Jahreshauptversammlung 2015 und Peenemünder Treffen

 

Unser traditionelles Treffen mit Jahreshauptversammlung haben wir vom 25. September 2015 bis 27. September 2015 im Baltic und in Peenemünde durchgeführt.

Herzlich begrüßte Gäste waren wieder unsere englischen Freunde, die Brüder John und William Pavelin. Dieses Mal war ein Jubilar dabei. William erhielt von uns die herzlichsten Glückwünsche zu seinem 78. Geburtstag.

Nach dem obligatorischen Foto an der A4 hatten wir die Absicht mit dem neuen Fahrstuhl uns Peenemünde und Umgebung von oben anzusehen. Leider hat uns ein technischer Defekt an dem Lift ausgebremst. Unentwegte wagten aber den Weg über die lange Treppe nach oben. Am Sonnabend war der Fahrstuhl wieder fahrbereit, so dass auch die anderen Teilnehmer sich den Blick vom Kraftwerk leisten konnten.

Besuch P VII – Mitglieder und Freunde des Vereins an der Abschussstelle der A-4

Foto L.Hübner

Der Besuch im Müggenhof war wieder gut vorbereitet. Von dort wurden Fahrten zu den Prüfständen unternommen. Bei Kaffee und Kuchen konnten wir uns stärken. Vielen Dank an die Mitglieder des Museumsvereins dafür.

Die 3. Vortragsreihe im Haus des Gastes in Karlshagen bot interessante Informationen und Einblicke über Peenemündes Erbe in der Welt bis zu aktuellen Fragen der Raumfahrt. Allen Vortragenden sei dafür Dank gesagt.

 

Zur Jahreshauptversammlung

26 Gäste und Mitglieder haben daran teilgenommen.

Im Bericht und in den Diskussionen wurde festgestellt, dass nach wie vor die Peenemünder Geschichte mit unterschiedlichen Sichtweisen gesehen wird. Leider gibt es immer noch Beispiele (Presse, Foren usw.), in denen die negativen Aspekte der Raketenentwicklung (A4/V2) überwiegen. Wir haben den Eindruck, dass es nicht gewollt ist die revolutionäre Entwicklung der Anfänge der Raketentechnik zu würdigen.

Warum sonst wurde ein wissenschaftlicher Beirat für das HTM vom Land ins Leben gerufen?!

Seine Mitglieder sind sicher hoch dotierte Museumsfachleute, zumindest politisch gesehen, aber weit weg von der Peenemünder Geschichte. Es ist ja nun eine Tatsache, dass hier die erste funktionsfähige Großrakete entwickelt wurde. Leider, und das bedauern wir, als Waffe und auch mit Hilfe von KZ-Häftlingen. Es wäre deshalb wünschenswert gewesen, wenn in dieses Gremium auch Raketentechniker und Raumfahrtspezialisten berufen worden wären.

Außerdem wurde unser Verein, der viel getan hat für die Entwicklung des Museums, nicht mit einbezogen. Laut Presse (OZ vom Mai 2015) hat der Beirat bereits erste Ideen für eine neue Dauerausstellung, sowie die Nutzung der Freiflächen diskutiert und formuliert.

Eigentlich sollten Arbeitsgruppen gebildet werden, von denen wir nichts wissen. Mit dieser Handlungsweise sind wir nicht einverstanden!

Im Auftrag der Vereinsmitglieder hat sich der Vorstand in einem Brief an den Ministerpräsidenten von MV, Herrn Sellering gewandt und sein Befremden über diese Handlungsweise zum Ausdruck gebracht. Wir denken, dass eine Mitarbeit unseres Vereins bei der weiteren Gestaltung der Ausstellung im HTM mehr als gerechtfertigt ist. Wir sind gespannt auf die Reaktion von höchster Stelle.

 

Weiter wurde festgestellt, dass der Prüfstand VII in einem traurigen Zustand ist. Diesen historischen Ort besuchen jedes Jahr Menschen, die an den Anfängen der Geschichte der Raumfahrt interessiert sind. Darunter sind Astronauten, Kosmonauten Wissenschaftler, Ingenieure und Raumfahrtexperten aus der ganzen Welt. Für sie ist der Besuch dieser Stätte, an der der erste Schuss in den Weltraum erfolgte, wichtig und eine Selbstverständlichkeit.

Man schämt sich gegenüber den Gästen, besonders den ausländischen, wie dieser wichtige Ort aussieht. Es ist eine Schande und tut der Darstellung der Peenemünder Geschichte nicht gut. Wohlgemerkt, es geht uns nicht um den Wiederaufbau des Prüfstand VII, sondern um eine vernünftige Präsentation der baulichen Reste dieses wichtigen historischen Geländes.

Es ist an der Zeit, dass auch hier das Land wirksam wird. Vielleicht fängt der Wissenschaftliche Beirat hier an!

 

Zum HTM

 

Zur Zeit hat sich an der Dauerausstellung nichts geändert. Der neue Fahrstuhl zum Dach des Kraftwerkes soll zur Belebung des Besuches im HTM beitragen. Von oben sieht man viel Natur, aber keine Reste der Peenemünder Anlagen. Die Besucher haben Schwierigkeiten, die Größe der Peenemünder Anlagen zu erfassen.

Gut angenommen wurde die Sonderausstellung über Kummersdorf. An der guten Qualität hat der Kurator Dr. Aumann in Zusammenarbeit mit dem Kummersdorfer Verein großen Anteil. Die Ausstellung ist übersichtlich und sehr informativ.

