Jahreshauptversammlung des Fördervereins Peenemünde e. V.

 

Vom 26. September bis 29. September 2008 hat unser Verein sein traditionelles Treffen  durchgeführt. Am 28.09. fand unsere Jahreshauptversammlung im Hotel Baltic statt. 20 Mitglieder waren anwesend. Viele anregende Gespräche wurden geführt.

Zu Gast waren wieder die beiden Brüder John und Bill Pavelin aus der südostenglischen Grafschaft Essex. Es gehört schon zur Tradition, dass sie an dem jährlichen Treffen der Peenemünder teilnehmen. „Wir freuen uns, dazu beitragen zu können, dass aus Feinden von einst längst Freunde geworden sind.“

Während der Exkursion zur Pommernmühle Ueckermünde

                                                                               Foto L. Hübner

 

Auf der Jahreshauptversammlung erstattete unser Vereinsvorsitzender, Herr Volkmar Schmidt, den Bericht. Anschließend erstattete der Schatzmeister den Kassenbericht sowie Dieter Frenzel den Bericht der Revisionskommission. Herr Lutz Hübner wurde bei einer Nachwahl als Schatzmeister unseres Vereins ohne Gegenstimme gewählt.

Vereinsmitglieder, die nicht anwesend sein konnten, können die Berichte des Schatzmeisters und der Revisionskommission bei Herrn Hübner abfordern.

Zwei wichtige Informationen wurden auf der Jahreshauptversammlung gegeben:

 

  1. Das nächste Vereinstreffen findet in der Zeit vom 01.10. – 04.10.09 statt.
  2. Am 19.09.09 findet in Lampoldshausen der Tag der offenen Tür des DLR statt. Wir wollen diese Möglichkeit nutzen und dem DLR einen Besuch abstatten.

 

K. F.

 

 Vinci-Triebwerk im Prüfstand P4.1 des DLR Lampoldshausen

Vinci-Triebwerk im Prüfstand P4.1 des DLR Lampoldshausen

                                     Foto: DLR

Der Standort Lampoldshausen des DLR

 

 Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) feiert 2009 sein 50jähriges Bestehen. Es ist das nationale Zentrum der BRD für Luft- und Raumfahrt. Das DLR betreibt umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in nationaler und internationaler Kooperation. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierung für die Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig.

Mit ca. 5700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt das DLR über dreizehn Standorte in Köln, Berlin, Bonn, Braunschweig, Göttingen, Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen, Neustrelitz, Hamburg, Trauen, Bremen, Weilheim und Stuttgart, sowie Büros in Paris, Washington und Brüssel. In Lampoldshausen sind heute etwa 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  beschäftigt.

 

 An der Entwicklung der Trägerakete ARIANE hat das DLR maßgeblichen Anteil. Das europäische Arianetransportsystem wurde bereits Ende der 80er Jahre zum Weltmarktführer für kommerzielle Satelliten.

Seit Januar 2002 trägt die Einrichtung des DLR in Lampoldshausen die Bezeichnung Institut für Raumfahrtantriebe. Im Rahmen des Ariane 5 Plus-Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA und dem französischen Raumfahrtzentrum CNES wurde das DLR Lampoldshausen mit der Errichtung des Höhensimulationsprüfstandes P4.1 und der Durchführung von Entwicklungstests am zukünftigen Oberstufentriebwerk VINCI beauftragt.

 

Weitere Info: www.dlr.de

 

 

Aktuelles von der Raumfahrt

 

Deutsche nutzen chinesische Raumfahrt

 

Bild:CZ-2F launch vehicle.png

Zeichnung einer CZ-2F-Rakete (Langer Marsch)

 

Deutsche Wissenschaftler werden erstmals Experimente auf einem chinesischen Raumschiff vornehmen. Wie die Universität Magdeburg bekannt gab, sollen an Bord der für 2010 oder 2011 geplanten Mission „Shenzou 8“ unter anderem Versuchsreihen des an der Hochschule tätigen Immunologen Oliver Ullrich laufen, der allerdings nicht selbst ins All fliegen wird.

