten die
Sowjetunion und Amerikaner diese Verwundbarkeit auszunutzen, berichtet Michael
Krepon. Allein die USA hätten ihre Satellitenabwehr 36-mal getestet, ein
Satellit wurde dabei zerstört. Die Sowjetunion soll etwa 20 Versuche
unternommen haben, die Hälfte mit Erfolg. Danach wurde es ruhig um
Anti-Satelliten-Waffen. Bis zum vergangenen Jahr. OHNE VORWARNUNG
visierte die chinesische Armee Anfang Januar einen ausgedienten
Wettersatelliten an. Bevor ihn die Rakete erwischte, umkreiste Feng Yun iC
(„Wind und Wolken“) die Erde in einer Höhe von 865 Kilometer – genau dort, wo
sich auch die meisten amerikanischen Spionagesatelliten aufhalten. „Damit haben
die Chinesen dem Pentagon unmissverständlich klar- gemacht, dass ihm der
Weltraum nicht allein gehört“, sagt Krypton. Die Amerikaner protestierten
vehement, nur um im Februar diesen Jahres nachzulegen: mit dem Abschuss von
USA-193. Wie auch die Chinesen verzichtete auch die US-Armee bei ihrer
Zielübung auf einen Sprengkopf. Angesichts einer Aufprallgeschwindigkeit von
fast 37 000 km/h reichte allein die Bewegungsenergie des Geschosses, um den
Satelliten zu zerstören. GPS-Satelliten, die in mehr
als 20 000 Kilometer Höhe um die Erde kreisen, sind für Laser und Raketen nicht
zu erreichen. Unverwundbar macht sie das noch lange nicht: Schon in den 1980er
Jahren hat die Sowjetunion mit Killersatelliten experimentiert. Die
unfreundlichen Gesellen können sich ihrem Ziel autonom nähern, es mit Lasern
beschießen, Störsignale aussenden oder gleich auf Kollisionskurs gehen. Winzige
Parasitensatelliten haben keine andere Aufgabe, als sich an ihren Gegner
anzuheften und bei Bedarf zu explodieren. Die Aggression muss dabei
nicht unbedingt von den großen Raumfahrtnationen ausgehen. Derzeit haben etwa
50 Staaten Kontrolle über Satelliten – darunter Länder wie Algerien, Vietnam
und Nigeria. Wer das nötige Geld hat, kann heute Mikrosatelliten einkaufen und
sie passend zu den eigenen militärischen Fantasien ausbauen DER WELTRAUMVERTRAG
aus dem Jahr 1967 untersagt lediglich den Einsatz von Massenvernichtungswaffen
im Orbit. Alle Versuche, die Aufrüstung im All zu regulieren, sind bislang am
US-Widerstand gescheitert. Wer die All-Macht will, unterschreibt keine
Verträge. Michael Krepon vom
Stimson-Center hält das für „unklug“. Gerade Amerika, das mehr als 850
Satelliten betreibt, hätte bei einem Krieg der Sterne am meisten zu verlieren. Auch durch Kollateralschäden:
Allein der Abschuss des chinesischen Wettersatelliten vor eineinhalb Jahren
produzierte enorme Mengen an Weltraummüll – mindestens 2317 Trümmerteile von
der Größe eines Golfballs und darüber. Es wird Jahrzehnte dauern, bis dieser
Schrott langsam absinkt und in der Erdatmosphäre verglüht. „Dabei ist es
möglich, dass einer der 300 Satelliten in den niedrigeren Umlaufbahnen
beschädigt wird“, warnt Krepon. Und mit jedem Abschuss wird dieses Risiko
größer. Wer darunter am stärksten leidet, ist klar: das Land mit den meisten
Satelliten. Quelle: PM 11/2008 EINE BEMERKUNG DAZU: Die gemeinsame Arbeit von
Astronauten und Kosmonauten vieler Länder auf der ISS darf uns nicht dazu
verführen, die Augen vor den genannten Problemen zu verschließen. Man kann nur
hoffen, dass sich die beiden Großmächte, USA und Russland nach der Wahl von
Obama zum neuen Präsidenten, schnell zusammenfinden, um ihr Verhältnis zu
entkrampfen. Schon wieder sollen Raketen stationiert werden und das mitten in
Europa! Wir wollen eine friedliche Nutzung des Weltraums, gemeinsam mit allen
Staaten der Erde. Ein neuer Weltraumvertrag muss her! K. F. Leser schreiben uns Liebe Leser des Infoblattes, in unserer Ausgabe 3/2008
hatte sich unser Vereinsmitglied, Gerhard Helm, zu dem aufgestellten Katapult
für die Fi 103 (V 1) geäußert. Seine Meinung ist dem Leiter des HTI, Herrn