Mit unserer Unterstützung wurden die Mikrofilme über Daten der HVA digitalisiert und sind nun für Interessenten verfügbar.

In Vorbereitung der gemeinsamen Briefmarkenausstellung zur Entwicklung der Raumfahrt in Zeiten des Kalten Krieges wurden mit Dr. Aumann, der Schülergruppe für regionale Geschichte der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen und uns die notwendigen Absprachen getroffen. Die Ausstellung soll ab Mai 2016 im HTM zu sehen sein.

 

Vorstandstätigkeit und Mitgliederbewegung

 

Mit dem heutigen Stand sind 88 Mitglieder eingeschrieben. Zwei Interessenten, Herr Weber und Herr Klotzin, haben am 05. September den Antrag auf Mitgliedschaft abgegeben und wurden am 06.Oktober als Mitglied aufgenommen.

Der Vorstand arbeitet nach wie vor in der gewählten Zusammensetzung:

  • 1. Vorsitzender Volkmar Schmidt
  • 2. Vorsitzender Klaus Felgentreu
  • Schatzmeister Lutz Hübner
  • Erweiterter Vorstand:
  •             Ullrike Chust
  •             Dieter Frenzel
  •             Joachim Saathoff
  •             Manfred Kanetzki
  •             Thomas Köhler HTM und neu in diesem Jahr

 

Als vorteilhaft hat sich die Mitarbeit von Thomas Köhler erwiesen. Er ist Archivar im HTM und somit ist eine schnelle Kommunikation mit der Leitung des HTM gegeben.

Zu würdigen ist die aktive öffentliche Tätigkeit von Achim Saathoff, Lutz Hübner und Manfred Kanetzki. Sie haben großen Anteil, dass die Peenemünder Geschichte realistisch dargestellt wird. Die Bücher „MiG s’ über Peenemünde“ (2. Auflage) und „Operation Crossbow“ von Manfred Kanetzki sind wichtige Werke über Peenemünde vor und nach 1945.

Der Vorstand unterstützt die Betreuung des Raketenschnellbootes der Volksmarine der NVA, Tarantul, durch die Hafenbetriebsgesellschaft Peenemünde. Damit ist gewährleistet, dass das Boot betreut und gepflegt wird. Der optische Zustand der Tarantul hat sich auch mit Hilfe der Marinekameradschaft Dranske verbessert. Herr Weber, jetzt Mitglied in unserem Verein, führt die Aufsicht über Besucher und kassiert die Eintrittsgelder ab. Insgesamt hat das dazu beigetragen, dass mehr Besucher in diesem Jahr das Boot und die kleine Ausstellung  besuchten. Rainer Adam engagiert sich sehr, um die Präsentation des Schnellbootes mit der Geschichte  über die Volksmarine Peenemünde zu verbinden. Es geht insbesondere darum, Zeitzeugen dafür zu gewinnen.

 

Wir arbeiten weiter eng zusammen mit:

  • dem Museumsverein Peenemünde. Von deren Aktivitäten konnten wir uns im Müggenhof überzeugen. (Peenemünde West)
  • dem Verein „Initiative 2000 plus“, der die Raumfahrttage in Neubrandenburg jährlich durchführt. Dieses Jahr beginnen sie am 13. November 2015 mit dem Besuch von Weltraumfahrern, Experten der NASA und ESA in Peenemünde.
  • Dem IFR. Hier war Volkmar Schmidt auf der 46. Jahrestagung wieder präsent.
  • Mit der Arbeitsgruppe „Regionale Geschichte“ der Heinrich-Heine-Schule Karlshagen. Mit Unterstützung von Manfred Kanetzki wurde von den Schülern die Sonderausstellung im HTM „Lager der Heeresversuchanstalt“ erarbeitet. Das nächste ist die Briefmarkenausstellung „Entwicklung der Raumfahrt in den Zeiten des Kalten Krieges“, als weiterer Höhepunkt in der Arbeit der Schüler.

 

Auf seinen Sitzungen am 05. Oktober und 02. November 2015 hat der Vorstand beraten und beschlossen:

1.   Die Jahreshauptversammlung mit unserem Treffen wird am 01.10.2016 und       02.10.16    

      durchgeführt. Wir verkürzen um einen Tag. Vorträge, wie beim letzten Treffen wird es

      nicht geben. Der Feiertag am 03. Oktober 2016 wird mit eingebunden.

      Die Jahreshauptversammlung führen wir am Sonntag den 02.10.2016 in       Peenemünde durch.

      Den genauen Ablaufplan finden unsere Leser im Infoblatt 2-2016.

 

  1. In einer gemeinsamen Beratung mit der Hafenbetriebsgesellschaft haben wir weitere Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit beraten. Es ging um eine Marineausstellung und die Nutzung der Räume und des Geländes für unseren Verein.

 

  1. Der Museumsverein Peenemünde hat den Vorstand über den gegenwärtigen Stand des weiteren Ausbaus des Müggenhofes informiert. Es geht recht langsam, aber stetig voran. Die Finanzierung ist gesichert. Ein Problem sind die fehlenden Arbeitskräfte, um die geplanten Maßnahmen zeitgerecht zu erfüllen.

 

  1. Erstaunt war der Vorstand über einen Zeitungsartikel der OZ vom 03. November 2015. Unter  der Überschrift „Museum krempelt Dauerausstellung um“ verkündet Herr Gericke, Geschäftsführer des HTM, was die neue Dauerausstellung inhaltlich prägen soll. Er spricht von einem Zeitraum von 1920 bis zur Wendezeit der in der neuen Ausstellung dargestellt werden soll. Wir haben von diesem Projekt keine Kenntnis! Vielleicht werden wir nun endlich darüber informiert.