Ullrich, der Professor für Weltraumbiotechnologie ist, erforscht seit drei Jahren, warum das menschliche Immunsystem in der Schwerelosigkeit nicht mehr funktioniert. Dabei arbeitet er unter anderem auch schon mit chinesischen Forschergruppen zusammen. Neben seinen Versuchen werden auch andere deutsche Wissenschaftler an der Shenzhou-Mission beteiligt. Sie werden Augentierchen, Pflanzen, Muskel- und Schilddrüsenzellen ins All schicken.

 

Das Vorhaben wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und China Manned Space Engineering Office koordiniert. Beide Seiten haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen und haben im Oktober in Peking ein binationales Symposium zur Weltraumbiologie veranstaltet.

Da Fluggelegenheiten ins All extrem selten und teuer sind, gelten internationale Kooperationen in der Weltraumforschung als unerlässlich. Deutsche Wissenschaftler arbeiten auf diesem Gebiet bereits seit einiger Zeit auch mit chinesischen Kollegen zusammen. Eine deutsche Mission auf einem chinesischen Raumschiff gab es bislang allerdings noch nicht.

 

AP

Peenemünder Geschichten

 

Immer wieder erhalten wir Anfragen und Informationen über Tätigkeiten ehemaliger Peenemünder in der Zeit bis 1945. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir weiterhelfen können und natürlich auch Informationen erhalten, in unserer Forschungsarbeit zur Peenemünder Geschichte die Lücken zu schließen.

 

So auch im Fall des Dipl.-Ing. Max Josef Forster.

Anfang des Jahres erhielt ich einen Anruf von Herrn Rico Forster. Aus Erzählungen seines Großvaters hat er erfahren, dass dieser eine Zeit lang in Peenemünde gedient hat. Die

Dipl.-Ing. Max Josef Forster

 Nachforschung im Archiv des HTI war von Erfolg gekrönt. Wir konnten ihm mitteilen, dass sein Großvater, Max Josef Forster, in Peenemünde in der Triebwerksabteilung als Abteilungsleiter Statik tätig war. Der wahrscheinliche Einsatz erfolgte ab 1944 in Peenemünde. Herbert Michael, ein Freund von Max J. Forster, hatte ihn zu Ende des Krieges überzeugen wollen, mit ihm in die USA zu gehen. Aus familiären Gründen hatte Max Forster das abgelehnt. Max Forster starb 1982.

Nun habe ich im September eine Kopie des Tagebuches mit Bild von seinem Enkel erhalten. Es ist ein sehr persönliches Tagebuch. Da werden auch eine Reihe von Namen genannt, die es wert sind weiter zu erforschen, wie z.B. Degenkolb, Palaoro vom H.A.P.11, Hptm. Hubert und Heubach und zuletzt Herbert Michael, der 1945 in die USA ging und in Salt Lake City, Utah lebt oder lebte.

Vielleicht kennt ja einer der Veteranen von Peenemünde Max J. Forster und kann helfen mehr über ihn zu erfahren. Sein Bild ist hier zu sehen.

Die Kopie des Tagebuches mit Bild erhält das Archiv im HTI zur Aufbewahrung und weiteren Verarbeitung.

 

K. F.

 

Krieg im All – Heute noch möglich?

 

Hochpräzise Anti-Satelliten-Waffen könnten die nächsten Kriege entscheiden. Auch Deutschland mischt mit im Rennen um die Macht im Weltraum. Wie gefährlich sind die Pläne der Militärstrategen?

 

Nur einen Schuss brauchte die US-Armee, um ihren defekten Spion vom Himmel zu holen. USA-193 wird voll erwischt. Getroffen von einer Rakete, zersplitterte der Satellit in Tausende kleine Teile. Der Lärm der Kollision verhallte im Vakuum des Weltalls. Lautlose Präzisionsarbeit in 247 Kilometer Höhe.