Mühldorfer-Vogt, bekannt geworden. Es ist natürlich legitim, dass sich Herr
Mühldorfer-Vogt dazu äußert. Wir möchten der Leserschaft
seine Antwort auf den Artikel von Herrn Helm nicht vorenthalten und
veröffentlichen ihn in unserem Infoblatt. K. F. Sehr geehrter Herr Helm, gestern überreichte mir Herr Schmidt das neue
Infoblatt des Fördervereins. Mit einer gewissen Neugier las ich Ihren „Versuch
einer Begriffsbestimmung“, nachfolgend muss ich konstatieren, dass es
anscheinend bei einem Versuch geblieben ist. Schade. Dies meine ich vollkommen
ohne Ironie, wie nachfolgende Zeilen hoffentlich beweisen. Bislang war ich in dem Glauben, dass sich der
Verfasser einer solch fundamentalen Kritik wie z.B. an der sanierten
Walter-Schleuder weiter informiert, ggf. das Gespräch auch zur eigenen
Rückversicherung mit dem Kontrahenten sucht. Auch und gerade vor dem
Hintergrund eines bislang von meiner Seite unterstellten positiven Verhältnisses
zueinander. Das besagte Foto wurde nachweislich vor dem 17. Juli
aufgenommen, die Szenerie ist inzwischen eine grundlegend Andere, da nun alle
Arbeiten erfolgreich abgeschlossen wurden. Es mutet schon befremdlich an,
während eines langwierigen Sanierungsprozesses den Zwischenstand als Endprodukt
darzustellen, um dieses abschließend zu beurteilen. Insofern bedarf Ihr Artikel
einer grundlegenden Aktualisierung. Darüber hinaus waren v.a. internationale
Restaurierungsnormen, z.B. von ICOMOS, leitend in der Sanierung. In diesem
Zusammenhang ist es vollkommen egal, ob das zu sanierende historische Sachgut
eine Sperrspitze, goldenes Essbesteck oder – wie in unserem Fall – eine 48 m
lange Walter-Schleuder darstellt. Wichtig hierbei ist die Tatsache, dass Teile
des Exponats (z.B. das Untergestell) fehlen. Die ethischen und methodischen
Erwägungen sowie ihre technische Umsetzung sind inzwischen in seriösen,
wissenschaftlich arbeitenden Museen weltweit überall gleich. Die von ihnen
implizit vorgebrachten Ideen, lieber Herr Helm, sind dagegen nur nett. Mit freundlichen Grüßen Christian Mühldorfer-Vogt M.A. Direktor HTI Peenemünde im Spiegel der Presse Ostseezeitung 29.09 2008 Englische Fliegerkombi für
Peenemünde
Für Museumschef Joachim Saathoff und Ralf Rödel vom Museumsverein Peenemünde kommt dieses gut erhaltene Stück gerade recht. „Wir sind dabei, einen Bereich einzurichten, in dem an die an den Angriffen auf Peenemünde beteiligten Lancaster-Bomber und ihre Piloten erinnert werden soll, denn auch das ist ein wichtiger Teil der Peenemünder Geschichte", sagte Saathoff. Und für Rödel ist die Übergabe des neuerlichen Geschenkes der Pavelin-Brüder ein Zeichen der Freundschaft, die zwischen ihnen und dem Museumsteam gewachsen ist. Die Peenemünder wissen überhaupt um den unschätzbaren Wert, den diese Verbindung birgt. Die zwei Engländer haben nämlich als Kinder noch den Terror am eigenen Leib erlebt, den die Nazis mit so genannten Flügelbomben (V 1) und Raketen (V 2) in ihre Heimat trugen. Und sie haben im September 1994 sogar Reste eines Triebwerkes einer solchen Rakete, die 50 Jahre zuvor, am 13. Oktober 1944, auf der Farm ihres Großvaters eingeschlagen und detoniert war, dem Peenemünder Museum übergeben. Bis sie jetzt mit der Uniform kamen, haben sie bei jedem ihrer Besuche etwas mitgebracht, stets eine wertvolle Ergänzung der Museumskollektion. Die beiden bescheidenen und sympathischen Brüder hatten – auch das gehört zu den Traditionen ihrer Besuche auf Usedom – am Sonnabend eine Widerbegegnung mit ehemaligen Peenemündern. „Wir freuen uns, dass wir ein bisschen dazu beitragen können, dass aus den Feinden von einst längst Freunde geworden sind“, sagte Bill zum Abschied. Es ist sicher nicht nur „ein bisschen“, was sie getan haben und noch tun werden für diese Freundschaft. DIETRICH BUTENSCHÖN Ostseezeitung