 

 

Klaus Felgentreu

2. Vorsitzender Förderverein Peenemünde e. V.

 

Peenemünder Hintergründe (Teil 2)

 

Wie im letzten Infoblatt angekündigt setzen wir die von Uta K. Mense gefundenen Aussagen über Dr. Paul Schröder und das Verhältnis zu Wernher von Braun fort.

 

Wer war nun Paul Schröder?

Frau Mense bezieht sich auf einen im März 2011 gefundenen Teilnachlass von Paul Schröder, gefunden im Militärarchiv Freiburg. Aus dessen eigenen, umfangreichen Schilderungen hat die Autorin folgendes herausgefunden:

„Geboren am 11. März 1894 in Alkofen, kommt Paul  Schröder nach dem Studium im Fach Maschinenbau und Tätigkeiten im „Luftschiffbau Zeppelin“ nach Berlin. Er widmet sich von     1931-1932 privaten Studien in Technischer Mechanik. Da er nicht Mitglied der NSDAP werden will, wird ihm eine Weiterarbeit an den Universitäten und in der Industrie verwert. Ein ehemaliger Vorgesetzter, Min. Dir. Dr. Brandenburg, setzt sich für Schröder ein und empfiehlt ihn dem Heereswaffenamt. Er wird Angestellter der Wehrmacht und landet so in Peenemünde. Hier angekommen überträgt man ihm nach eigener Aussage bis 1939 die Abteilungsleitung für das „Mathematische Büro“. Es kommt von Anfang an zu Differenzen mit Wernher von Braun, die irgendwann zum Zerwürfnis führen. Nach eigenen Angaben von Schröder übernahm er von   1939-1942 als Leiter der „wissenschaftlichen Abteilung“ folgende Aufgaben:

a)    die Forschung für militärische Raketen jeder Art, mit dem Ziel später an der (damals geplanten) Wehrakademie Offiziere in diesem Fach zu unterrichten.

b)    Gleichzeitig für die Konstruktion der V 2 bis zum erfolgreichen Start in Peenemünde vor Ort zu sein, um die Einhaltung der von ihm gemachten Konstruktionsforderungen aus seiner vorhergegangenen Funktion von 1937-39 zu überwachen.

 

Nach dem erfolgreichen Start der A 4 im Oktober 1942 wurde er auf eigenen Wunsch zum           1. November nach Berlin ins Kriegsministerium versetzt und 1943 zum Gruppenleiter im Heereswaffenamt ernannt. Seine dortige Aufgabe war die „Leitung der Raketenforschung für militärische Zwecke“.

Nach Kriegsende folgen Kriegsgefangenschaft in England bis 1948 und nach Entführungsversuchen durch die Russen britische Schutzhaft in Deutschland von 1950 bis 1952. Von 1953 – 1956 ist er dann schließlich in den USA bei der amerikanischen Luftwaffe im Missile Test Center Patrick in Florida tätig. Es folgen noch kurze Anstellungen bis 1957 bei „General Mills“, Minneapolis und  der „Martin Company“ in Baltimore. Ende 1958 kehrt Paul Schröder nach Hamburg zurück, wo er am 26. Februar 1960 im Alter von knapp 66 Jahren verstirbt.

Soweit der kurze Lebenslauf von Paul Schröder, den Uta Mense so herausgearbeitet hat.

Jetzt kommt ein sehr interessanter Teil aus dem Bericht der Autorin. Sie stellt sich die Frage:

 

Was sind Schröders Aussagen zur Technikentwicklung in Peenemünde?

 

Sie schreibt: Es ist unbestritten, dass Paul Schröder als verbitterter Mann gestorben ist, nachdem er sich in seinen letzten vier Lebensjahren fast ausschließlich der Diskreditierung von Wernher von Braun gewidmet hatte. Aber heute stellt sich die Aufgabe, seine Aussagen zur Technikentwicklung in Peenemünde objektiv und ebenso akribisch wie die anderer Zeitzeugen auszuwerten. Einiges, von dem er berichtet, ist heute längst aus anderen Quellen bekannt, anderes wird vermutlich kaum noch nachzuweisen sein. Dennoch muss man ihn als neuen Mosaikstein in das heute bekannte Gesamtbild der Heeresversuchsanstalt aufnehmen…Interessant ist der Aspekt, dass er als erster Zeitzeuge überhaupt eine direkte Erklärung für die Zusammenhänge zwischen der technischen Entwicklung und dem ab der zweiten Jahreshälfte 1938 geplanten Ausbau der Heeresversuchsanstalt liefert.

 

Aus den Dokumenten des BA Militärarchivs hat die Autorin aus der 18-Seiten umfassende Erklärung Schröders sehr interessante Fakten herausgefiltert.