Und alles, um die Welt zu retten? Zumindest die USA sind davon überzeugt. Den Abschuss ihres Spionagesatelliten in Februar diesen Jahres rechtfertigen sie mit humanitären Gründen: Im Tank des taumelnden Trabanten habe sich fast eine halbe Tonne hochgiftiges Hydrazin befunden, das unter keinen Umständen die Erde erreichen durfte.

Experten streiten noch immer, wie groß das Risiko wirklich war. Sicher ist jedoch: Das Schützenfest im Orbit war für die Amerikaner eine willkommene Demonstration ihrer Stärke. „Auch wenn die ehemalige Bush-Regierung gern betont hat, es gebe kein Wettrüsten im Weltall, sieht die Realität ganz anders aus“, sagt Michael Krepon vom Henry L. Stimson Center, einer auf Konfliktforschung spezialisierten Denkfabrik in Washington. Erst vergangenes Jahr hätten die Amerikaner ihre Weltraumdoktrin konkretisiert. Seither beanspruchen sie nicht nur die Macht im Weltraum. Sie wollen auch alles dafür tun, die US-Überlegenheit zu verteidigen. China und Russland, aber auch Indien, Japan und Europa wollen nicht tatenlos zusehen – der Welt droht ein neuer Rüstungswettlauf im All!

Denn wer den Weltraum kontrolliert, kontrolliert die Welt: Dieselben GPS-Navigationssatelliten, die deutsche Autofahrer auf Kurs halten, geleiten auch amerikanische Präzisionsbomben ans Ziel. Unbemannte Drohnen verlassen sich bei ihren Angriffen auf die Signale aus dem All. Und auch die Kämpfer am Boden kommen ohne Hightech-Unterstützung nicht mehr aus. Ohne Hilfe aus dem All ist moderne westliche Kriegsführung nicht mehr denkbar.

 

DA MÖCHTE AUCH Europa nicht hinten anstehen. Nach jahrelangem Widerstand hat das europäische Parlament Anfang Juli entschieden, das geplante Satellitensystem Galileo, Europas Antwort auf das amerikanische GPS, auch militärisch zu nutzen. 502 Abgeordnete stimmten für den Antrag, nur 83 waren dagegen.

Selbst Deutschland wandelt sich zur militärischen Weltraummacht. Seit Juli dieses Jahres ist die Bundeswehr stolze Besitzerin von fünf einsatzbereiten Spionagesatelliten. Das Quintett, das auf den Namen SAR-Lupe hört, kann Objekte von weniger als einem Meter Größe ausmachen - dank seiner Radaraugen auch nachts und bei schlechtem Wetter. „Militärpolitisch bringt SAR-Lupe Deutschland auf Augenhöhe mit anderen Staaten“, freut sich Vizeadmiral Wolfram Kühn. Friedensforscher können diese Begeisterung nicht teilen. Peter Strutynski von der Universität Kassel fürchtet, jeder neue Militärsatellit könne als zusätzliche Bedrohung angesehen werden: „Die logische Konsequenz sind Anti-Satelliten-Waffen, Anti-Anti-Satelliten-Waffen und so weiter“. Zumal Satelliten ein leichtes Ziel abgeben: Ihre Bahnen lassen sich exakt vorausberechnen, und auf eine Panzerung wird aus Gewichtsgründen verzichtet. Bereits vor 20 Jahren versuchten die Sowjetunion und Amerikaner diese Verwundbarkeit auszunutzen, berichtet Michael Krepon. Allein die USA hätten ihre Satellitenabwehr 36-mal getestet, ein Satellit wurde dabei zerstört. Die Sowjetunion soll etwa 20 Versuche unternommen haben, die Hälfte mit Erfolg. Danach wurde es ruhig um Anti-Satelliten-Waffen. Bis zum vergangenen Jahr.