04.10 2008 Natalia
Koroljowa füllte bei ihrem Besuch in Peenemünde viele Geschichtslücken
Auf Spurensuche nach dem Sputnik-Vater
NASA. Erst jetzt erkennt man auch, wer für diese
großen Ereignisse damals eine Schlüsselfigur war. Sein Name ist weitestgehend
unbekannt geblieben. Der Erbauer des Sputniks – der Start jährt sich heute zum
51. Mal – heißt Sergej Koroljow und nicht einmal seine Familie wusste dies.
Deshalb suchte jetzt seine Tochter Natalia Koroljowa nach 62 Jahren in
Deutschland nach den Spuren der Anfänge und fand Antworten. „Mein Vater hatte
irgendetwas mit Raketen zu tun und deshalb bereisten wir das ganze Land von der
Ostsee bis in den Harz. Er zeigte mir schöne Strände, schicke Hotels und
manchmal auch geheimnisvolle Orte“, so die heutige Medizinerin. Mehr wusste sie
bis zu seinem Tode im Jahre 1966 auch nicht.
dennoch lieferten diese den eindeutigen Hinweis: „Hier stand der Sputnik-Konstrukteur und fotografierte seine Tochter“. Die Bilder, das eine vor 62 Jahren aufgenommen, das andere vor kurzer Zeit, passen genau übereinander. Volkmar Schmidt, der Vorsitzende des Peenemünder Fördervereins, spitzte die Ohren als Natalia Koroljowa von dem dort bekannten sowjetischen Häftling Dewjatajew erzählte. Dieser flüchtete 1944 mit neun weiteren Leidensgenossen in einem deutschen Flugzeug vom Flugplatz Peenemünde. Er wurde später „Held der Sowjetunion“. Ihm widmete man in Peenemünde einen Gedenkstein. „Viele Dinge, die bislang ins Reich der Legende verwiesen wurden, haben sich durch ihren Besuch bestätigt“, so Volkmar Schmidt. Gemeinsam mit dem HTI hatte der Förderverein den Besuch der Tochter des Sputnik-Erfinders organisiert. „Sie hat sehr viele Lücken gefüllt“, ist der Vorsitzende noch immer beeindruckt von der Moskauerin. Schmidt ist optimistisch, mit Natalia Koroljowa in Kontakt zu bleiben. Neun Tage verbrachte sie in Deutschland. Ihr Programm war anstrengend: 33 Veranstaltungen und 6 Vorlesungen. 2300 Kilometer weit ist sie durch das Land gefahren, um Spuren zu finden. R. HECKEL/HNI Ralf Heckel ist Vorsitzender der German Space
Education Institute. Das gemeinnützige internationale Privatinstitut fördert
wissenschaftliche, hochtechnische und akademische Berufsorientierung. Das
Institut organisierte die jüngste Deutschlandtour von Prof. Dr. Natalia
Koroljowa aus Moskau. Ostseezeitung 22.10.2008 HTI Peenemünde bietet Partnern Hilfe
an
Die Gemeinde Ostrow will diese Geschichte in Form eines Museums mit Freigelände aufarbeiten. Auch erfuhren die Gäste, dass es in dieser Region eine Erprobungsstelle der Luftwaffe, eine Heeresversuchsstelle sowie den SS-Schießplatz „Heidelager“ gab, auf dem sich ein Konzentrationslager befand. Im Rahmen einer Gemeinderatssitzung in Ostrow stellten die Polen den Gästen den Ort Blizna und das dort geplante historisches Projekt vor, das von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert wird. Beim Projektstart kann das HTI Peenemünde konzeptionelle und inhaltliche Hilfe leisten, so Mühldorfer-Vogt. Dr. Hans Knopp stellte das HTI vor und ging vor allem auf die ethische Seite der Entwicklungen und die Nutzung der Technologie als Waffentechnik ein. Ute Augustat informierte über die Bildungsarbeit bei Schüler- und Jugendprojekten des HTI. Die Polen legen viel Wert auf die Kooperation beim Jugendaustausch und in den Bereichen Sport und Vereine, hieß es. Vereinsinformation Wir gedenken unseres verstorbenen Ehrenmitglieds Ernst
Stuhlinger *19.12.1913 † 25.05.2008 Der Raketenpionier Ernst Stuhlinger war ein
Weggefährte von Wernher von Braun und maßgeblich an der Entwicklung des
amerikanischen Raumfahrtprogramms beteiligt. Wir gedenken unseres verstorbenen Mitglieds Doris
Dornberger *13.06.1915 † 07.09.2008 Wir trauern um ein verdienstvolles Mitglied
unseres Vereins. Sie nehmen in unserer Erinnerung einen festen
Platz ein. Wir
danken für Spenden Frau Rita Mayer Schön 100,00 €
Herrn Klaus Getzin 50,00 €
Frau Karola Raddatz 15,00 €
Herrn Sven Prassler 50,00 €
Als neue
Mitglieder in unserem Verein begrüßen wir recht herzlich
Herrn Sven Prassler, Rellingen Herrn Norbert Höllerer, Floß Wir wünschen
Ihnen viel Spaß und Freude bei einer erfolgreichen Vereinsarbeit
Im Oktober hatten Geburtstagtag
Herr Jörg
Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter
Wiechmann, Oberbiberg; Herr
Dipl.-Ing. Ottmar Wegner,
Altenholz-Klausdorf Im November hatten Geburtstag
Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Uwe
Scherf, Osterburg; Herr Thomas Dietrich, Glauchau Im Dezember haben Geburtstag
Frau
Anne-Marie Pape, Wankendorf; Herr
Heinz-Jürgen Rieck, Frankfurt/M.; Herr Volkmar
Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe,
Fürth Herr Dr.
Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt
Augustin; Herr Marcus Laabs, Holzminden;
Herr
Silvio Lottes, Zwickau; Frau Elsbeth Havemann, Eichwalde; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums
Peenemünde -Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde Anschrift: Förderverein Peenemünde e.
V. Waldstraße 03 17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106;
038371/20695 e-mail: lutz-huebi@gmx.de Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de Gestaltung: Lutz Hübner, Klaus
Felgentreu, Karlshagen und G. Helm, Norderstedt; Layout und Druck:
Hoffmann-Druck Wolgast Alte Rechte, einschließlich
Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder
Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die
Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer
nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich
zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk
vervielfältigt Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;
Spendenkonto: 384 001 432
Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern Erster erfolgreicher Flug der sowjetischen
Raumfähre „BURAN“ am 15.11.1988 Offizieller
Erinnerungsumschlag, herausgegeben in Zusammenarbeit zwischen der
Weltraumorganisation „Glavkosmos“ der UdSSR und der Mezhdunarodnaja Kniga,
zuständig für den Export von Briefmarken und philatelistischen Erzeugnissen der
UdSSR, in einer Auflage von ursprünglich 10.000 fortlaufend nummerierten
Exemplaren, von denen 1.000 offiziell vernichtet wurden, so dass 9.000
Erinnerungsbriefe verbleiben. Der Umschlag ist dem
ersten erfolgreichen Flug der sowjetischen Raumfähre „BURAN“ gewidmet – die
Illustration des Umschlages zeigt gewissermaßen als Missionsemblem in roter und
blauer Farbe die Raumfähre auf der Startplattform.
Man kann an dieser Abbildung deutlich erkennen, dass die Grundkonzeption von
BURAN“ derjenigen des Space Shuttle entspricht. Der Umschlag ist
frankiert mit der Sondermarke zu 15 Kopeken, erschienen im Jahre 1984 zum 50.
Geburtstag von Juri Alexsejewitsch Gagarin, der als erster Mensch im Weltraum
flog. Die Marke zeigt sein Porträt, im Hintergrund das Kosmonautendenkmal und
sein Raumschiff „WOSTOCK 1“. Diese Marke ist
abgestempelt am Starttag von „BURAN“, den 15. November 1988 mit dem Stempel des
Kosmodroms Baikonur. Zusätzlich trägt der
Umschlag einen fünfeckigen Erinnerungsstempel von Glavkosmos mit Abbildung der
Raumfähre und Inschrift „Glavkosmos / Erster erfolgreicher Start 15.11.1988 /
Raumschiff für die Erdumlaufbahn „BURAN“ (=Schneesturem). Auf der Rückseite des
Beleges eine Echtheitsbestätigung in russischer und in englischer Sprache,
unterzeichnet vom Stellvertretenden Generaldirektor der Mezhdunarodnaja Kniga. Die wieder verwendbare
Raumfähre „BURAN“ ist 36 m lang und ca. 16 m hoch. Der Rumpfdurchmesser beträgt
5,60 m und die Flügelspannweite 24 m. Der Frachtraum kann bei einem Durchmesser
von 4,70 m und einer Länge von 18,30 m Nutzlast bis 30 t in den Weltraum und
bis 20 t zurück zur Erde transportieren. In die Ladebucht passt beispielsweise
eine komplette „Saljut“ – Raumstation. Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern und Freunden des Vereins schöne und besinnliche Feiertage sowie ein erfolgreiches Jahr 2009 bei bester
Gesundheit. |