Darüber werden wir im nächsten Infoblatt berichten.

kf

Vor 40 Jahren – Apollo und Sojus treffen sich im All

 

          1972  ASTP Medallionunterzeichneten die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion einen Vertrag über eine Reihe von wissenschaftlichen Aktivitäten im Weltraum. Unter den Vertragspunkten war auch ein gemeinsamer Raumflug, das Apollo-Sojus-Test Projekt. Abgesehen von der politischen Bedeutung brachte dieser gemeinsame Raumflug eine Menge von technischen Entwicklungen. Die Dockingmechanismen waren grundverschieden, und deshalb musste ein gemeinsames Dockingsystem entwickelt werden. Grundlegende Unterschiede gab es auch in der Zusammensetzung der Kabinenatmosphäre. Das Kopplungsmodul musste auch als Schleuse dienen. Erstmals wurde den Raumfahrern und Technikern der „gegnerischen Nation“ ein Einblick in die eigene Raumfahrt gewährt. Zur Vorbereitung des Fluges kamen russische Raumfahrer und ihre Ersatzmannschaften in die USA, und amerikanische Raumfahrer trainierten in der Sowjetunion. Flugkontrolleure beider Nationen vollführten gemeinsame umfangreiche Flugsimulationen. Bereits vor dem Flug ins All wurden viele Freundschaften am Boden geschlossen, die heute noch halten.

7 ½ Stunden nach dem Start des Raumschiffes Sojus 19 am 15. Juli 1975 mit den Kosmonauten Alexej Leonow und Waleri Kubasow an Bord, folgten Stafford, Slayton und Brand mit ihrem Apollo-Raumschiff.

Apollo Sojus Gruppenfoto:

Stefford und Leonow stehend. Slayton, Brand und Kubassow sitzend

Bildquelle Spacefacts

Am 17.Juli 1975 wurden die beiden völlig verschiedenen Raumschiffe im All gekoppelt und bereits drei Stunden später kam es zum „Handshake“ durch die offene Sojus-Luke. Die beiden Raumschiffe blieben für insgesamt 44 Stunden miteinander verbunden. Die Besatzungsmitglieder tauschten eine Menge von symbolischen Gegenständen aus, darunter Flaggen und Baumsamen. Besuche der Raumfahrer im jeweils anderen Raumschiff sowie gemeinsames Essen und Ansprachen brachten den Raumfahrern kaum eine Verschnaufpause. Während für das Treffen das amerikanische Raumschiff an das Sojus-Raumschiff herangesteuert wurde, führte man nach der Abtrennung ein neuerliches Dockingmanöver durch – diesmal spielte Sojus die aktive Rolle bei der Kopplung. Die sowjetischen Raumfahrer blieben nach der Abkopplung noch fünf Tage im All. Die Amerikaner verbrachten noch insgesamt neun Tage im All und führten dabei eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten durch.

 

Hier die zusammengefassten Daten:

 

a)    Apollo

      Start:              15. Juli 1975 um 19:50 UTC

(Coordinated Universal Time - Die koordinierte Weltzeit)

Landung:      24. Juli 1975 um 21:18 UTC

      Trägerrakete:            Saturn 1B, AS-210                         Apollo-Raumschiff: CSM-111

      Missionsdauer: 9 Tage, 1 Stunde, 28 Minuten, 23 Sekunden

      Mannschaft: Thomas P. Stafford (Kommandant)         Ersatz: Alan Bean

                             Vance D. Brand (Pilot)                                           Ronald Evans

                             Donald K. Slayton                                                  Jack Lousma

b)   Sojus

      Start:              15. Juli 1975 um 12:20 UTC

Landung:      21. Juli 1975 um 10.51 UTC

      Trägerakete: Sojus-19/ASTP (1975 065A)

      Besatzung:   Alexej Leonow                                             Ersatz: A. Filiptschenko

                             Waleri Kubassow                                                    N. Rokawischnikow

      Missionsdauer: 5 Tage, 22 Stunden, 31 Minuten        Erdumkreisungen: 97

 

Quelle: 100 MAL INS ALL von Alfred Gugerell

kf

 

NASA – Mit dem Orion-Raumschiff zum Mars ?

 

Immer wieder werden der Öffentlichkeit in der Presse und in anderen Medien Pläne der NASA offeriert, wie die Eroberung des Mars erfolgen soll. Ende vergangener Woche hat sie ein 36 Seiten starkes Dokument veröffentlicht, überschrieben mit den Titel „Journey to Mars“. Hier stellt die NASA ihre nächsten Schritte in Richtung des Roten Planeten vor. In 15 bis 20 Jahren soll es losgehen. Ab 2030 sollen die ersten Menschen eventuell zum Mars fliegen. Bis 2024 will man die Vorbereitungen auf der Erde abschließen mit dem Ziel aufzubrechen und auf dem Mars zu bleiben. NASA-Direktor Charles Bolden erklärte bei der Vorstellung seines Reiseplanes: „Wir sind näher als irgendeinem Punkt unserer Geschichte daran, Menschen zum Mars zu entsenden“. Das kam bei den Massenmedien gut an.

Was ist nun an den hochfliegenden Plänen dran?

Im letzten Infoblatt hatten wir über den Testflug der Orion-Kapsel am 05. Dezember 2014 berichtet. Beim nächsten Testflug wird das Europäische Service-Modul (ESM) mitfliegen.

Die Orion-Kapsel soll Besatzungen über die erdnahe Umlaufbahn hinaus befördern und vor allem eine sichere Rückkehr zur Erde gewährleisten. Orion erreichte eine Höhe von 5.800 km und kehrte mit einer Wiedereintrittsgeschwindigkeit von 8,9 Kilometern pro Sekunde zur Erde zurück. Der Hitzeschild der Kapsel erwärmte sich auf eine Temperatur von 2.200 Grad C. Der Test wurde erfolgreich abgeschlossen. Was war eigentlich das Besondere daran? Das Hitzeschild der Orion bestand aus Keramikkacheln, ähnlich denen, die auch beim Space Shuttle verwendet worden waren. Sollten die Keramikkacheln notwendig sein, dann muss man sich wundern, dass das Apollo-Kommandomodul damals beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre die Hitze ohne solche Kacheln überstanden hat.