 

OHNE VORWARNUNG visierte die chinesische Armee Anfang Januar einen ausgedienten Wettersatelliten an. Bevor ihn die Rakete erwischte, umkreiste Feng Yun iC („Wind und Wolken“) die Erde in einer Höhe von 865 Kilometer – genau dort, wo sich auch die meisten amerikanischen Spionagesatelliten aufhalten. „Damit haben die Chinesen dem Pentagon unmissverständlich klar- gemacht, dass ihm der Weltraum nicht allein gehört“, sagt Krypton. Die Amerikaner protestierten vehement, nur um im Februar diesen Jahres nachzulegen: mit dem Abschuss von USA-193. Wie auch die Chinesen verzichtete auch die US-Armee bei ihrer Zielübung auf einen Sprengkopf. Angesichts einer Aufprallgeschwindigkeit von fast 37 000 km/h reichte allein die Bewegungsenergie des Geschosses, um den Satelliten zu zerstören.

GPS-Satelliten, die in mehr als 20 000 Kilometer Höhe um die Erde kreisen, sind für Laser und Raketen nicht zu erreichen. Unverwundbar macht sie das noch lange nicht: Schon in den 1980er Jahren hat die Sowjetunion mit Killersatelliten experimentiert. Die unfreundlichen Gesellen können sich ihrem Ziel autonom nähern, es mit Lasern beschießen, Störsignale aussenden oder gleich auf Kollisionskurs gehen. Winzige Parasitensatelliten haben keine andere Aufgabe, als sich an ihren Gegner anzuheften und bei Bedarf zu explodieren.

Die Aggression muss dabei nicht unbedingt von den großen Raumfahrtnationen ausgehen. Derzeit haben etwa 50 Staaten Kontrolle über Satelliten – darunter Länder wie Algerien, Vietnam und Nigeria. Wer das nötige Geld hat, kann heute Mikrosatelliten einkaufen und sie passend zu den eigenen militärischen Fantasien ausbauen

 

DER WELTRAUMVERTRAG aus dem Jahr 1967 untersagt lediglich den Einsatz von Massenvernichtungswaffen im Orbit. Alle Versuche, die Aufrüstung im All zu regulieren, sind bislang am US-Widerstand gescheitert. Wer die All-Macht will, unterschreibt keine Verträge.

Michael Krepon vom Stimson-Center hält das für „unklug“. Gerade Amerika, das mehr als 850 Satelliten betreibt, hätte bei einem Krieg der Sterne am meisten zu verlieren.

Auch durch Kollateralschäden: Allein der Abschuss des chinesischen Wettersatelliten vor eineinhalb Jahren produzierte enorme Mengen an Weltraummüll – mindestens 2317 Trümmerteile von der Größe eines Golfballs und darüber. Es wird Jahrzehnte dauern, bis dieser Schrott langsam absinkt und in der Erdatmosphäre verglüht. „Dabei ist es möglich, dass einer der 300 Satelliten in den niedrigeren Umlaufbahnen beschädigt wird“, warnt Krepon. Und mit jedem Abschuss wird dieses Risiko größer. Wer darunter am stärksten leidet, ist klar: das Land mit den meisten Satelliten.

 

Quelle: PM 11/2008

 

EINE BEMERKUNG DAZU:

 

Die gemeinsame Arbeit von Astronauten und Kosmonauten vieler Länder auf der ISS darf uns nicht dazu verführen, die Augen vor den genannten Problemen zu verschließen. Man kann nur hoffen, dass sich die beiden Großmächte, USA und Russland nach der Wahl von Obama zum neuen Präsidenten, schnell zusammenfinden, um ihr Verhältnis zu entkrampfen. Schon wieder sollen Raketen stationiert werden und das mitten in Europa! Wir wollen eine friedliche Nutzung des Weltraums, gemeinsam mit allen Staaten der Erde.

Ein neuer Weltraumvertrag muss her!

 

K. F.

 

Leser schreiben uns

 

Liebe Leser des Infoblattes,

 

in unserer Ausgabe 3/2008 hatte sich unser Vereinsmitglied, Gerhard Helm, zu dem aufgestellten Katapult für die Fi 103 (V 1) geäußert. Seine Meinung ist dem Leiter des HTI, Herrn Mühldorfer-Vogt, bekannt geworden. Es ist natürlich legitim, dass sich Herr Mühldorfer-Vogt dazu äußert.

Wir möchten der Leserschaft seine Antwort auf den Artikel von Herrn Helm nicht vorenthalten und veröffentlichen ihn in unserem Infoblatt.

 

K. F.

 

 

Sehr geehrter Herr Helm,

gestern überreichte mir Herr Schmidt das neue Infoblatt des Fördervereins. Mit einer gewissen Neugier las ich Ihren „Versuch einer Begriffsbestimmung“, nachfolgend muss ich konstatieren, dass es anscheinend bei einem Versuch geblieben ist. Schade. Dies meine ich vollkommen ohne Ironie, wie nachfolgende Zeilen hoffentlich beweisen.

 

Bislang war ich in dem Glauben, dass sich der Verfasser einer solch fundamentalen  Kritik wie z.B. an der sanierten Walter-Schleuder weiter informiert, ggf. das Gespräch auch zur eigenen Rückversicherung mit dem Kontrahenten sucht. Auch und gerade vor dem Hintergrund eines bislang von meiner Seite unterstellten positiven Verhältnisses zueinander.

 

Das besagte Foto wurde nachweislich vor dem 17. Juli aufgenommen, die Szenerie ist inzwischen eine grundlegend Andere, da nun alle Arbeiten erfolgreich abgeschlossen wurden. Es mutet schon befremdlich an, während eines langwierigen Sanierungsprozesses den Zwischenstand als Endprodukt darzustellen, um dieses abschließend zu beurteilen. Insofern bedarf Ihr Artikel einer grundlegenden Aktualisierung.

 

Darüber hinaus waren v.a. internationale Restaurierungsnormen, z.B. von ICOMOS, leitend in der Sanierung. In diesem Zusammenhang ist es vollkommen egal, ob das zu sanierende historische Sachgut eine Sperrspitze, goldenes Essbesteck oder – wie in unserem Fall – eine 48 m lange Walter-Schleuder darstellt. Wichtig hierbei ist die Tatsache, dass Teile des Exponats (z.B. das Untergestell) fehlen. Die ethischen und methodischen Erwägungen sowie ihre technische Umsetzung sind inzwischen in seriösen, wissenschaftlich arbeitenden Museen weltweit überall gleich. Die von ihnen implizit vorgebrachten Ideen, lieber Herr Helm, sind dagegen nur nett.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Christian Mühldorfer-Vogt M.A.

Direktor HTI

 

 

Peenemünde im Spiegel der Presse

 

 

Ostseezeitung 29.09 2008

Englische Fliegerkombi für Peenemünde


Peenemünde „Damals haben die Männer mit dieser Kleidung Tod und Verderben nach Deutschland zurück gebracht. Wir bringen sie euch heute als Freunde mit.“ Die Brüder John und Bill Pavelin aus der südostenglischen Grafschaft Essex haben am Sonnabend ihrer langjährigen Verbundenheit zum Peenemünder Bettenmuseum ein neues Kaptitel hinzugefügt. Bei ihrem fünften Besuch auf Usedom brachten sie dem Museum eine originale Fliegerkombi mit, wie sie die Piloten der britischen Royal Air Force auch bei ihren Angriffen auf Peenemünde trugen.

A. Saathoff und. R. Rödel nehmen die Fliegerkombi von den Pavelin- Brüdern entgegen.

Foto: D. Butenschön

 Für Museumschef Joachim Saathoff und Ralf Rödel vom Museumsverein Peenemünde kommt dieses gut erhaltene Stück gerade recht. „Wir sind dabei, einen Bereich einzurichten, in dem an die an den Angriffen auf Peenemünde beteiligten Lancaster-Bomber und ihre Piloten erinnert werden soll, denn auch das ist ein wichtiger Teil der Peenemünder Geschichte", sagte Saathoff. Und für Rödel ist die Übergabe des neuerlichen Geschenkes der Pavelin-Brüder ein Zeichen der Freundschaft, die zwischen ihnen und dem Museumsteam gewachsen ist.