Crew Modul

Ein weiteres wichtiges Element des Wiedereintrittsprozesses ist die Flugbahn. Hier sind noch einige theoretische Untersuchungen notwendig. Aber das ist nur eines, neben der weitaus größeren Probleme, nämlich die sichere Heimkehr der Besatzung.

Der Plan der NASA sah den Start der Orion-Kapsel für September 2018 vor. Das bedeutet einem vollumfänglichen unbemannten Test der Kapsel und aller Systeme nach einen Vorbeiflug am Mond. Mittlerweile sind aber Verzögerungen und Abweichungen vom ursprünglichen Plan bekannt geworden. Zugesagte Termine für die Startbereitschaft sind bereits verschoben, diesmal auf November 2018. Es ist damit zu rechnen, dass hier Orion ebenfalls nachziehen wird. Diese Verschiebungen sind zwar im Hinblick auf die Verringerung des Risikos durchaus nachvollziehbar, doch könnte ebenfalls der erste bemannte Flug (EM-2) verzögert werden, der ja für 2021 geplant ist. Die US-Behörden rechnen also bereits jetzt damit, dass der für 2021 vorgesehene bemannte Vorbeiflug am Mond ebenfalls verschoben werden muss.

Aber es gibt noch ein anderes Problem! Das Problem eines „Hauptstufentriebwerks mit stufenweiser Verbrennung“. Der amerikanische Nachbau des RD-180-Triebwerkes, eine russische Konstruktion, wird für 2018 erwartet. Die modernisierte Version eines Triebwerkes der Apollo-Ära mit geringeren Schubwerten soll 2025 fertig gestellt sein.

Jetzt regen NASA-Führungskräfte folgendes an: „Dass das RD-180-Haupttriebwerk für bemannte Flüge modifiziert werden muss. Das sollen wohl zwangsläufig die Russen leisten“.

Diese Variante würde die internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Programms verbessern.

Dem geneigten Leser wird deutlich, dass noch viel zu tun ist bis die Mission Mars starten kann. In einem Interview mit der Ostsee-Zeitung 17./18. Oktober 2015 äußerte sich Sigmund Jähn auf die Frage: Was macht solch eine Mission (Mars) denn so kompliziert: „Zunächst ist die extreme Flugdauer ein Problem. Eine günstige Konstellation zwischen Erde und Mars vorausgesetzt, dauert ein Flug zu unserem Nachbarplaneten ein gutes Jahr, ebenso lange also auch die Rückkehr zur Erde. Flüge ohne Rückkehr zu planen, betrachte ich als unmenschlich und unrealistisch. Im Unterschied zu den bisherigen Raumflügen um die Erde wird es keinen Nachschub an zwingend notwendigen Ressourcen wie Nahrung, Wasser und Sauerstoff geben. Erforderliche Kreisläufe sind kaum erprobt“.

Übrigens, auf Seite 10 des Infoblattes das Interview mit Sigmund Jähn in Sonntag veröffentlicht am 04.09.15. Er antwortet auf die Frage. „Würden Sie gern zum Mars fliegen?“

 

Man kann gespannt sein, wie die NASA den Weg zum Roten Planeten finden wird. Für die Amerikaner ist es notwendig, die internationale Kooperation mit der ESA, mit Russland, China und anderen Nationen zu suchen, schon der hohen Kosten wegen.

 

kf

Weitere Info aus Artikel von Dr. Phil Kouts, NEXUS 59

 

 

31. Tage der Raumfahrt in Neubrandenburg

 

      Abdul Ahad Mohmand                   Bild: Archiv L. Hübner

Am Sonnabend, den 14. November 2015, nahmen Ulrike Chust, Lutz Hübner, Volkmar Schmidt und Klaus Felgentreu an der Raumfahrtkonferenz in Neubrandenburg teil.

Geboten wurden viele interessante und hochkarätige Vorträge zu Problemen der Raumfahrt. Sie fanden großes Interesse bei den zahlreich erschienenen Zuhörern. Als Gäste konnten begrüßt werden: Mark. S. Geyer, Vizechef des Johnson Space Center Houston, Laurence Price, Lockheed Projektmanager für das Orion-Programm, Prof. Andre’ Aubert, Katholische Universität, Leuven (Belgien) und der Interkosmonaut Abdul Ahad Mohmand aus Afghanistan.

Sehr interessant waren die Ausführungen der Amerikaner zu Fragen der Mars-Mission, sowie des Baus und der Erprobung der Orion-Kapsel.

Unser afghanischer Freund, der als Interkosmonaut mit Sojus TM-6 am 28.08.1988 in den Kosmos flog, schilderte anschaulich seine Vorbereitung auf den Flug, seine Arbeit an Bord der Sojus-Kapsel und die langwierige Auswertung seiner Tätigkeit am Boden.

Interessant waren auch die Darlegungen von Prof. Aubert zu den Konsequenzen für die Physiologie des Menschen bei längeren Tätigkeiten im All, also in der Schwerelosigkeit. Hier ging es besonders um die Vorbereitung auf den langen Flug zum Mars.

Insgesamt war es wieder ein gelungener Tag, der uns viele Probleme der internationale Raumfahrt näher brachte.

 

kf

 

 

Neues vom Büchermarkt

 

Autor Eberhard Rödel

 

Das Buch beschreibt den spannenden und schwierigen Anfang der Raketenentwicklung in der Sowjetunion.