Die Peenemünder wissen überhaupt um den unschätzbaren Wert, den diese Verbindung birgt. Die zwei Engländer haben nämlich als Kinder noch den Terror am eigenen Leib erlebt, den die Nazis mit so genannten Flügelbomben (V 1) und Raketen (V 2) in ihre Heimat trugen. Und sie haben im September 1994 sogar Reste eines Triebwerkes einer solchen Rakete, die 50 Jahre zuvor, am 13. Oktober 1944, auf der Farm ihres Großvaters eingeschlagen und detoniert war, dem Peenemünder Museum übergeben. Bis sie jetzt mit der Uniform kamen, haben sie bei jedem ihrer Besuche etwas mitgebracht, stets eine wertvolle Ergänzung der Museumskollektion.

Die beiden bescheidenen und sympathischen Brüder hatten – auch das gehört zu den Traditionen ihrer Besuche auf Usedom – am Sonnabend eine Widerbegegnung mit ehemaligen Peenemündern. „Wir freuen uns, dass wir ein bisschen dazu beitragen können, dass aus den Feinden von einst längst Freunde geworden sind“, sagte Bill zum Abschied. Es ist sicher nicht nur „ein bisschen“, was sie getan haben und noch tun werden für diese Freundschaft.

DIETRICH BUTENSCHÖN

 

Ostseezeitung 04.10 2008

Natalia Koroljowa füllte bei ihrem Besuch in Peenemünde viele Geschichtslücken

Sergej  Pawlowitsch Koroljow

 

Auf Spurensuche nach dem Sputnik-Vater


Peenemünde Gleich drei große Jubiläen fallen in den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate. 50 Jahre Hündin Laika, 50 Jahre erster US-Satellit „Explorer One“ und 50 Jahre

NASA. Erst jetzt erkennt man auch, wer für diese großen Ereignisse damals eine Schlüsselfigur war. Sein Name ist weitestgehend unbekannt geblieben. Der Erbauer des Sputniks – der Start jährt sich heute zum 51. Mal – heißt Sergej Koroljow und nicht einmal seine Familie wusste dies. Deshalb suchte jetzt seine Tochter Natalia Koroljowa nach 62 Jahren in Deutschland nach den Spuren der Anfänge und fand Antworten. „Mein Vater hatte irgendetwas mit Raketen zu tun und deshalb bereisten wir das ganze Land von der Ostsee bis in den Harz. Er zeigte mir schöne Strände, schicke Hotels und manchmal auch geheimnisvolle Orte“, so die heutige Medizinerin. Mehr wusste sie bis zu seinem Tode im Jahre 1966 auch nicht.

Seitdem beschäftigt sie sich mit der Aufarbeitung seines Lebens. In ihrem 1000-seitigem Buch „Vater“ (erscheint demnächst bei www.edverlag.de) hat sie alles zusammengetragen. Nur die Arbeit im Nachkriegsdeutschland ist noch lückenhaft. Deshalb besuchte sie alle Arbeitsstätten, an denen ihr Vater war und gewesen sein könnte. Darunter sind Bleicherode, Nordhausen, der Kyffhäuser, Leipzig, Kummersdorf, Berlin und Peenemünde. Mit ein paar alten Fotos in der Hand und nur noch ihren Erinnerungen als junges Mädchen ging sie auf Spurensuche.

In Peenemünde waren es nur eine vergessene Mauer und zwei rostige Schrauben im Gras,

V. Schmidt neben Prof. Dr. N. Koroljowa

                                              Foto: A. Saathoff

 dennoch lieferten diese den eindeutigen Hinweis: „Hier stand der Sputnik-Konstrukteur und fotografierte seine Tochter“. Die Bilder, das eine vor 62 Jahren aufgenommen, das andere vor kurzer Zeit, passen genau übereinander. Volkmar Schmidt, der Vorsitzende des Peenemünder Fördervereins, spitzte die Ohren als Natalia Koroljowa von dem dort bekannten sowjetischen Häftling Dewjatajew erzählte. Dieser flüchtete 1944 mit neun weiteren Leidensgenossen in einem deutschen Flugzeug vom Flugplatz Peenemünde. Er wurde später „Held der Sowjetunion“. Ihm widmete man in Peenemünde einen Gedenkstein.

„Viele Dinge, die bislang ins Reich der Legende verwiesen wurden, haben sich durch ihren Besuch bestätigt“, so Volkmar Schmidt. Gemeinsam mit dem HTI hatte der Förderverein den Besuch der Tochter des Sputnik-Erfinders organisiert. „Sie hat sehr viele Lücken gefüllt“, ist der Vorsitzende noch immer beeindruckt von der Moskauerin. Schmidt ist optimistisch, mit Natalia Koroljowa in Kontakt zu bleiben.

Neun Tage verbrachte sie in Deutschland. Ihr Programm war anstrengend: 33 Veranstaltungen und 6 Vorlesungen. 2300 Kilometer weit ist sie durch das Land gefahren, um Spuren zu finden.

R. HECKEL/HNI

Ralf Heckel ist Vorsitzender der German Space Education Institute. Das gemeinnützige internationale Privatinstitut fördert wissenschaftliche, hochtechnische und akademische Berufsorientierung. Das Institut organisierte die jüngste Deutschlandtour von Prof. Dr. Natalia Koroljowa aus Moskau.

Ostseezeitung 22.10.2008

HTI Peenemünde bietet Partnern Hilfe an


Peenemünde Vertreter der Gemeinde Peenemünde und des dortigen Historisch-Technischen Informationszentrums (HTI) sind jetzt von einem Besuch in der polnischen Gemeinde Ostrow/Blizna zurückgekehrt, seit 2007 Partnergemeinde von Peenemünde. In den Wäldern um die Region Blizna fanden in der Zeit des Dritten Reiches Versuche mit der Rakete A4 (V2) und der Flugbombe Fi 103 (V1) statt, teilte HTI-Leiter Christian Mühldorfer-Vogt mit.

Die Gemeinde Ostrow will diese Geschichte in Form eines Museums mit Freigelände aufarbeiten. Auch erfuhren die Gäste, dass es in dieser Region eine Erprobungsstelle der Luftwaffe, eine Heeresversuchsstelle sowie den SS-Schießplatz „Heidelager“ gab, auf dem sich ein Konzentrationslager befand. Im Rahmen einer Gemeinderatssitzung in Ostrow stellten die Polen den Gästen den Ort Blizna und das dort geplante historisches Projekt vor, das von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert wird.

Beim Projektstart kann das HTI Peenemünde konzeptionelle und inhaltliche Hilfe leisten, so Mühldorfer-Vogt. Dr. Hans Knopp stellte das HTI vor und ging vor allem auf die ethische Seite der Entwicklungen und die Nutzung der Technologie als Waffentechnik ein. Ute Augustat informierte über die Bildungsarbeit bei Schüler- und Jugendprojekten des HTI. Die Polen legen viel Wert auf die Kooperation beim Jugendaustausch und in den Bereichen Sport und Vereine, hieß es.

 

 

Vereinsinformation

 

 

 

œ Wir gedenken unseres verstorbenen Ehrenmitglieds

 

Ernst Stuhlinger

 

*19.12.1913         † 25.05.2008

 

Der Raketenpionier Ernst Stuhlinger war ein Weggefährte von Wernher von Braun und maßgeblich an der Entwicklung des amerikanischen Raumfahrtprogramms beteiligt.

 

 


œ Wir gedenken unseres verstorbenen Mitglieds

 

Doris Dornberger

 

*13.06.1915         † 07.09.2008

 

Wir trauern um ein verdienstvolles Mitglied unseres Vereins.

 

 

Sie nehmen in unserer Erinnerung einen festen Platz ein.