 

Motorbuch Verlag

ISBN: 978-3-613-03719-9

14,95 EUR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pressespiegel

 

04. September 2015 in Sonntag

Interview mit Sigmund Jähn

 Würden Sie gern zum Mars fliegen?

Sigmund Jähn war der erste Deutsche im Weltall. 1978 umrundete er die Erde insgesamt 25-mal. Heute zweifelt er am Sinn einer möglichen Besiedlung des Mars – und er warnt vor einem Himmelfahrtskommando. Christoph Stephan traf den Kosmonauten von einst in seiner Heimat in Strausberg bei Berlin.

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http://www.dnn.de/var/storage/images/rnd/sonntag-desk/promi-talk/interview-mit-sigmund-jaehn-ueber-eine-mars-besiedlung/266218562-3-ger-DE/Wuerden-Sie-gern-zum-Mars-fliegen_pdaBigTeaser.jpg

 

Herr Jähn, was haben Sie gefühlt, als Alexander Gerst am 28. Mai 2014 zur Internationalen Raumstation ISS gestartet ist?
Ich habe natürlich mitgefiebert und hatte das Privileg, als Gast des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt den Start des Raumschiffs im kasachischen Baikonur zu erleben. Da war man dem Thema Raumfahrt natürlich wieder ganz nahe, 36 Jahre nach meiner eigenen Mission. Wer einmal infiziert ist, den lässt das nicht mehr los.

Welche Tipps haben Sie denn Herrn Gerst für seinen Flug ins All mit auf den Weg gegeben?
Keine. Wir haben uns lange vor seinem Start miteinander unterhalten, aber dabei lag es mir fern, ihm Tipps zu geben. Alexander hat eine sehr komplizierte Ausbildung erfolgreich durchlaufen und war für seine Mission perfekt vorbereitet und super geeignet. Da brauchte er keine Ratschläge von jemandem, dessen Erfahrungen doch recht weit zurückliegen.

Wie hat sich die Raumfahrt seit Ihrer Mission verändert?
Die Aufgabenstellungen an die Astronauten sind meiner Meinung nach immer noch ziemlich ähnlich, aber natürlich gibt es enorme Fortschritte bei den technischen Möglichkeiten. Alexander Gerst verfügte für seine Experimente auf der ISS über ein komplett eigenes Laboratorium und konnte so viel mehr ins Detail gehen. Ich erinnere mich, dass wir damals von sechs geplanten Experimenten auf dem Gebiet der Werkstoffforschung nur vier durchführen konnten, weil die energetischen Ressourcen eingeschränkt waren. Es gab zwei Öfen, und wenn die arbeiteten, hatte das schnell Auswirkungen auf die Energiebilanz in der Raumstation. Schließlich reden wir über Temperaturen in den Schmelzöfen von bis zu 1000 Grad Celsius.

Standen Sie mit Herrn Gerst im All in Kontakt?
Alexander hatte dafür gesorgt, dass mein Telefon über die Nasa zur Raumstation freigeschaltet war, sodass wir manchmal miteinander sprechen und auch E-Mails austauschen konnten. Er überraschte mich auch mit einem Foto aus der Zeit meines eigenen Raumfluges mit Waleri Bykowski. Dafür hatte Alexander ein kleines Abzeichen auf das kuppelförmige Beobachtungsfenster der Raumstation gelegt und vor dem Hintergrund der Erde fotografiert. Mehr oder weniger deutlich zu erkennen sind die Inschrift "Saljut 6" und auch die Konterfeis von Waleri und mir. Wie Alex mir später erzählte, hatte er das Abzeichen bei einer Zugreise von Moskau nach Peking irgendwo in einer sibirischen Stadt erworben und schließlich mit ins Weltall genommen. Mich hat diese schöne Geste sehr berührt.

 

Alexander Gerst hat insbesondere durch seine Aktivitäten auf Twitter und seine zahlreichen Fotos die Raumfahrt wieder populär gemacht. Die private Stiftung "Mars One" treibt seit vier Jahren ein Projekt voran, durch das bis 2025 Menschen auf dem Mars landen und dort eine dauerhaft bewohnbare Siedlung errichten sollen. Fasziniert Sie diese Vision?
Nein, diese Firma verfolgt keine ernsthafte Vision, sondern bereitet ein Himmelfahrtskommando vor. Das höchst gewagte und zeitlich noch nicht abschätzbare Vorhaben einer Siedlung auf dem Mars wird hier als ein Event für normale Bürger vermarktet. Das ist in meinen Augen unseriös und mehr als zweifelhaft. Gegen Geld sollen Leute in ein Raumschiff verfrachtet und auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt werden. Was erhoffen die sich davon? Glauben die im Ernst, sie fliegen mit einem Raumschiff zum Mars, landen dort ganz entspannt und könnten dann Radieschen säen und Kaninchen züchten?

Was macht solch eine Mission denn so kompliziert?
Zunächst ist die extreme Flugdauer ein Problem. Eine günstige Konstellation zwischen Erde und Mars vorausgesetzt, dauert ein Flug zu unserem Nachbarplaneten ein gutes Jahr, ebenso lange also auch die Rückkehr zur Erde. Flüge ohne Rückkehr zu planen, betrachte ich als unmenschlich und unrealistisch. Im Unterschied zu den bisherigen Raumflügen um die Erde wird es keinen Nachschub an zwingend notwendigen Ressourcen wie Nahrung, Wasser und Sauerstoff geben. Entsprechend erforderliche Kreisläufe sind bisher kaum praktisch erprobt.