 

 

 

Wir danken für Spenden

 

Frau Rita Mayer Schön                         100,00 €
Herrn Klaus Getzin                                 50,00 €
Frau Karola Raddatz                              15,00 €
Herrn Sven Prassler                                                       50,00 €

 

Als neue Mitglieder in unserem Verein begrüßen wir recht herzlich

 


Herrn Sven Prassler, Rellingen

Herrn Norbert Höllerer, Floß

 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Freude bei einer erfolgreichen Vereinsarbeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Im Oktober hatten Geburtstagtag

 

Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg;

Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf

 

 

Im November hatten Geburtstag

 

Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Uwe Scherf, Osterburg;

Herr Thomas Dietrich, Glauchau

 

 

Im Dezember haben Geburtstag

 

Frau Anne-Marie Pape, Wankendorf; Herr Heinz-Jürgen Rieck, Frankfurt/M.;

Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth

Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin;

Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau;

Frau Elsbeth Havemann, Eichwalde; Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel

 

 

 


Herausgeber: Verein zur ,,Förderung und Aufbau eines Historisch-Technischen Museums Peenemünde -Geburtsort der Raumfahrt" e.V., Peenemünde

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

e-mail: lutz-huebi@gmx.de   Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Lutz Hübner, Klaus Felgentreu, Karlshagen und G. Helm, Norderstedt; Layout und Druck: Hoffmann-Druck Wolgast

Alte Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt

Bankverbindung:: Beitragskonto: 384 000 487;     Spendenkonto: 384 001 432       Bankleitzahl: 150 505 00 Bank: Sparkasse Vorpommern


Erster erfolgreicher Flug der sowjetischen Raumfähre „BURAN“ am 15.11.1988

Offizieller Erinnerungsumschlag, herausgegeben in Zusammenarbeit zwischen der Weltraumorganisation „Glavkosmos“ der UdSSR und der Mezhdunarodnaja Kniga, zuständig für den Export von Briefmarken und philatelistischen Erzeugnissen der UdSSR, in einer Auflage von ursprünglich 10.000 fortlaufend nummerierten Exemplaren, von denen 1.000 offiziell vernichtet wurden, so dass 9.000 Erinnerungsbriefe verbleiben.

Der Umschlag ist dem ersten erfolgreichen Flug der sowjetischen Raumfähre „BURAN“ gewidmet – die Illustration des Umschlages zeigt gewissermaßen als Missionsemblem in roter und blauer Farbe die Raumfähre

auf der Startplattform. Man kann an dieser Abbildung deutlich erkennen, dass die Grundkonzeption von BURAN“ derjenigen des Space Shuttle entspricht.

Der Umschlag ist frankiert mit der Sondermarke zu 15 Kopeken, erschienen im Jahre 1984 zum 50. Geburtstag von Juri Alexsejewitsch Gagarin, der als erster Mensch im Weltraum flog. Die Marke zeigt sein Porträt, im Hintergrund das Kosmonautendenkmal und sein Raumschiff „WOSTOCK 1“.

Diese Marke ist abgestempelt am Starttag von „BURAN“, den 15. November 1988 mit dem Stempel des Kosmodroms Baikonur.

Zusätzlich trägt der Umschlag einen fünfeckigen Erinnerungsstempel von Glavkosmos mit Abbildung der Raumfähre und Inschrift „Glavkosmos / Erster erfolgreicher Start 15.11.1988 / Raumschiff für die Erdumlaufbahn „BURAN“ (=Schneesturem).

Auf der Rückseite des Beleges eine Echtheitsbestätigung in russischer und in englischer Sprache, unterzeichnet vom Stellvertretenden Generaldirektor der Mezhdunarodnaja Kniga.

Die wieder verwendbare Raumfähre „BURAN“ ist 36 m lang und ca. 16 m hoch. Der Rumpfdurchmesser beträgt 5,60 m und die Flügelspannweite 24 m. Der Frachtraum kann bei einem Durchmesser von 4,70 m und einer Länge von 18,30 m Nutzlast bis 30 t in den Weltraum und bis 20 t zurück zur Erde transportieren. In die Ladebucht passt beispielsweise eine komplette „Saljut“ – Raumstation.

Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern

 

und Freunden des Vereins

 

schöne und besinnliche Feiertage sowie

 

ein erfolgreiches Jahr 2009 bei bester Gesundheit.