Und wenn es ein bemanntes Raumschiff tatsächlich bis zum Mars schafft?
Dann müsste man sich vorher überlegt haben, wie der Mensch an einem Ort sesshaft werden soll, an dem die Atmosphäre und ihre physikalischen Gegebenheiten überhaupt nicht unseren gewohnten Bedingungen auf der Erde entsprechen. Auf dem Mars herrschen mittlere Temperaturen unter Null. Ich finde, die Menschen sollten sich mit einer Mars-Mission noch viel Zeit lassen. Ob es überhaupt Sinn hat, den Mars dauerhaft zu besiedeln, ist eine ganz andere Frage. Ich bin kein Freund von Vorstellungen nach dem Motto: "Wenn wir unsere Erde kaputtgemacht haben, suchen wir uns eben einen neuen Planeten."

Was ist Ihre Prognose, wird in naher Zukunft ein bemannter Flug zum Mars gelingen?
Sie müssen bedenken, dass ein Flug um den Mars und ein Flug mit Landung auf dem Mars und anschließender Rückkehr zur Erde zwei qualitativ sehr unterschiedliche Unternehmungen sind. Mit dem neuen Raumschiff "Orion" hat sich die Nasa mit Unterstützung der Esa weit gesteckte Ziele gesetzt. Dennoch dürften wohl noch 15 bis 20 Jahre bis zu einer Umrundung des Mars vergehen. Grundsätzlich glaube ich daran. Was sich der Mensch an realistischen Zielen vornimmt, setzt er auch in die Tat um. Das war schon immer so.

Fasziniert Sie nicht der Gedanke, dass der Mensch einen fernen Planeten bewohnen will?
Nicht in diesem Maße. Ich wandere auch sehr gern durch meine geliebten Wälder im sächsischen Vogtland oder hier um den See in Strausberg. Für dieses ständige "Schneller, höher, weiter" habe ich kein Verständnis. Die Evolution hat den Menschen auf der Erde hervorgebracht. Ob es in erreichbarer kosmischer Nähe einen Planeten gibt, den der Mensch besiedeln könnte, das weiß gegenwärtig niemand.

Würde es Sie reizen, noch einmal in eine Rakete zu steigen, zumindest für eine kurze Mission?
Darauf kann ich Ihnen ganz locker antworten, dass ich das ohne jeden Zweifel noch einmal machen würde. Weil ich genau weiß, dass mich in meinem Alter niemand mehr fragen wird.

 

 

Ostsee-Zeitung 03.11.15

Museum krempelt Dauerausstellung um

Im Peenemünder HTM soll künftig der Zeitraum von 1925 bis zur Wendezeit stärker beleuchtet werden

Die Macher des Peenemünder Museums krempeln ihre Dauerausstellung um. Bislang wird im Historisch-Technischen Museum einer der spektakulärsten, gleichzeitig aber auch einer der gefährlichsten technischen Durchbrüche des 20. Jahrhunderts dokumentiert - der weltweit erste Start einer Rakete ins All im Oktober 1942. Die Nazis bauten dafür die Heeresversuchsanstalt Peenemünde, die zwischen 1936 und 1945 eines der modernsten Technologiezentren der Welt war.

'Künftig wollen wir den zeitlichen Bogen noch viel weiter spannen. Was passierte hier bereits Mitte der 1920er Jahre? Warum entschieden sich die Nazis für Peenemünde?', sagt Museums-Geschäftsführer Michael Gericke und spricht Fragen und einen Zeitraum an, der die neue Dauerausstellung prägen soll. 'Ebenso die Jahre nach 1945, als die Rote Armee kam, die NVA mit der 1. Flottille und dem Jagdgeschwader', so Gericke. Die Geschichte der KZ-Zwangsarbeit sowie die Verlagerung der Raketenproduktion von Peenemünde in vor Luftangriffen geschützte Stollenanlagen in Mittelbau-Dora bei Nordhausen sollen künftig auch stärker beleuchtet werden.

'Vor 14 Jahren haben wir die Dauerausstellung eröffnet, da ist die Zeit jetzt reif für etwas Neues', findet er. Allerdings soll im Museum das 'Fahrrad nicht neu erfunden werden'. 'Die neue Dauerausstellung wird im wesentlichen in die bestehende integriert.' Die angesprochenen Zeiträume finden zwar schon Platz in der Ausstellung, nur nicht so ausführlich wie jetzt geplant. Grundlage dafür ist die Konzeption, die 2013 vom wissenschaftlichen Beirat des Museums beschlossen wurde. Und die sich bereits in vergangenen und künftigen Sonderausstellungen wiederspiegelt.

'Die haben wir in der Vergangenheit bewusst gewählt, um Lücken zu schließen. Sie sind jetzt wichtige Bausteine in der neuen Dauerausstellung', sagt Gericke und spricht mit 'Operation Crossbow - Bomben auf Peenemünde' oder 'Rüstung auf dem Prüfstand - Kummersdorf, Peenemünde und die totale Mobilmachung' bestehende Sonderausstellungen an. Kommende werden sich beispielsweise mit den Frauen und Kindern in Peenemünde beschäftigen. Wie haben sie gelebt? Wo haben sie gearbeitet? Wie war das mit dem Schulsystem? Wie war die Freizeitgestaltung? Auf all diese Fragen verspricht Gericke in der neuen Dauerausstellung, die in den nächsten zwei bis drei Jahren integriert sein soll, Antworten. Die Masse an Material zieht das Museum aus dem eigenen Archiv. 'Jetzt beginnt in unserem Haus die schwierige Phase der Bewertung, Sichtung und Sortierung', sagt der Geschäftsführer, der das Umkrempeln auch mit modernen Medien verbindet - interaktive Angebote an sogenannten Science Centern und eine stärkere Visualisierung.

 

Das größte technische Denkmal im Land


150 000 Besucher werden bis Jahresende im Historisch-Technischen Museum erwartet. So viele waren es 2013 und 2014. Ein Teil der Dauerausstellung widmet sich auch dem Kraftwerk der ehemaligen Peenemünder Versuchsanstalten. Es ist heute das größte technische Denkmal in Mecklenburg-Vorpommern und teilweise individuell begehbar. Mit dem neuen Aufzug gelangen Gäste nun auf die Aussichtsplattform des Kraftwerks. Von dort haben sie auch einen herrlichen Blick in die Peenemünder Denkmallandschaft, die aus einem ausgeschilderten Rundweg besteht, der zu authentischen Orten der ehemaligen Versuchsanstalten führt.

 

 

VIER FRAGEN AN...

 

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Sebastian Schröder,

Staatssekretär im Bildungsministerium MV und Aufsichtsratschef des HTM

Foto: Axel Hindemith

 

  1. Die Besucherzahlen stagnieren seit Jahren. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde? Angesichts des immer weiter steigenden Angebots auf der Insel für Touristen und Einheimische ist es bereits als Erfolg zu werten, dass die Besucherzahlen stabil gehalten werden.
  2. Was muss aus Ihrer Sicht passieren, um die Einrichtung noch attraktiver zu machen? Das Museum muss ein variierendes und zunehmend auch für Familien interessantes Ausstellungs-, Bildungs- und Veranstaltungsprogramm auf hohem Niveau bieten, damit kleine und große Besucher immer wieder kommen.
  3. Ist die Dauerausstellung noch zeitgemäß oder bedarf sie einer rigorosen Veränderung? Eine neue Dauerausstellung ist ein zentrales Element des variierenden Programms - nicht nur als Marketingstrategie, sondern auch aus fachlicher Sicht. Blickwinkel und Schwerpunkte, mit denen wir heute die Geschichte der Peenemünder Versuchsanstalten betrachten, haben sich seit Eröffnung der bestehenden Ausstellung 2002 beträchtlich geändert.
  4. Gibt es eine Ausstellung, die Sie gerne einmal im Peenemünder Museum zeigen würden? Die Konzeptionierung von Ausstellungen ist Aufgabe des Kurators in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung. Zudem gibt es für das HTM einen hochkarätig besetzten, internationalen Beirat, der insbesondere auch bei dieser Frage das Museum berät. Mir ist wichtig, dass bei allen Ausstellungen immer deutlich wird, wofür das HTM in Peenemünde steht. Und das ist ein kritischer Blick auf Technik und Innovation, der blinder Fortschrittsoptimismus und eine rationale Analyse der Auswirkungen von Fortschritt auf die Gesellschaft gegenübersteht.
    Interview: Henrik Nitzsche

 

 

In eigener  Sache

 

 
Wir danken für die eingegangene Spende
         Herrn Hartmut Stöckmann                           20,00 €
            Frau Lucia Mokelke                              50,00 €

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Oktober hatten Geburtstagtag

 

Herr Manfred Kanetzki, Karlshagen, Herr Krüger, Werner, Loddin

Herr Jörg Felgentreu, Hassfurt; Herr Günter Wiechmann, Oberbiberg;

Herr Dipl.-Ing. Ottmar Wegner, Altenholz-Klausdorf

 

Im November hatten Geburtstag

 

Herr Sven Prassler, Rellingen; Herr Thomas Dietrich, Glauchau

 

Im Dezember haben Geburtstag

 

Herr Volkmar Schmidt, Karlshagen; Herr Botho Stüwe, Fürth

Herr Dr. Joachim Wernicke, Berlin; Herr Klaus Getzin, Sankt Augustin;

Herr Marcus Laabs, Holzminden; Herr Silvio Lottes, Zwickau;

Herr Wolfgang Ritter, Oestrich-Winkel

Der Vorstand wünscht

allen Mitgliedern und Freunden des Vereins

schöne und besinnliche Feiertage so, wie ein erfolgreiches Jahr 2016 bei bester Gesundheit.

Earthrise (engl. ‚Erdaufgang‘) ist der Name des NASA-Fotos AS8-14-2383HR, aufgenommen von William Anders während des Fluges von Apollo 8  am 24. Dezember 1968

 

 

Herausgeber: Förderverein Peenemünde „Peenemünde - Geburtsort der Raumfahrt" e.V.,

Anschrift: Förderverein Peenemünde e. V.  Waldstraße 03  17449 Karlshagen; Tel.: 038371/20106; 038371/20695

e-mail: huebner-l@t-online.de   Homepage: www.foerderverein-peenemuende.de

Gestaltung: Gestaltung: Lutz Hübner und Klaus Felgentreu, Karlshagen; Druck: „Druck-mit-uns“ Sperberhorst 6 22459 Hamburg

Alle Rechte, einschließlich Fotokopie, Mikrokopie, Verfilmung, Wiedergabe durch Bild-, Ton- oder Datenträger jeder Art und des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten. Die Vervielfältigung des Ganzen und von Teilen hieraus ist nicht gestattet, außer nach Einwilligung. Strafbar macht sich, wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung der/des Berechtigten ein Werk vervielfältigt

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Patch Sojus 19

 

ASTP (Apollo Soyuz Test Project) Patch